„Identity.Move!“ – Bazaar-Festival durchbricht Grenzen

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In dieser Woche bringt das Bazaar-Festival für zeitgenössisches Tanz- und Bewegungstheater Künstler und Kuratoren aus 14 Ländern in Prag zusammen. Das Programm ist abwechslungsreich bestückt mit Workshops, Performances, Vorlesungen und Gesprächen.

Innerhalb der letzten zwei Jahre haben sich die Kuratoren in Deutschland, Polen und Griechenland zu zahlreichen Symposien und Kick-Off-Events getroffen. Und das alles, um am Ende in Prag zu einem großen Spektakel zusammenzukommen: Das Bazaar-Festival unter dem Motto „Identity.Move!“ – zu Deutsch: Identität, bewege dich. Der Intendant Ewan McLaren hat gemeinsam mit internationalen Kuratoren und Künstlern das Festival auf die Beine gestellt…

„Es begann alles damit, dass uns bewusst geworden ist, dass wir stärker sind, wenn wir alle zusammenarbeiten. Jeder hat mehr davon, wenn wir uns austauschen, als wenn wir beispielsweise nur nach Amerika oder Frankreich schauen und uns dort vom freien Kunstschaffen inspirieren lassen. Wir haben uns eben schon so oft am Westen orientiert, dass wir vergessen haben, auf uns zu schauen.“

Ewan McLaren  (Foto: YouTube)
Hauptorganisator ist das Theater Alfred ve dvoře. Teile des Festivals finden auch im Theater Ponec, Studio Alta und im Parkhotel Prag statt. Ewan McLaren erklärt, was das Festival so besonders macht:

„Das Festival Bazaar ist aus drei Gründen einzigartig: Erstens ist das Thema des Festivals „Identität“. Dabei ist es egal, ob damit nun gesellschaftliche, politische, sexuelle oder geschlechtliche Identität gemeint ist. Zweitens bringt das Festival mehr als 24 Künstler aus 14 verschiedenen Ländern zusammen, von den baltischen Staaten bis zum Mittelmeer. Und drittens kann man das Festival als eine neue Welle unabhängiger Künstler beschreiben, die eine andere Art von Kunst schaffen möchten.“

Foto: Offizielle Facebook-Seite Identity.Move!
Der Höhepunkt des Festivals findet am Samstag, den 21. März statt. Alle Künstler werden hintereinander den aktuellen Stand ihrer Stücke präsentieren. Die Regel lautet: Die vorgeschriebene Zeit von zehn Minuten darf nicht überschritten werden. Wie die Performances aussehen, bleibt den Künstlern selbst überlassen.

„Ich möchte den Besuchern auf jeden Fall unsere Hauptveranstaltung, den ‚Saturday Bazaar‘ empfehlen. Das ist eine unkonventionelle Gelegenheit, sich mit den neuen künstlerischen Möglichkeiten vertraut zu machen, die diese neue Welle von unabhängigen Künstlern zeigen. Das kann in Form von Kurzpräsentationen, verschiedenen Sketchen oder Begegnungen passieren.“

Marcin Masecki  (Foto: Piotr Drabik,  CC BY 2.0)
Eingeläutet wird das Festival am Mittwoch musikalisch vom polnischen Künstler Marcin Masecki gemeinsam mit zwei russischen Tänzern. Ewan McLaren und sein Team verfolgen damit ein ganz besonderes Ziel:

„Wir möchten, dass der Abend den Zuschauern die Augen öffnet, sie überrascht, ihren Horizont erweitert und sie dazu anregt, ein bisschen anders über das zu denken, was im östlichen Europa passiert. Marcin Masecki ist ein herausragender Jazzmusiker, Komponist und Kenner der klassischen Musik. Er hat eine traditionelle Blaskapelle gegründet, die Polonaisen spielt - wie aus der Vorkriegszeit. Diese Polonaisen komponiert er so wild, dass eine selbstironische, wirklich unterhaltsame und zeitgenössische Musik entsteht.“

Theater Ponec  (Foto: Kristýna Maková)
Für Ewan McLaren steht fest: Das Bazaar-Festival wird definitiv nicht zum letzten Mal stattfinden:

„Auf jeden Fall haben wir vor, jedes Jahr ein Treffen der unabhängigen Künstler dieser Länder zu veranstalten.“

Seit Montag läuft das „Identity.Move!“ Festival in Prag. Noch bis Sonntag gibt es Veranstaltungen im Theater Ponec, Studio Alta, Parkhotel Prag und im Theater Alfred ve dvoře. Informationen finden sich unter www.identitymove.eu.

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