Im nordböhmischen Most wurde ein Zentrum für sächsisch-tschechische wirtschaftliche Zusammenarbeit eröffnet

Den ausländischen Investoren soll der Weg auf den nordböhmischen Markt leichter gemacht werden. Deshalb hat die regionale Wirtschaftkammer des Bezirkes Most zusammen mit der Industrie- und Handelskammer des süd-westlichen Teils Sachsens am Donnerstag ein Zentrum für wirtschaftliche Zusammenarbeit eröffnet. Über die Aufgabe dieser Einrichtung informiert Sie Daniela Kralova.

Nicht nur den potentiellen Investoren soll das neu eröffnete Zentrum nützen, sondern es soll auch diejenigen deutschen und deutschsprachigen Unterenhmer unterstützen, die in Nordböhmen bereits vertreten sind. Zur Zeit betrifft dies etwa sechzig Firmen. Mit welchen Vorhaben dieses Zentrum eröffnet wurde, fragten wir den Vorsitzenden der nordböhmischen Wirtschaftskammer Rudolf Jung:

"Die tschechisch-sächsische Zusammenarbeit hat in dieser Region eine bereits etwa dreijährige Tradition. Sie begann mit der Euroregion Erzgebirge, was aber eine Angelegenheit der Gemeinden ist, also eher eine politische Funktion erfüllt. Es zeigte sich aber, dass diese Zusammenarbeit auch eine sozusagen unternehmerische Realität bekommen soll, dass also Strukturen geschaffen werden müssen, welche die politischen und theoretischen Absichten in die Praxis umsetzen."

So entstand nach Absprache mit der IHK in Chemnitz die Idee, ein Zentrum für wirtschaftliche Zusammenarbeit in dieser Region zu errichten. Welche Dienste soll das Zentrum den Unternehmern anbieten? Dazu Rudolf Jung:

"Es sollte sozusagen eine Art Assistenzdienste sein, weil wir nach den bisherigen Erfahrungen zu dem Schluss kamen, dass die deutschsprachigen Unternehmer jemand betreuen sollte, der ihnen die Schwierigkeiten mit unseren amtlichen Strukturen zu bewältigen hilft und der sie mit den hiesigen Bedingungen bekannt macht. Der zweite Tätigkeitsbereich ist eine Unternehmensberatung. Der Berater soll den Unternehmern erklären, welche Möglichkeiten, Unterstützungen und andere Initiativen die Regierung und andere staatliche Organisationen bieten, damit ausländisches Kapital hierher kommt."

Eine wirtschaftliche Belebung braucht Nordböhmen äußerst dringend. Als traditioneller Standort der Schwerindustrie kämpft es mit einer der höchsten Arbeitslosigkeit, die hier bald die zwanzig Prozent übersteigen könnte.