„Inspirierende und mystische Stadt“ – Bestsellerautor Dan Brown zu Besuch in Prag

Dan Brown (Foto: ČTK)

Dan Brown ist Bestsellerautor. Seine Werke „Da Vinci Code“ (Sakrileg), „Illuminati“ oder „Inferno“ sind weltweit bekannt und auch schon verfilmt worden. Nun war er für einen Kurzaufenthalt in Prag. Sofort brummte die Gerüchteküche: Wird er etwa einen neuen Roman schreiben, der in Prag spielt? Bei einer Pressekonferenz sprach der Autor dann über diese Spekulationen und über seine Eindrücke von der tschechischen Hauptstadt.

Dan Brown  (Foto: ČTK)
Es war vor allem die Verfilmung des Romans „Da Vinci-Code“, die den Autor Dan Brown weltweit bekannt machte. Tom Hanks kämpfte und rätselte sich als Wissenschaftler Robert Langdon durch eine Mischung aus Verschwörungstheorie und Kirchengeschichte. Dieses Setting, bekannt aus den meisten Werken Browns, fasziniert auch die Menschen in Tschechien. Daher war die Pressekonferenz des Autors am Mittwoch sehr gut besucht. Auf die Frage, ob sein nächster Roman vielleicht in Prag spielen könnte, gab sich der Amerikaner bedeckt:

„Ich habe einige wunderbare Dinge hier in Prag gesehen. Ich war nur zweieinhalb Tage hier und habe kaum geschlafen, weil wir einfach überall hingegangen sind. Wir haben Klöster und Geheimbibliotheken gesehen, Schlösser, Synagogen, Friedhöfe - und ich bin sogar in die Kanalisation hinabgestiegen. Daher denke ich, es gibt wenig, was ich nicht gesehen habe. Prag ist eine sehr inspirierende Stadt, und sie hat eine lange Geschichte des Mystizismus. Was mein nächstes Buch betrifft: Sie wissen, ich liebe Geheimnisse und enthülle niemals im Voraus, worüber ich schreibe. Aber diese Reise war sehr inspirierend – das ist alles, was ich dazu sagen werde.“

Eine seiner Übersetzerinnen ist Michala Marková. Sie sagt zu den Spekulationen über Prag als nächsten Schauplatz eines Dan-Brown-Romans:

Foto: Argo Verlag
„Ich denke, Dan Brown hat ja schon bei seiner Pressekonferenz verraten, was ihn an Prag besonders interessiert hat. Und sollte tatsächlich ein Buch erscheinen, das in Prag spielt, dann erwarten uns sicherlich die typischen Merkmale der Dan-Brown-Romane: geheime unterirdische Gänge und Rätsel über die Alchemie.“

Auch Dan Browns neuester Roman, Inferno, hält sich beständig in den tschechischen Bestsellerlisten. In Prag wurde ihm dann am Mittwoch in der „Neuen Szene“ des Nationaltheaters auch der Preis für das meistverkaufte Buch des Jahrzehnts verliehen: Über 100.000 Stück setzte der Verlag Argo von Browns Roman „Da Vinci Code“ in Tschechien ab. Natürlich signierte der Autor auch zahlreiche seiner Werke. Und am Ende der Pressekonferenz gab Brown dann doch noch preis, was seine Fantasie in Prag besonders beflügelt habe:

„Ich habe meinen Prag-Besuch wirklich genossen, weil ich eine Menge sehr kurioser Geschichten gehört habe. Von Kafka bis zum Golem, alles eine Reihe mystischer Geschichten. Sie inspirieren, weil sie Elemente von Wahrheit und Märchen beinhalten. Und man weiß nicht, wo sie sich berühren. Teil meiner Arbeit als Schriftsteller ist es, aus einer Geschichte wie jener vom Golem die Magie zu extrahieren und sie mit der Wahrheit der Gegenwart zu vermischen. Das hört sich nach einer sehr schwierigen Aufgabe an - und ich arbeite noch immer daran, all diese Fakten und Märchen, die ich in Prag gehört habe, auszubalancieren.“

Falls sich also der nächste Dan-Brown-Thriller um den Golem drehen sollte, wissen nun die Leser, wann der Autor sich die Inspiration dazu geholt hat.