Irisches Musikfestival in Prag

St. Patricksday in Prag (Foto: CTK)

Seit dem Wochenende findet in Prag das bereits siebte Irische Musikfestival statt. Wie sich die Iren in Prag auf ihren Nationalfeiertag zu Ehren des Heiligen Patrick einstimmen, hat sich Melanie Agne angesehen und angehört.

St. Patricksday in Prag  (Foto: CTK)
Irischer Whiskey, Guinnes Bier und Irish-Folk. Das sind wohl die wichtigsten Dinge, die den Menschen hierzulande bei dem Gedanken an Irland einfallen. Und damit liegen sie zumindest in dieser Woche genau richtig, denn in Prag hat das siebte Irische Musikfestival begonnen. Kleeblättchen, grüne Zylinder und fröhliche Menschen, die sich dicht an dicht in den Irish-Pubs drängen:

Der Nationalfeiertag der Iren zu Ehren des Heiligen Patrick am 17. März wird eben auch in der Prager Gemeinde nicht mehr mit Kirchgang und Andacht begangen, sondern mit ausgelassenen Partys, irischen Tänzen und vor allem mit Live-Musik. Die gibt es noch bis zum 21. März täglich von Mittag bis in die Nacht in Caffrey's Irish Bar und Moran's Oyster Bar am Altstädter Markt sowie im Irish-Pub Joshua Tree im Slovansky dum in der Straße Na Prikope. Dort sind unter anderem Balladen von Celtic Whisper, Folk von Shíoch und Suli sowie Rock von Mark Sheehan und den Drunken Poets zu hören.

Wir haben den diesjährigen Schirmherrn des Irischen Musikfestivals, Marek Eben, den viele als Moderator und Musiker von der Gruppe der Brüder Eben kennen, gefragt, welchen Bezug er zur irischen Musik hat:

St. Patricksday in Prag,  rechts: Moderator Marek Eben  (Foto: CTK)
"Diese Musik ist wahnsinnig fröhlich und optimistisch, mit einer facettenreichen Melodik. Ich denke, dass die Iren mit ganz ähnlichen Elementen arbeiten wie wir, mit einer Menge alter Tonleitern aus irischen Volksliedern. Die irische Folklore ist außergewöhnlich vielfältig. Ich würde sagen, dass wir ganz ähnliche musikalische Wurzeln haben, so dass mir diese Musik sehr nahe ist."

Die Tschechen sind nicht nur große Fans der irischen Musik, sie haben auch eine lange gemeinsame Tradition. Keltische Stämme haben schon im 6. Jahrhundert vor Christus die Böhmischen Länder besiedelt. Einem dieser Stämme, den Bojern, hat Böhmen sogar seinen Namen zu verdanken. Im 17. Jahrhundert gründeten dann aus Irland vertriebene Franziskanermönche - die so genannten Hyberner - in Prag das Kloster U Hybernu, das noch heute diesen Namen trägt.

Doch zurück zu den Aktionen rund um den St. Patricksday. Besonders lustig dürfte es am kommenden Samstag auf dem Altstädter Markt werden: Denn da kämpft die tschechische Mannschaft der Kneipe "Zum goldenen Tiger" gegen das irische Team von Caffrey's Bar um den Celtslav- Pokal. Die Disziplinen unter anderem: Tauziehen und Bierdeckelfangen. Am Sonntag wird der Wettkampf dann in einer anderen Disziplin fortgesetzt: im Austernöffnen.

Autor: Melanie Agne
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