Israels Oppositionschef: Beziehungen zwischen Israel und Tschechien sind weiter stark

Nach Ansicht von Jitzchak Herzog, dem Chef der israelischen Arbeiterpartei (Awoda), sind die Beziehungen zwischen Israel und der Tschechischen Republik sehr stark. Tschechien habe indes auch das Recht, eine andere Meinung zu vertreten als der jüdische Staat. Das erklärte Herzog am Donnerstag in Prag nach seinem Treffen mit dem tschechischen Abgeordnetenhauschef Jan Hamáček (ČSSD). Er spüre nicht, dass die Unterstützung Israels durch die jetzige Regierung in Prag schwächer sei, als es in der Vergangenheit der Fall war, ergänzte Herzog.

Tschechien habe weiter ein großes Interesse an überdurchschnittlichen Beziehungen zu Israel. Dennoch müsse Prag auch neutral gegenüber den arabischen Staaten auftreten. Und dabei werde das jetzige Kabinett schon nicht mehr so unkritisch zu allen Schritten der Mitte-Rechts-Regierung von Benjamin Netanjahu sein wie das vorherige Kabinett, bemerkte Hamáček mit dem Verweis darauf, dass auch Herzog diese Haltung teile.

Der israelische Oppositionsführer betonte indes noch einmal, dass es für den jüdischen Staat unabdingbar sei, seine Bürger vor Gefahren zu schützen. Jetzt kämpfe man gegen Terroristen, und das sei im gemeinsamen Interesse der ganzen Welt, so Herzog.

Bei den jüngsten kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern im Gazastreifen wurden über 1880 Opfer unter den Palästinensern und 70 Opfer unter den Israelis gezählt. Hamáček hielt Tel Aviv in diesem Zusammenhang vor, dass die vermutlich sehr hohe Zahl an getöteten Zivilisten kein gutes Licht auf Israel werfe.

Autor: Lothar Martin