Joschka Fischer absolvierte Arbeitsbesuch in Prag

Der deutsche Bundesaußenminister Joschka Fischer hat am Dienstag einen eintägigen Arbeitsbesuch in Prag absolviert. Fischer und sein tschechischer Amtskollege Cyril Svoboda stimmten darin überein, dass sich die tschechisch-deutschen Beziehungen gegenwärtig besser entwickelten als je zuvor. Der deutsche Außenminister hielt u.a. auf einer Botschafterkonferenz im tschechischen Außenministerium eine Rede über die Gestalt des zukünftigen Europa, in der er vor der abermaligen Öffnung umstrittener Fragen im Zusammenhang mit dem vom EU-Konvent ausgearbeiteten Entwurf einer europäischen Verfassung warnte. Das Verfassungskonzept, das im Oktober der internationalen Konferenz der Staats- und Regierungschefs in Rom zur endgültigen Verabschiedung vorliegen wird, bezeichnete Fischer als einen vernünftigen Kompromiss zwischen kleinen und großen Staaten. Nach Meinung seines tschechischen Pendants existiere jedoch in einigen Fragen immer noch ein Spielraum für Verhandlungen. Svoboda zufolge werde am 1.September eine Konferenz in Prag stattfinden, auf der kleinere EU-Mitglieder sowie EU-Kandidaten über eine Stärkung ihres Einflusses sprechen wollen. Der tschechische Außenminister schenkte dem deutschen Gast ein Fußballtrikot mit den Flaggen beider Länder sowie einen Lederball. Bei der Unterredung mit Premierminister Spidla waren sich beide Politiker darin einig, dass der Prozess der europäischen Integration fortgeführt werden muss. Entweder werde sich Europa weiter integrieren oder das Tempo seines Zivilisationsprozesses verlangsamen und dadurch in Rückstand geraten, sagte Spidla.