Kampagne gegen Sextourismus gestartet

Landkreishauptmann von Usti nad Labem Jiri Sulc zeigt die Flugblätter (Foto: CTK)

Nicht jeder deutsche Autofahrer, der abends alleine die Grenze nach Tschechien überquert, dürfte ein Sextourist sein. Dennoch will die Tschechische Fremdenverkehrszentrale, Czech Tourism, ab dem Wochenende alle darauf aufmerksam machen, dass Geschlechtsverkehr mit unter Fünfzehnjährigen nach tschechischem Recht eine Straftat ist. Dagmar Keberlova berichtet über den Vorstoß:

Landkreishauptmann von Usti nad Labem Jiri Sulc zeigt die Flugblätter  (Foto: CTK)
Die Flugblätter haben die Größe einer Postkarte. Auf der einen Seite wird Tschechien als ein touristisch attraktives Land mit Prager Burg und Karlstein vorgestellt. Auf der Hinterseite steht die Warnung, dass der Geschlechtsverkehr mit einer Person unter 15 Jahren dem tschechischen Gesetz zufolge eine Straftat ist, oder der Text warnt vor gesundheitlichen Gefahren, die dem Sextouristen in der Grenzregion drohen. Mehr zu der Kampagne von Hana Cermakova, Pressesprecherin der Tschechischen Zentrale für Fremdenverkehr:

"Wir haben diese Kampagne gestartet, weil wir auf den Missbrauch von Kindern im Fremdenverkehr hinweisen wollen. Wir wollen hiermit die Aufmerksamkeit potentieller Sextouristen auf andere Seiten des Tourismus lenken. Wir geben ihnen damit zum Verstehen, dass Sextouristen in Tschechien nicht willkommen sind, andererseits begrüßen wir jeden, der seinen Urlaub in den Bergen oder in einem Kurort verbringen will."

Die Tschechische Grenz- und Fremdenpolizei wird diese Flugblätter jeden Freitag- und Samstagabend an Grenzübergängen an alleinreisende Deutsche verteilen. Diese stellen den allgemeinen Typ des Sextouristen dar, so Cermakova. Die tschechischen Grenzer sollen in den nächsten drei Monaten nur an den Grenzübergängen zu Sachsen Flugblätter verteilen. Später könne die Kampagne gegen Sextourismus auch auf die Grenze mit Österreich ausgeweitet werden.