Kampagne "Wir suchen den Fahrer der A-Klasse!" in Prag gestartet
Die tschechischen Autofahrer haben keinen allzu guten Ruf. Zu schnell, nicht besonders aufmerksam und ziemlich rücksichtslos - das sind die meist gebrauchten Attribute, die ihnen wiederholt von ausländischen Verkehrsteilnehmern angeheftet werden. Die vorjährige Einführung des neuen Verkehrsgesetzes einschließlich des Strafpunktesystems hat diesbezüglich für ein erstes Umdenken hin zum Besseren gesorgt. Am vergangenen Freitag wurde nun in Prag eine nationale Kampagne gestartet, die aus dem hiesigen Autofahrer auch noch einen umweltbewussten Fahrzeugführer machen soll.
"Ziel ist, das Interesse für einen niedrigen Kraftstoffverbrauch zu erhöhen, und zwar nicht nur beim Betrieb eines Fahrzeugs, sondern schon beim Kauf des Autos."
Es sei hinlänglich bekannt, dass sich proportional zum Kraftstoffverbrauch auch die Abgabe der Treibhausgase an die Atmosphäre erhöhe, hieß es. Um daher einen wirksamen Anreiz zu schaffen, möglichst kraftstoffarm zu fahren, hat man an die Kampagne auch eine Art Wettbewerb geknüpft, bei dem die Autofahrer analog der Einteilung von Haushaltgeräten in Energie-Effizienzklassen in Fahrzeugführer der Klassen A bis G eingestuft werden, je nach Kraftstoffverbrauch. Den Nachweis dafür müssen sie über eine fünf Kilometer lange Distanz führen und ihre Verbrauchswerte via Internet an das Zentrum weiterleiten. Umweltminister Martin Bursik begrüßte die Aktion und betonte:
"Wir wissen, dass Autos die Umwelt belasten. Wir wissen auch, dass allein der Pkw-Verkehr mit 60 Prozent am CO²-Ausstoß des Straßenverkehrs in die Atmosphäre beteiligt ist. Für die Tschechische Republik entspricht dieser Ausstoß einer Menge von neun Millionen Tonnen Kohlendioxid jährlich. Zu einer Verringerung dieser Umweltbelastung kann jeder Autofahrer mit seinem Fahrstil und seiner Wahl beim Autokauf entsprechend beitragen."Die Kampagne wird sowohl vom Umwelt- und vom Verkehrsministerium sowie dem Magistrat der Stadt Prag als auch von renommierten Firmen unterstützt. Dazu gehört auch die Skoda Auto AG, deren Personalchef Martin Jahn erklärte:
"Ich bin überzeugt davon, dass jeder von uns mit einer entsprechenden Fahrweise seinen bisherigen Kraftstoffverbrauch um rund zehn Prozent verringern kann. Und das ist, so denke ich, eine durchaus interessante Zahl."