Korruptionsprozess um Panzergeschäft beginnt

Vor dem Prager Stadtgericht hat am Montag der Korruptionsprozess um ein umstrittenes Panzergeschäft begonnen. Angeklagt ist Marek Dalík, der Ex-Berater des früheren tschechischen Premierministers Mirek Topolánek. Der Anklage zufolge soll der einflussreiche Lobbyist Dalík von Vertretern des österreichischen Rüstungskonzerns Steyr ein Bestechungsgeld von 500 Millionen Kronen (18 Millionen Euro) gefordert haben. Da Dalík die Entscheidung der damaligen Regierung über den Kauf der Radpanzer der Marke Steyr nicht wirklich habe beeinflussen können, handele es sich um Betrug, so der Staatsanwalt. Der Lobbyist erklärte am Montag, er habe die Treffen im Jahre 2007, bei denen er das Bestechungsgeld laut der Anklage gefordert hatte, nicht initiiert. Zudem habe er kein Bestechungsgeld gefordert, so Dalík. Dem Ex-Berater des Premiers drohen für den Versuch um Betrug bis zu zehn Jahre Gefängnis. Die Regierung Topolánek hatte 2009 schließlich 107 Pandur-Panzer für mehr als eine halbe Milliarde Euro gekauft.