Kultur verbindet Tschechen und Slowaken
Die Biennale von Venedig wird im kommenden Jahr ihr 50. Jubiläum feiern. Sowohl die Tschechische als auch die Slowakische Republik planen, sich auf der bedeutenden Internationalen Kunstausstellung präsentieren. Die Frage, die sich seit der Teilung der ehemaligen Tschechoslowakei in zwei souveräne Staaten stellte war jedoch, wie die Nutzung des nach wie vor gemeinsamen Pavillons geregelt werden sollte. Am Mittwoch ist nun ein Vertrag unterzeichnet worden, der diese Frage lösen soll. Katrin Sliva berichtet:
" Unsere Kulturen haben viele gemeinsame Wurzeln. Sie führen bereits seit Jahrhunderten eine Art Ko-Existenz. Sie beeinflussen sich gegenseitig, inspirieren sich und ich glaube, dass inzwischen auch die nationalen "Launen", die in der Slowakei eine zeitlang spürbar waren, keine Rolle mehr spielen. Zumindest lassen dies die letzten Wahlen vermuten. Dieser Vertrag bestätigt also lediglich, dass wir in kultureller Hinsicht, aber auch in politischer, zusammengehören."
Und der slowakische Kulturminister Robert Chmel fügt hinzu:
"Wir haben keine gegensätzlichen Vorstellungen von Kultur und ich glaube, dass Tschechen und Slowaken sich in diesem Punkt auch früher nicht uneinig waren. Im Namen der kulturellen Identität werden bei uns glücklicherweise keine Konflikte geschürt oder Kriege geführt. Das Gegenteil ist der Fall: Uns verbindet die Kultur."
Man darf also gespannt sein, was sich die Künstler beider Länder für das Jubiläum der Biennale von Venedig einfallen lassen. Die Kulturminister haben angedeutet, dass durchaus auch gemeinsame Projekte vorgesehen sind.