Leipziger Buchmesse - literarische Ost-West-Brücke

Logo der Leipziger Buchmesse

Am ersten Frühlingstag, dem 21. März, wird im sächsischen Leipzig die internationale Buchmesse eröffnet, bei der sich rund 1900 Aussteller aus 27 Ländern der Welt vorstellen. Die Tschechische Republik wird dabei natürlich nicht fehlen, profiliert sich doch die Messe als eine Brücke zwischen West und Ost. Bereits einen Monat zuvor wurde das diesjährige Programm im Prager Goethe-Institut an diesem Dienstag präsentiert. Markéta Maurová hat diesen Anlass zu einem kurzen Gespräch mit dem Buchmesse-Direktor Oliver Zille genutzt.

Logo der Leipziger Buchmesse
Die Leipziger Buchmesse präsentiert sich als eine Ost-West-Brücke. Wie wird dieses Anliegen in Praxis umgesetzt?

"In Praxis wird das sowohl mit den Standpräsentationen der mittelosteuropäischen Länder an der Messe, als auch mit dem Autorenprogramm umgesetzt. Und neben dem Autorenprogramm auch mit anderen Diskussionsrunden, politischen Foren, die sich mit dem Thema der europäischen Integration beschäftigen. Was die Präsentation der mittelosteuropäischen Länder betrifft, sind die wichtigsten Buchmärkte in Leipzig repräsentiert, und aus den größeren mittelosteuropäischen Ländern sind auch jeweils sehr repräsentative Autorenprogramme, mit bekannteren Programmen und auch mit jungen Autoren in Leipzig."

Die Messe ist kurz nach der Wende entstanden. War das vom Anfang an so, dass sie sich gerade auf dieses Gebiet spezialisieren wollte?

"Die Buchmesse, wie sie jetzt ist, ist nach der Wende entstanden, die Historie dieser Buchmesse ist länger; in der Form, wie es sie heute gibt, gibt es sie seit 1946. Aber Buchmessen in Leipzig gibt es schon seitdem Gutenberg den Buchdruck erfunden hat. Und seit dieser Zeit gibt es auch eine sehr starke Affinität dieses Standortes Leipzig nach Mittelosteuropa. Das hing auch mit den deutschen Gemeinden in Mittelosteuropa zusammen, die dann wieder einen Rückbezug zu Leipzig hatten. Wir haben nach der Wende an diese Tradition versucht anzuknüpfen, und zwar vor einem Hintergrund: die mittelosteuropäischen Länder nutzen den deutschen, deutschsprachigen Buchmarkt, der ja bekanntlicherweise auch einer der größten Übersetzungsmärkte der Welt ist, um ihre Literatur, ihre Autoren überhaupt in der Welt bekannt zu machen. Und das heißt im Klartext, dass man über den deutschsprachigen Buchmarkt dann auch auf den englischsprachigen Buchmarkt mit den Autoren kommt. Und der Erfolg dieser Autoren auf dem deutschsprachigen Markt in den vergangenen Jahren schafft dann auch wieder neues Interesse an unserer Messe."

Über die konkrete tschechische Präsentation auf der Buchmesse in Leipzig werden wir Sie rechtzeitig informieren.