Maler und Architekt Michail Schtschigol im Alter von 76 Jahren gestorben
Im Alter von 76 Jahren ist am 20. Juli der Maler, Architekt und Bildhauer ukrainisch-jüdischer Herkunft, Michail Schtschigol, gestorben. Der Künstler habe ein großes Werk hinterlassen, das vom Expressionismus inspiriert worden sei, erklärte der Leiter des Museums und der Galerie in Semily, Miroslav Šnaiberk, am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK. Schtschigol lebte in den letzten mehr als 30 Jahren in der Gemeinde Železnice / Eisenstadtel nahe Jičín. Er wurde auf dem jüdischen Friedhof Olšany in Prag nahe des Grabs von Franz Kafka bestattet.
Dem Museumsleiter zufolge war Schtschigol ein scharfer Kritiker von Putins Politik. Zwei Tage vor der russischen Invasion in die Ukraine sagte der Künstler im Gespräch für die Nachrichtenagentur ČTK, das Verhalten von Präsident Putin sei vorhersehbar, es habe einen klaren Räubercharakter. Putin nutze die Schwäche des Westens aus, so der Maler. „Wenn Putin fühlt, dass er ohne Risiko ein weiteres Gebiet klauen kann, wird er das tun,“ erklärte damals der Künstler.
Michail Schtschigol wurde 1945 in Tscheljabinsk in einer ukrainisch-jüdischen Familie geboren. Er lebte in Kiew, wo er Architektur studierte. 1974 ist er Mitglied des Verbands ukrainischer Architekten geworden. In Kiew lebte er und malte bis 1990. Er kam nach Železnice, wo im dortigen Kurhaus sein Sohn behandelt wurde. Der Maler lernte inzwischen viele bedeutende tschechische Künstler, einschließlich von Vladimír Komárek, kennen. 1999 bekam er die tschechische Staatsbürgerschaft und ist Mitglied des tschechischen Künstlerverbandes geworden.