Tschechisches Nationalmuseum schickt Materialien zum Schutz von Kulturgütern in die Ukraine
Das tschechische Nationalmuseum hat am Dienstag Material zur Evakuierung und Sicherstellung von Kulturgütern in die Ukraine geschickt.
Das Kulturministerium stellte hierfür zwei Millionen Kronen (80.000 Euro) aus seinem Haushalt bereit. Davon wurden Materialien eingekauft, die die ukrainische Seite angefordert hatte. Dies teilte eine Sprecherin des Ministeriums mit. In den zwei Lkw, die am Dienstag in die Ukraine aufgebrochen sind, befinden sich Archivmappen, Luftpolsterfolie und weitere Lagermaterialien. Mit im Gepäck sind aber auch weitere Gegenstände, die zur Sicherung von Kulturgütern eingesetzt werden sollen, etwa Feuerlöscher, Stromgeneratoren und OSB-Platten zum Verbarrikadieren von Fenstern.
Für die Lieferung arbeitete das Nationalmuseum mit der ukrainischen Organisation Heritage Rescue Emergency Initiative (HERI) zusammen. Kulturminister Martin Baxa (Bürgerdemokraten) betonte, dass noch weitere Hilfe denkbar wäre: „Wir können bei uns Depots für die Einlagerung von Gegenständen zur Verfügung stellen. Für die Zeit des Wiederaufbaus nach dem Krieg sind wir zudem in der Lage, die Ukraine mit Restaurateuren zu unterstützen“, so der Minister.
Für den 18. Mai, den Internationalen Museumstag, plant das Nationalmuseum seine Pforten zwar kostenfrei zu öffnen, jedoch Spenden für die Rettung weiterer Kulturgüter in der Ukraine zu sammeln. Das Museum mit Sitz in Prag hilft dabei nicht zum ersten Mal in einem Kriegsgebiet. So hat sich die Institution schon an Rettungsaktionen von Kulturgütern in Afghanistan und Syrien beteiligt.