Dschingis Khan erobert Prag
Einzigartige historische Museumsstücke aus der Mongolei sind erstmals in Tschechien zu sehen.
Im Prager Nationalmuseum wurde in dieser Woche eine Ausstellung eröffnet, die dem Mongolenherrscher Dschingis Khan gewidmet ist. Sie zeigt mehr als 260 Exponate, die die Persönlichkeit des berühmten Eroberers und Begründers des Mongolischen Reichs aus dem 13. Jahrhundert vorstellen. Präsentiert werden aber auch seine Vorgänger und Nachfolger sowie die Kunst und das Alltagsleben der alten Mongolen.
Die Ausstellungsstücke, die im Ausland nur selten zu sehen sind, stammen überwiegend aus den Sammlungen des Nationalen Dschingis-Khan-Museums in Ulaanbaatar und des Instituts für Archäologie der Mongolischen Akademie der Wissenschaften. Ergänzt werden sie durch Exponate aus den Depots des Prager Nationalmuseums. Präsentiert werden Schätze aus den unterirdischen Gräbern der Hunnenherrscher, Waffen und Kavallerieausrüstung der mongolischen Reiter sowie Gegenstände, die einen Einblick in die geistige Welt und Mystik der alten Mongolen geben. Ein Pferdesattel aus Holz ist das wertvollste Exponat aus der Zeit des Mongolischen Reiches.
Die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Tschechien und der Mongolei blickt auf eine lange Tradition zurück. „Vor sechzig Jahren begannen mongolische Archäologen auf Initiative des tschechischen Archäologen Lumír Jisl mit gemeinsamen Forschungen, was den Beginn einer umfassenden Zusammenarbeit in den Bereichen Archäologie, Ausgrabung, Forschung, Anthropologie und Geschichte markierte. Außerdem veröffentlichte der bekannte tschechische Mongolei-Forscher Pavel Poucha vor 70 Jahren in tschechischer Sprache die ‚Tajná kronika Mongolů‘ (auf Deutsch: Geheime Chronik der Mongolen), in der das Leben von Dschingis Khan geschildert wird“, sagte der Generaldirektor des mongolischen Nationalmuseums von Dschingis Khan, Chulun Sampildondow anlässlich der Ausstellungseröffnung.
Die Ausstellung „Dschingis Khan“ findet im historischen Gebäude des Nationalmuseums auf dem Prager Wenzelsplatz statt. Sie dauert bis zum 22. Juni.
