Mehr Zdenek Matejcek in deutsche Buchhandlungen!
Vor knapp einem Jahr, am 26. Oktober 2004, ist der tschechische Kinderpsychologe Zdenek Matejcek gestorben. Bekannt wurde er u.a. als einer der ersten und hartnäckigsten Kritiker der kollektiven Erziehungsmodelle im kommunistischen Ostblock.
Vor knapp einem Jahr, am 26. Oktober 2004, ist der tschechische Kinderpsychologe Zdenek Matejcek gestorben. Bekannt wurde er u.a. als einer der ersten und hartnäckigsten Kritiker der kollektiven Erziehungsmodelle im kommunistischen Ostblock. Vor allem seine Erkenntnisse über psychische Fehlentwicklungen bei Kindern in kollektiven Erziehungseinrichtungen waren es, mit denen sich Matejcek in der internationalen Fachwelt einen Namen machte. Zusammengefasst hat der Psychologe sie Anfang der 1960er Jahre in seinem Standardwerk "Psychische Deprivation im Kindesalter - Kinder ohne Liebe". Schade, dass dies das einzige Buch geblieben ist, das gegenwärtig auf dem deutschen Büchermarkt zu finden ist. Auf die Frage nach Essaysammlungen von Matejcek aus den letzten Jahren erntete ich kürzlich in einer Kölner Buchhandlung nur hilfloses Schulterzucken. Ein Blick in das Verzeichnis lieferbarer Bücher bestätigte den bemühten Buchhändler leider nur in seiner Ratlosigkeit. Dabei waren es gerade seine zahlreichen Artikel und Essays, über die Matejcek vor allem in den letzten fünfzehn Jahren nicht nur mit der Fachwelt, sondern vor allem mit der tschechischen Öffentlichkeit kommunizierte. So etwa in dem Buch "Schule der Eltern", wo der beliebte Kinderarzt Antworten auf Fragen formuliert, die ihm in seiner Praxis häufig gestellt wurden. Und die durchaus auch für manche deutschen Väter und Mütter interessant wären: Zum Beispiel die Frage, warum eigentlich das Prager-Eltern-Kind-Programm in Tschechien fast niemand kennt, während es in Deutschland fast schon zum Pflichtprogramm junger Eltern zählt.