Minister Chládek: Lehrkräfte sollten Status „Geschützte Person“ erhalten

Der tschechische Bildungsminister Marcel Chládek hat sich dafür ausgesprochen, dass Lehrer und Erzieher den Status einer „geschützten Person“ erhalten sollten. Gleichzeitig sollten Zöglinge, die ihre Ausbilder physisch attackieren, härter bestraft werden als bisher, sagte Chládek am Donnerstag in Prag nach einer Sitzung mit Direktoren von tschechischen Erziehungsanstalten. Der Minister hatte die Direktoren zu der Sitzung geladen, um notwendige Konsequenzen aus einer jüngst passierten Gewalttat zu ziehen. Vor drei Wochen hatte ein 14-jähriger Jugendlicher seinen Erzieher an der Erziehungsanstalt im mährischen Králíky mit einem Schraubenzieher in den Hals gestochen. Der Einstich verfehlte die Schlagader nur um Zentimeter, mit einem ein Jahr älteren Kameraden hat der Schüler zudem eine Erzieherin zusammengetreten.

Im vergangenen Jahr sind beim Bildungsministerium 68 Anzeigen über Angriffe auf Pädagogen und Erzieher eingegangen, in 53 Fällen ermittelt die Polizei. Zur Einführung des Status „Geschützte Person“ für Lehrkräfte sei er durch die Slowakei inspiriert worden, wo eine ähnliche Verordnung bereits gelte. Diese Schutzmaßnahme erfordere jedoch auch die Änderung weiterer Gesetze, so Chládek.

Autor: Lothar Martin