Mit Pygmäen für den Tierschutz

Foto: Mark Jordahl, Pixabay / CC0
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Tschechische Forscher arbeiten eng mit afrikanischen Pygmäen-Stämmen zusammen. So soll die Tierwelt Afrikas erhalten werden.

Foto: Dwi Rizki Tirtasujana,  Pixabay / CC0

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Die Baka leben unter anderem in Kamerun. Gerade dorthin – genauer gesagt ins Wildtierreservat Dja – zieht es seit sieben Jahren eine Gruppe von tschechischen Forschern. Mittlerweile sind sie schon Teil der Familie und werden euphorisch empfangen. Zu den Wissenschaftlern gehört auch die Anthropologin Kateřina Rexová:

„Die Menschen hier sind sehr warmherzig. Man fühlt sich sehr wohl bei ihnen.“

Das sei aber nicht immer so gewesen, erklärt die Forscherin von der Prager Karlsuniversität:

Daniel Frynta  (Foto: David Němec,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
„Als wir das erste Mal hier waren, haben sich alle Dorfbewohner versteckt. Wir saßen dann einfach auf den Bänken auf dem Platz und haben mehrere Minuten gewartet. Nach einer Viertelstunde kamen zunächst die älteren Männer heraus. Und nach weiteren fünf Minuten reichten sie uns die Hände und sagten ‚Djoko‘, das heißt ‚Willkommen‘. Das war der Beginn unserer Kommunikation.“

Die tschechischen Wissenschaftler interessieren sich in erster Linie aber nicht für das Leben der Pygmäen selbst. Sie wollen die Baka für den Schutz bedrohter Tierarten in den Naturschutzgebieten der ehemaligen deutschen Kolonie sensibilisieren. Dazu müsse man in die Seele der Menschen vordringen, erklärt der Soziobiologe und Expeditionsleiter Daniel Frynta:

„Wir müssen ihr Verhältnis zu den Tieren begreifen, welche Emotionen diese in ihnen hervorrufen, und wie sie die einzelnen Tiere bewerten. Schließlich müssen wir ergründen, welche Tiere sie selbst schützen würden und welche nicht.“

Die Baka leben immer noch als Jäger und Sammler – sie kennen sich also aus mit der örtlichen Tierwelt. Das macht den Stamm einerseits für Naturschützer interessant, andererseits aber auch für Wilderer. Die tschechischen Forscher wollen die Pygmäen deshalb für sich gewinnen und sie von der Bedeutung der Tiere überzeugen. Zentral ist dabei die Aufklärung, wie gefährlich und wie nützlich bestimmte Arten sind. Daniel Frynta hat für die Kinder und Erwachsenen in dem Reservat dazu ein Kartenspiel mitgebracht:

Baka  (Foto: Archiv der US-Botschaft in Kamerun,  Wikimedia Commons,  Public Domain)
„Sie müssen die Tiere so anordnen, dass die Reihenfolge ihr subjektives Gefahrenempfinden aufzeigt. Damit können wir sehen, welche Tiere sie für besonders bedrohlich halten.“

Bei den Baka sind das beispielsweise Schlangen und große Säugetiere. Für die Prager Wissenschaftler sind das wichtige Erkenntnisse, damit können sie die weitere Arbeit mit dem Urwaldvolk planen.

Die Expedition ist Teil einer Kampagne des Prager Zoos in Afrika, der vor Ort für den Schutz bedrohter Tiere werben will. Ein Ziel ist beispielsweise der Erhalt von Gorillabeständen, da die Menschenaffen in Kamerun vor allem wegen ihres Fleisches gejagt werden. Den Afrikanern sollen unter anderem Alternativen aufgezeigt werden, beispielsweise große Nagetiere.