Mitglied russischer Neonazi-Band in Prag freigesprochen

Denis Gerasimow, Mitglied der russischen Neonazi-Bank "Kolowrat", wurde am Dienstag von der Beschuldigung freigesprochen, dass er in Tschechien den Nationalsozialismus und Neonazismus propagierte. Darüber entschied ein Prager Gericht. Die Staatsanwältin legte gleich Berufung ein, Gerasimow bleibt deswegen auch weiterhin in der Haft. Die russische Band "Kolowrat" spielte auf einem Skinhead-Treffen im Januar unweit der Stadt Chrudim. Bei der Abreise fand die Polizei bei Gerasimow Materialien, die der Polizei zufolge Beziehung zur neonazistischen Bewegung hatten. Der Kenner der neonazistischen Bewegungen Zdenek Zboril hält die Freisprechung Gerasimows für ungewöhnlich. Zboril zufolge sollte der Fall auch vom zivilen Nachrichtendienst (BIS) untersucht werden. Dies seien - so Zboril - keine gewöhnlichen Neonazis. Sie stammen aus Russland und werden international unterstützt, für die Polizei könne es eine harte Nuss sein, meinte Zboril.