Mňága &Žďorp – solider Mittelstand der tschechischen Rock-und-Pop-Szene
Wenn dieses Saxofon quiekt und quetscht, dann füllt sich in den meisten Klubs und auf jeder Privatparty die Tanzfläche im Handumdrehen. Mňága &Žďorp heißt diese Band. Das lässt sich nicht ganz leicht übersetzen. Die Worte kommen aus dem schlesischen Eck der Republik und heißen so viel wie „nicht genau identifizierbares breiartiges Essen“ – eben Mňága – und Ramsch-Laden, also schlicht Žďorp.
Der Hit „Hodinový hotel“ – Stundenhotel - stammt vom ersten wirklich professionellen Album der Gruppe „Made in Valmez“ von 1991. Damit haben die sechs bis sieben Musiker laut dem renommierten Magazin „Rock und Pop“ das beste tschechische Album der 90er Jahre auf den Markt gebracht. Mit langem Anlauf allerdings, denn die Musiker sind schon seit den frühen 80ern dabei.
Die Songs von Mňága &Žďorp klingen meistens optimistisch-fröhlich. Die Texte aber kamen eigentlich erst in den letzten Jahren der Musik auf die Spur. Lakonisch wird hier nach dem wirklich Wichtigen im Leben gesucht. Und wer suchet, der findet. Das hübsche tschecho-englische Wortspiel „Dutý, ale free“ heißt so viel wie: besser abgebrannt, aber frei – im Gegensatz zu den Lügnern auf der Prager Burg, meinen jedenfalls Mňága &Žďorp.
Ihr elftes Album kam 2008 heraus „Auf der Polarstation“ heißt es. In Tschechien gibt es niemanden, der die Kapelle nicht kennt. Mňága &Žďorp werden es zwar nie mehr zu Superstars bringen, untergehen werden sie aber auch nicht. Sie sind eine feste Größe im Mittelstand der tschechischen Rock-und-Pop-Szene. Und sie werden auch weiterhin über Privates und Politisches singen, eben über das Leben, das ja gerade mit der Musik von Mňága &Žďorp einen angenehmen Grundton haben kann.