Kvietah und die Gemütslage der Generation Z
Fragen Sie sich auch manchmal, was die heutigen jungen Erwachsenen so bewegt? Magdalena Fendrychová, die unter dem Künstlernamen Kvietah auftritt, verrät es uns. Ihr Album „Díky, včely“ (Danke, Ihr Bienen) fand Anerkennung gerade wegen der starken Geschichten, mit denen die junge Songwriterin das aktuelle Geschehen um sich herum reflektiert.
Der Album-Opener „Linka“ etwa deutet an, was der jungen Pragerin so durch den Kopf geht, wenn sie mit der Nachttram durch die Stadt fährt. Alle ihre Freunde würden jetzt in die „Schächte ihrer Leiden“ einfahren, verloren in allen ihren Besitztümern, sinniert die Sängerin. Weiter ist die Rede davon, dass niemand zu Hause auf einen warten würde. Und von einem Gott, der nicht seine Geschöpfe rettet, sondern sie umgekehrt ihn.
Poetisch sind die Texte von Kvietah, melancholisch und gar nicht so leichtfüßig, wie es ihre hohe Stimme manchmal verheißen mag. Hinweise auf den Krieg in der Ukraine finden sich auf dem Album gleich mehrere. Und nicht jedem wird es gefallen, von Kvietah daran erinnert zu werden, dass wir uns dem Tod mit jedem Tag nähern. Aber es gibt auch eine vertrauliche Seite der Sängerin, mit der sie uns ihre Freunde oder ihre Mutter vorstellt. Und wer sich in Prag auskennt, kann Kvietah an die Zwischenstopps auf ihren Wegen folgen.
Schon mit ihrem Debütalbum „Hejno černejch koček“ (Ein Schwarm schwarzer Katzen) von 2022 hat sich Kvietah ihren Platz in der alternativen Musikszene Tschechiens gesichert. Die Qualität ihrer Songs kommt nicht von ungefähr, studiert sie doch populäre Komposition am Prager Konservatorium. Neuerdings lässt sich Kvietah bei Auftritten häufig von einer dreiköpfigen Band begleiten. Sie selbst spiele beim Singen gern auf dem Klavier, sagt die Musikerin. Und Teil einer Band zu sein, gefalle ihr sehr.
Wer sich von der Spielfreude und der Intensität der Songs live überzeugen will, hat demnächst Gelegenheit dazu. Kvietah tritt am 13. September 2024 beim Folkfestival in Lipnice nad Sázavou solo auf. Und mit Band dann am 15. September 2024 in Chrást bei Plzeň / Pilsen sowie am 1. Oktober 2024 im Kabinet Můz in Brno / Brünn.