Münzen
Jeder hat zu Hause ganze Menge fremde Münzen. Unter anderem auch Münzen des benachbarten Deutschlands. Die Euro-Umstellung kommt bald. Viele Familien stellen plötzlich fest, dass in ihren D-Mark Münzen ganze Menge Kapital steckt. Deutschland ist aber oft weit weg. Hier beginnt das Problem. Informationen zum Umtausch Münzen fremder Währungsart gibt uns unser Mitarbeiter Martin Jeek.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie aus fast wertlosen fremden Münzen wieder richtiges Geld wird. Der Prager Gymnasiast Tomá Èáslavka fährt immer wieder in die böhmisch-bayerische Grenzregion. Er kauft einfach das deutsche Kleingeld seinen Mitschülern ab und in Bayerischen Geschäften macht er es zu Geldscheinen. Die kann er schon in tschechische Kronen umtauschen. Aus wahrer Liebe zu seinen Kameraden macht er das nicht. Eine Münzenmark kauft er für 10 Kronen. Eine normale Mark kostet ja etwa 16 oder 17 Kronen. Ziemlich ähnlich macht es unter anderem die Wechselstube am Prager Hauptbahnhof. Münzen kauft sie an, ja, aber nur für den halben Preis.
Die meisten Wechselstuben und Banken wollen mit Münzen fremder Währungen nichts zu tun haben. So ist es auch in der Èeská spoøitelna - der Tschechischen Sparkasse. Vìra Vítková aus dem Projekt Euro der Sparkasse sagte zu Radio Prag, dass Münzen auf dem Devisenmarkt schwer verkaufbar sind. Was soll sich der Münzeninhaber genau darunter vorstellen? "Die Tschechische Sparkasse kauft keine Münzen fremder Währungen mehr, und sie verkauft sie auch nicht. Das ist der Stand der Dinge seit dem 1.September dieses Jahres. Die Münzen sind schwer handelbar und die Kosten zu ihrer Bearbeitung sind zu hoch. Die Bank ist schon mit Scheinen sehr beschäftigt. Alle Fillialen haben sich zudem intensiv auf die neue Euro-Währung vorbereiten müssen.
Soviel Vìra Vítková aus dem Projekt Euro der Tschechischen Sparkasse. Sie sagte, dass die Bank beabsichtige, Euromünzen im Wert 1 und 2 Euro zu akzeptieren. An Kunden verkaufen werde sie den Euro aber nur in Scheinen.
Es bleiben also nicht viele Möglichkeiten mehr übrig, als die des Prager Gymnasiasten. Hinfahren und ausgeben. In den deutschen Grenzregionen merken das die Banken und Geschäfte sehr. Peter Elsner, der Euro-Beauftragte der Sparkasse in Cham in der Oberpfalz sagte zu Radio Prag, dass die Bank etwa das 50-Fache an Münzen einnimmt, als es bis jetzt üblich war. -Die Münzen enden bei uns im Tresor und sie werden in die Landesbank abtransportiert- schilderte er das Schicksal des Metalls. Die Sparkassen in Deutschland nehmen aber Münzen und Geld überhaupt, nur von eigenen Kunden. Fremde sollen ihre Münzen normal im Handel ausgeben, oder sich direkt an die Landesbank wenden. Vìra Vítková von der Èeská spoøitelna und Peter Elsner aus der Sparkasse Cham betonen aber unisono: Die Deutsche Mark bleibt bis zum 28. Februar gültig und im Handel normal benutzbar. Also keine Hetze.