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Havel: Forum 2000 erlangt besondere Aktualität

Nach den Attentaten auf USA erlangt die diesjährige internationale Konferenz Forum 2000 eine besondere Aktualität und Bedeutung. Bei der feierlichen Eröffnung des letzten Intellektuellentreffens sagte dies der tschechische Präsident Vaclav Havel. An dem Treffen nehmen eine reihe von illustren Persönlichkeiten aus der ganzen Welt teil. Gestern Abend kam der Ex-US Präsident Bill Clinton nach Prag, der an der Konferenz teilnehmen wird. Sein Aufenthalt in Prag wird von strengen Sicherheitsvorkehrungen begleitet. Ein weiterer Teilnehmer am Forum 2000, der Dalai Lama, hat seinen seit langem geplanten Auftritt aus Sicherheitsgründen abgesagt.

Die Konferenz wurde vor fünf Jahren von Präsident Vaclav Havel und dem amerikanischen Schriftsteller Elie Wiesel initiiert und der diesjährige Jahrgang, der letzte, ist den Menscherechten gewidmet.

Antrax-Meldungen in Prag negativ

An zwei Orten in Prag wurden gestern zwei verdächtige Funde " weißer Pulver und unbekannte Tabletten gemeldet, beide erwiesen sich als falsch. Dies sagte die Sprecherin der Prager Polizei Eva Brozova damit, dass es sich in beiden Fällen höchstwahrscheinlich um keine absichtliche Fehlmeldung handelte. Die Bürger hätten Angst und würden dann alles melden, sagte Brozova.

Internationale Messe INVEX in Brno eröffnet

Heute beginnt in der mährischen Metropole Brno/Brünn die internationale Messe der Informations- und Kommunikationstechnologien Invex. Auf dem Brünner Messegelände werden 850 Firmen aus der ganzen Welt erwartet. Die Messe findet bis zum 19. Oktober statt und bietet neben Präsentationen auch eine Reihe von Veranstaltungen an. Die Messe wird kurz vor Mittag vom Vorsitzenden des tschechischen Abgeordnetenhauses Vaclav Klaus eröffnet.

Zeman schließt ein höheres Haushaltsdefizit nicht aus

Die tschechische Regierung könnte für nächstes Jahr ein höheres Haushaltsdefizit als die mit der ODS vereinbarten 10 Milliarden Kronen vorschlagen. Ein Impuls hierzu müsse allerdings von der Demokratischen Bürgerpartei aus, mit der die regierenden Sozialdemokraten durch ein Oppositionsvertrag gebunden sind, in der Form von Verletzung des Oppositionsvertrags kommen. Dies sagte der tschechische Premier Milos Zeman am Sonntag in einer Diskussionssendung des Privatsenders Nova. ODS kritisiert sowie weitere Oppositionspartein den sozialdemokratischen Haushaltsentwurf, weil man der ODS zufolge mit überschätzten Einkünften rechnet. Die Opposition kritisiert die Regierung des weiteren auch dafür, dass sie die problematische Finanzierung der Landkreise und der Universitäten nicht löst. Über den Haushaltsentwurf wird das Abgeordnetenhaus in der ersten Lesung am kommenden Mittwoch verhandeln.

Konzert anlässlich des Beginns von Deportationen von Juden

Am Samstag Abend hat im Prager Rudolfinum ein Konzert anlässlich des Beginns der Deportationen von Juden aus dem Protektorat Böhmen und Mähren in die nazistische Vernichtungslager stattgefunden. Das Konzert wurde von der Theresienstädter Initiative und dem Denkmal Terezin unter der Schirmherrschaft von Senatschef Petr Pithart veranstaltet. Pithart betonte vor dem Konzert die Notwendigkeit, immer wieder daran zu erinnern, was passiert ist. Im Zusammenhang mit den terroristischen Angriffen auf die USA vom 11. September unterstrich Petr Pithart die Bedeutung der Verteidigung gegen Terrorismus, deren Bestandteil die Verteidigung Israels ist. "Die Verbündeten dürfen Israel nie verlassen," sagte Senatschef Pithart.

Factum: Drei Viertel aller Tschechen verzichten auf einen Teil der persönlichen Freiheit zugunsten der Sicherheit

Drei Viertel aller Tschechen sind mit einer bedeutender Einschränkung der persönlichen Freiheit einverstanden, wenn somit höhere Sicherheit vor den möglichen terroristischen Angriffen geleistet wird. Laut einer Meinungsumfrage der Agentur TNS Factum sind 80 Prozent der Befragten für die Einführung von Kontrollen der Reisende und ihres Gepäcks auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Ungefähr ein gleicher Prozentteil würde die Installierung von Sicherheitssystemen bei Theatern, Kinos und Museen begrüßen, auch wenn dies eine Erhöhung der Eintrittspreise mit sich bringen würde.