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Bis Jahresende will Tschechien noch vier Kapitel abschließen

Der Chefunterhändler der Tschechischen Republik bei der EU, Pavel Telicka, hat am Donnerstag, den Abschluss weiterer drei oder vier Kapitel bei den Beitrittsverhandlungen mit der Union bis zum Jahresende als realistisch bezeichnet. Bisher hat die Tschechische Republik 19 Kapitel abgeschlossen. Telicka unterstrich, dass man bei den Beitrittsgesprächen am 26. Oktober mit Sicherheit nicht über das Energiekapitel verhandeln werde. Dieses stehe erst für November oder Dezember auf dem Programmplan, so Telicka. Der österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel erklärte am Donnerstagabend, das tschechische Energiekapitel könne erst geschlossen werden, wenn es zu einer bilateralen Lösung aller, in einer diesbezüglichen Resolution des österreichischen Parlamentes genannten Punkte gekommen sei.

Hochschulen bekommen versprochenes Geld

Die Hochschulen werden die ihnen versprochenen Finanzmittel erhalten. Im neuen Haushaltsentwurf seien weitere 2 Milliarden Kronen für das Hochschulwesen vorgesehen, erklärte Schulminister Eduard Zeman am Donnerstag. Dazu, wie die Finanzierung bewerkstelligt werden soll, wollte sich der Zeman nicht äußern. Er bemerkte nur, die Gelder stammten nicht aus dem Bereich Bildungswesen und auch nicht aus Anleihen. Der wegen des finanziellen Missstandes der tschechischen Bildungseinrichtungen stark unter Druck geratene Schulminister Zeman, kritisierte seinerseits die Universitäten des Landes ob ihres angeblich verfehlten Wirtschaftens. In den vergangenen Wochen hatten verschiedene Studenten und Hochschulverbände den Rücktritt des Ministers gefordert, da dieser seine finanziellen Versprechungen nicht eingehalten hätte.

Deutscher "Dukovany-Pilot" verurteilt

Wegen des Überflugs des tschechischen Atomkraftwerks Dukovany mit einem Charterflugzeug ist am Donnerstag ein deutscher Geschäftsmann in Trebic (Mähren) zu acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Der 45-jährige hatte am 23. April beim Flug von Österreich nach Ostrau (Nordmähren) in etwa 350 Meter Höhe die Flugverbotszone der Anlage durchquert. Die Behörden erstatteten daraufhin wegen der Bedrohung der Öffentlichkeit Anzeige gegen den Unternehmer.

Haushaltsentwurf in 1. Lesung zurückgewiesen

Das tschechische Abgeordnetenhaus hat am Donnerstagvormittag wie erwartet den Regierungsentwurf zum Staatshaushalt 2002 in erster Lesung abgelehnt und ihn an das Kabinett zurück verwiesen. Die Regierung wurde aufgefordert, innerhalb von 20 Tagen einen neuen, nachgebesserten Haushaltsentwurf vorzulegen. Die Abgeordneten wiesen darauf hin, dass die zweite Haushaltsversion bis Ende des Jahres verabschiedet werden sollte, damit man nicht mit einem Provisorium wirtschaften müsse. Premier Milos Zeman erklärte kurz nach der Zurückweisung des Haushalts, die Regierung werde alle vom Abgeordnetenhaus formulierten Nachbesserungsempfehlungen umsetzen.

Anthrax-Hotline eingerichtet

Allein am Donnerstag musste die tschechische Feuerwehr, laut ihrer Sprecherin Hana Krivanova, bis 15:00 Uhr rund einhundertmal ausrücken um angeblich verdächtige Postsendungen sicher zu stellen. Die Angst der tschechischen Bürger vor Briefen oder Paketen, die schädliche Bakterien wie Anthrax enthalten könnten, hat in den vergangenen Tagen massiv zugenommen. Seit Donnerstagvormittag steht den tschechischen Bürgern deshalb täglich von 8:00-18:00 Uhr eine Telefon-Hotline zur Verfügung. Wegen des Verschickens sogenannter verdächtiger Pakete und wegen zahlreicher anonymer Drohungen hat auch die Polizei in Ostböhmen Ermittlungen aufgenommen. Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen für das Öffnen von Briefen und Paketen gelten in vielen staatlichen Institutionen.

Die drei Patienten, die seit Dienstag wegen des Verdachts der Infektion mit Anthrax im Krankenhaus in Liberec/ Reichenberg unter strenger Beobachtung standen, wurden am Donnerstag aus der Klinik entlassen. Wiederholte Tests hätten eindeutig gezeigt, dass keine Anthrax-Infektion vorgelegen habe, erklärte ein Sprecher des Krankenhauses.

Rusnok empfiehlt Zinssenkung auf 5%

Finanzminister Jiri Rusnok hat am Donnerstag der Tschechischen Nationalbank eine Senkung des Zinssatzes um einen Viertelprozentpunkt auf 5% empfohlen. Den Worten des Ministers zufolge, wird das Finanzministerium trotz der tragischen Ereignisse in den USA und der anschließenden Militäraktion seine Schätzung des Anstiegs des tschechischen Bruttoinlandproduktes für das kommende Jahr nicht nach unten korrigieren. Man glaube weiterhin an ein 3,8%iges Wirtschaftswachstum, so Rusnok.

"Autoshow Praha" eröffnet

50 000 Besucher erwarten die Veranstalter des am Donnerstag in Prag eröffneten 7. Jahrgangs der "Autoshow Praha". Die letztjährige Auto-Ausstellung hatte 48 000 Interessierte angelockt. Auf der bis zum 21. Oktober dauernden Messe werden 188 Firmen ihre Fahrzeuge auf einer Gesamtfläche von über 12 000 m2 präsentieren. Der einheimische Produzent Skoda Auto wird z.B. sein neues Modell Superb vorstellen.