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Reaktionen zu Anti-Temelin Volksbegehren

Außenminister Jan Kavan sieht in dem österreichischen Anti-Temelin Volksbegehren, das rund 16% der Wahlberechtigten unterzeichnet haben, einen Versuch, die Souveränität der Tschechischen Republik in Frage zu stellen. Eine Verknüpfung zwischen dem Betrieb Temelins und dem tschechischen EU-Beitritt herzustellen, müsse man laut Kavan entschieden ablehnen. Der tschechische Außenminister betonte aber, dass diejenigen österreichischen Vertreter mit denen er bisher verhandelt habe, den EU-Beitritt Tschechiens stets unterstützt hätten. Dies sei für ihn richtungsweisend, fügte Kavan an. Der tschechische Botschafter in Wien, Jiri Grusa, zeigte sich überzeugt, dass die tschechisch-österreichischen Beziehungen bald wieder frei von negativen Emotionen sein werden. Am Dienstag erklärte er mit Hinblick auf das Volksbegehren außerdem, die magische Grenze von einer Millionen Unterschriften sei nicht erreicht worden, rund 5 Millionen österreichische Wähler hätten sich nicht beteiligt. Grusa schloss mit der Frage, wozu also das Ganze gedient habe.

Nordmähren: Rassistisch motivierte Delikte nehmen zu

In Nordmähren hat die Zahl der rassistisch motivierten Straftaten zugenommen. Während die Polizei in dieser Region im Jahre 2000 noch 84 derartig klassifizierte Delikte verzeichnete, waren es im vergangenen Jahr bereits 114, hieß es am Dienstag aus dem zuständigen Polizeidezernat. Im ehemaligen Landkreis Nordmähren gibt es laut Polizeiangaben rund 2500 registrierte Links- und Rechtsextremisten. Vor allem der Rechtsextremismus stelle eine zunehmende Gefahr dar, erklärte ein Polizeisprecher.

Erzbischof Vlk erhält Ehrendoktorwürde der Universität Oppeln

Der Prager Kardinal Miloslav Vlk wird am 24. Januar im polnischen Oppeln die Ehrendoktorwürde der dortigen Universität entgegennehmen. Dies teilte der Sprecher der tschechischen Bischofskonferenz, Daniel Herman, am Dienstag mit. Gemeinsam mit Vlk wird auch der Mainzer Kardinal Karl Lehmann den Ehrentitel erhalten. Kardinal Vlk wurden bereits vier Ehrendoktortitel verliehen, u.a. von der Universität Passau.

BMW-Zulieferer sollen in Nordtschechien investieren

Einige Dutzend Zulieferfirmen des neuen BMW-Werks in Leipzig sollen sich in Nord- und Westböhmen ansiedeln. Es gehe um ein Investitionsvolumen von rund 250 Millionen Kronen und man habe bereits 50 Zulieferer angesprochen, gab die Agentur Czechinvest am Dienstag am Rande der Münchner Automobilmesse "forcars" bekannt. Man erwarte eine Erfolgsquote von ungefähr 20%, hieß es weiter.

Brand in Telecom Telefonzentrale

Ein Brand in der Telefonzentrale der Tschechischen Telecom im 2. Prager Stadtbezirk sorgte am Dienstag für den Ausfall von vermutlich bis zu 40 000 Telefonanschlüssen. Davon betroffen waren auch die Amtsleitungen im Gebäude des Tschechischen Rundfunks. Teile des zweiten Prager Bezirks mussten außerdem 12 Minuten ohne Strom auskommen. Die Ursache des Feuers, das wahrscheinlich einen Schaden von 100 Millionen Kronen verursachte, ist laut Telecomsprecher Petr Holubec bisher noch nicht bekannt.

Tschechisches Bier wird teurer

Ab Februar erwartet die tschechischen Biertrinker eine Preiserhöhung. Wie die Pilsener Brauereien am Dienstag mitteilten, wird das berühmte Urquell um eine Krone pro Flasche teurer werden, die Marke Gambrinus um 60 Heller. Auch für die Prager Brauprodukte Staropramen und Branik werden die Freunde des gepflegten Bieres tiefer in die Tasche greifen müssen. Grund für die Preiserhöhungen seien steigende Produktionskosten, hieß es dazu aus den Brauereien einhellig.

Autor: Olaf Barth
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