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Premier Zeman besucht Südkorea

Der tschechische Premier Milos Zeman hat sich in Soul mit dem südkoreanischen Staatspräsidenten Kim Te-Dschung getroffen. Die beiden Gesprächspartner äußerten ihr Interesse daran, die gegenseitigen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zu fördern. Sie unterzeichneten ein Abkommen über die Zusammenarbeit im Atomenergiebereich und beschlossen einen bilateralen Austausch von Wirtschaftsdelegationen, die Möglichkeiten der Handelsbeziehungen im Privatsektor studieren sollen. Zeman schätzte die Politik Souls positiv ein, die sich auf die Annährung an Nord-Korea richtet, und äußerte seine Unterstützung der südkoreanischen Kandidatur auf den Vorsitz bei der 56. UN-Generalversammlung.

Politiker diskutieren in Prag über politische Kultur

Auf der Prager Burg wird heute eine Konferenz zum Thema "Politische Kultur im vereinigten Europa - Beitrag der Revolutionen von 1989" veranstaltet. Über die Politik der Wende Jahre 1989-1990 diskutieren u.a. der tschechische Präsident Vaclav Havel und sein ungarischer Amtskollege Arpád Göncz. Die Politiker und Politologen wollen Ideale der damaligen Revolutionen mit der gegenwärtigen Realität vergleichen und die Stellung der mitteleuropäischen und kulturellen Tradition und deren Beitrag für das sich vereinigende Europa beurteilen.

Komplikationen an tschechisch-deutschen Grenzübergängen

Die Präventionsmaßnahmen gegen die Maul- und Klauenseuche haben am Donnerstag den Verkehr an tschechisch-deutschen Grenzübergängen kompliziert. Am längsten musste man in Folmava warten, wo die Wartezeit bis zu drei Stunden betrug.

Die deutschen Zöllner haben für mehrere Stunden sogar den Grenzübergang Rozvadov für PKWs gesperrt. Grund dafür war der Chlorgeruch aus den Desinfektionsvorrichtungen an der tschechischen Seite. Die internationalen Züge verspäteten sich wegen der Desinfizierungsmaßnahmen um etwa 15 Minuten.

Bayern will weitere Sicherheitsprüfung für Atomreaktor Temelin

Bayern beharrt auf einer weiteren Sicherheits- Überprüfung für das umstrittene tschechische Kernkraftwerk Temelin. Das betonte Umweltminister Werner Schnappauf am Donnerstag bei einem Treffen mit seinem tschechischen Amtskollegen Milos Kuzvart. Bei dem Gespräch in München sagte der bayerische Minister, vor der endgültigen Inbetriebnahme des Reaktors müsse die Sicherheit der Frischdampf- und Speisewasserleitungen zweifelsfrei geklärt werden. Kuzvart versprach, konkrete Forderungen an die Tschechische Atomsicherheitsbehörde weiterzuleiten. Insgesamt zogen die Minister eine positive Bilanz der bayerisch- tschechischen Zusammenarbeit im Umweltschutz. Seit der politischen Wende habe sich die Umwelt und Luftqualität in Grenzgebieten durch gemeinsame Anstrengungen drastisch verbessert, stellten sie fest.

Petition gegen den Strom aus dem Temelin

Anhänger der Umweltorganisation Greenpeace haben am Donnerstag in Wien eine Petitionsaktion gegen den Import des Stroms aus dem südböhmischen AKW Temelin eröffnet. Österreichische Bürger können die Petition bis Oktober signieren. Diese wird danach an alle Stromverteiler mit der Forderung geschickt, Wirtschaftsbeziehungen mit der deutschen Firma E.ON abzubrechen, die Strom aus Tschechien abnimmt.

ODS lehnt die tschechische Außenpolitik ab

Für die Kommissionen für Verteidigung und Auswärtiges der oppositionellen Demokratischen Bürgerpartei ODS ist die jetzige tschechische Außenpolitik inakzeptabel. In einem gemeinsamen Beschluss der Kommissionen kritisiert man die "gegen die USA gerichtete Orientierung", die sich bei der Vorbereitung der UN-Resolution gegen die Menschenrechtsverletzung auf Kuba gezeigt habe.

Lebensniveau in Prag übersteigt den EU-Durchschnitt

Das Lebensniveau in Prag übersteigt das durchschnittliche Lebensniveau in der Europäischen Union um 15 Prozent. Bewohner aller anderen Regionen der Tschechischen Republik leben wiederum unter dem EU-Durchschnitt. Dies folgt aus einer Statistik, die am Donnerstag von "Eurostat" veröffentlicht wurde. Die ärmste Region ist Mittelböhmen, wo der Anteil des Bruttoinlandsprodukts pro Kopf nur 47 Prozent des EU-Niveaus erreicht, am reichsten sind die südwestböhmische Region und das Ostrava-Gebiet mit 57 Prozent. Der Prager Oberbürgermeister Jan Kasl bezeichnete die Angaben der EU als künstlich.

Bearbeitung der Volkszählungsdaten soll eingestellt werden

Das tschechische Amt für Datenschutz hat das Tschechische Statistische Amt aufgefordert, die Bearbeitung der anhand der Volkszählung gesammelten Daten einzustellen. Der Grund seien - so der Sprecher des Amtes für den Datenschutz Ladislav Hejlik - die Zweifel des Amtes daran, dass das Statistische Amt in der Lage ist, eine entsprechende Bearbeitung der Daten sicherzustellen. Die Datenbearbeitung soll nämlich von einer Privatfirma durchgeführt werden. Wie aber die Direktorin des Statistischen Amtes Marie Bohata sagte, soll diese Bearbeitung erst im August vorgenommen werden. Bis dahin hat man genug Zeit, alle Befürchtungen zu klären.

VW-Tochter Skoda legt bei Umsatz und Gewinn zweistellig zu

Bei der tschechischen VW- Tochter Skoda läuft der Motor rund. Nach Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn von mehr als 20 Prozent im Jahr 2000 wird auch für das laufende Jahr eine positive Absatzentwicklung erwartet. Nach Skoda-Angaben vom Donnerstag wuchs der Umsatz um 23,4 Prozent auf 136,283 Milliarden Kronen (7,7 Mrd. DM). Wichtigster Exportmarkt bleibe Deutschland mit 65 219 Fahrzeugen bei einem Marktanteil von beinahe 2 Prozent. In Tschechien verkaufte Skoda 102 633 Autos (plus 1,6 Prozent) bei einem Marktanteil von 52,7 Prozent.

Humanitäre Hilfe für die Karpatoukraine

Medizinisches Material und Decken im Wert von 500 Tausend Kronen wurden am Donnerstag aus der Tschechischen Republik in die Karpatoukraine befördert, die von massiven Überflutungen betroffen war. Über die humanitäre Hilfe haben am Dienstag Innenminister Stanislav Gross und Außenminister Jan Kavan entschieden. Am Transport beteiligte sich auch die Bürgervereinigung Adra.

59 Prozent Tschechen unterstützen die Todesstrafe

Die Anzahl der Befürworter der Todesstrafe sinkt in Tschechien seit 1992 kontinuierlich. Dennoch sprechen sich 59 Prozent der Bürger für die Todesstrafe aus. Dagegen sind 29 Prozent der Befragten. Diese Ergebnisse ermittelte das Zentrum für die Meinungsforschung. Im Jahre 1992 waren mit der Todesstrafe drei Viertel der tschechischen Bürger einverstanden.

Abschließend die Wettervorhersage

Am Freitag wird eine Warmfront über das Gebiet der Tschechischen Republik Richtung Nord-Osten ziehen. Es soll bewölkt sein, mit örtlichen Regenschauern muss gerechnet werden. Die Tageshöchstwerte erreichen 10 bis 14 Grad Celsius.