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Telicka: Tschechien muss Programm für Stahlindustrie haben
Die Tschechische Republik muss ein Programm der Strukturänderungen in der Stahlindustrie bis Ende Juli verabschieden, wenn sie während bei den Beitrittsgesprächen mit der EU das tragende Kapitel "Wirtschaftswettbewerb" bis Ende dieses Jahres abschließen will. Das Programm muss von den Empfehlungen der britischen Beraterfirma ESC ausgehen, erklärte am Freitag in Brüssel der tschechische Chefunterhändler mit der EU, Pavel Telicka, nach seinem Treffen mit dem Generaldirektor der EU-Kommission für den Wirtschaftswettbewerb, Alexander Schaub.
NS-Zwangsarbeiter appellieren an Bundestag
Vertreter aller osteuropäischer Organisationen ehemaliger Zwangsarbeiter haben am Freitag in Warschau an die deutschen Bundestagsabgeordneten appelliert, zur möglichst schnellen Entschädigung der noch lebenden Nazi-Opfer beizutragen. Nach der Abweisung der letzten Sammelklagen in den USA bekomme der Bundestag die Grundlage zur Feststellung der Rechtssicherheit für deutsche Unternehmen, betonten die Vertreter Polens, Tschechiens, der Ukraine, Weißrusslands und Russlands sowie der Jewish Claims Conference. Jan Sechter vom tschechischen Außenministerium erklärte, die Vertreter der Opferverbände seien zum Schluss gekommen, dass alle erforderlichen Voraussetzungen für die Entschädigung inzwischen erfüllt worden seien.
Sitler: Der Bundestag wird innerhalb von einigen Wochen reagieren
Der tschechische Sonderbeauftragte für Entschädigungsfragen, Jiri Sitler, erklärte am Freitag in Prag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK, er rechne damit, dass der Bundestag innerhalb von einigen Wochen reagieren wird. In der Tschechischen Republik warten ca. 80.000 Ex-Zwangsarbeiter auf eine Entschädigung. Wenn man mit der Auszahlung der Entschädigung aus dem Stiftungsfonds nicht bis zum Sommer beginnt, schlägt die tschechische Regierung vor, Antragstellern, die über 80 Jahre alt sind, einen Vorschuss in Höhe von 2000 Mark aus den staatlichen Reserven auszuzahlen.
J. Lang nimmt in Prag an einer Ministerkonferenz teil
Der französische Schulminister Jack Lang ist am Freitag nach Prag gekommen, um an der Konferenz der Schulminister der EU- und der Kandidatenländer teilzunehmen. Lang betonte, es sei vor allem notwendig, den Studenten- und Professorenaustausch anzuregen.
Abgeordnete suchten Kandidaten für Fernsehrat aus
Der Wahlausschuss des Abgeordnetenhauses hat am Freitag 45 Kandidaten für die Mitgliedschaft im Aufsichtsrat des öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehens-CT ausgesucht. Von den vorgeschlagenen Kandidaten wird das Abgeordnetenhaus am 23. Mai den 15-gliedrigen Fernsehrat wählen.
MIP: Brünner Politiker fanden nicht den Mut, sich für Taten der Vorgänger zu entschuldigen
Nach Meinung der tschechischen Vereinigung "Jugend für interkulturelle Verständigung" (MIP) stellt die Erklärung des Brünner Stadtrats ein Alibi dar. Der Stadrat brachte seine Reue über Leiden aller Brünner Mitbürger zum Ausdruck, die während der Nazi-Okkupation und des Zweiten Weltkriegs ungerecht gelitten haben und Brünn unter tragischen Umständen verlassen mussten. Eben die Vertreter der Vereinigung hatten vor einem Jahre die Stadtvertreter aufgefordert, dass sie sich den deutschen Bewohnern von Brünn entschuldigen sollen, die Ende Mai und Anfang Juni 1945 vertrieben wurden. Dies haben die Ratsherren damals abgelehnt, sie errichteten jedoch eine Expertengruppe, die Unterlagen für weitere Entscheidungen des Stadtrates vorbereiten sollte. Die Vereinigung MIP wirft den Politikern vor, dass sie nicht den Mut gefunden haben, die Taten ihrer Vorgänger zu verurteilen.
Minister Brezina macht sich mit dem schwedischen Staatsverwaltungssystem bekannt
Der tschechische Minister und Leiter der Regierungsbehörde, Karel Brezina, ist am Donnerstag zu einem Besuch nach Schweden gereist. Das Hauptziel seines Besuches ist es, sich mit dem System der schwedischen Staatsverwaltung und mit der Nutzung moderner Informationstechnologien bekannt zu machen. Nach seiner Anreise in Stockholm traf Brezina mit Vertretern des Arbeits- und Finanzministeriums zusammen, mit denen er u.a. über die Zusammenstellung des Haushalts für die Staatsverwaltung diskutierte.
Evangelische Kirche diskutiert über die Erziehung und Bildung
Das Hauptthema der Tagung der 30. Synode der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder, die am Donnerstag in Prag begann, ist die Erziehung und Bildung der Kinder und Jugendlichen. Diskutiert wird auch über den Fonds, mit dessen Errichtung sich die Kirche auf die Zeit vorbereitet, wo sie vom Staatshaushalt nicht mehr abhängig sein wird.
Thomas Bernhard-Ausstellung im Ständetheater eröffnet
"Thomas Bernhard und tschechisches Theater" heißt die Ausstellung, die am Donnerstag in einem Salon im Ständetheater in Prag eröffnet wurde. In der Ausstellung werden die Persönlichkeit des namhaften österreichischen Dramatikers sowie die Aufführungen seiner Dramen in Tschechien präsentiert. Die Ausstellung wurde aufgrund von Materialien zusammengestellt, die dem Prager Nationaltheater vom Österreichischen Kulturinstitut zur Verfügung gestellt wurden.