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Zeman: Ich meinte nicht alle Sudetendeutschen

Premierminister Milos Zeman beharrte in einem am Sonntag vom TV-Privatsender "Prima" gesendeten Gespräch auf seinen Beschuldigungen an die Adresse der Sudetendeutschen. Zeman hatte jene unlängst als 5.Kolonne Hitlers bezeichnet.

Andererseits betonte der Regierungschef, er vertrete keine Kollektivschuldthese. Er sei aber für klare Argumente und es sei ein Fakt, dass 90% der Sudetendeutschen 1938 die Henlein-Partei gewählt hätten, erklärte der Premier. Demnach seien aber mindestens 10% der Sudetendeutschen gegen die Nationalsozialisten gewesen und er habe eine Kollektivschuld stets abgelehnt, so Zeman weiter.

Tschechische Politiker gegen Schüssel-Vorschlag

Regierungssprecher Libor Roucek verwies am Sonntag in Prag auf das tschechisch-österreichische Abkommen von 1974, in dem sich Österreich verpflichtet hatte, keine Eigentumsansprüche geltend zu machen. Roucek bemerkte, dass sich jeder Regierungschef an die Abkommen seiner Amtsvorgänger halten sollte.

Mit diesen Worten reagierte Roucek auf die Aussage des österreichischen Bundeskanzlers Wolfgang Schüssel, der der Tschechischen Republik empfohlen hatte, die Rechtsgültigkeit der Dekrete zu beenden und die vertriebenen Sudetendeutschen freiwillig zu entschädigen.

Auch der Vorsitzende des Außenausschusses des Abgeordnetenhauses, Lubomir Zaoralek lehnte am Sonntag eine solche Diskussion im Rahmen der tschechisch-österreichischen Beziehungen entschieden ab. Zuvor hatte bereits Außenminister Jan Kavan betont, es sei nur schwer vorstellbar, einen bestimmten Teil aus den Dekreten herauszulösen und aufzuheben.

Klaus reist nach Spanien

Der Vorsitzende des tschechischen Abgeordnetenhauses, Vaclav Klaus, wird am Montag zu einem dreitägigen Besuch nach Spanien abreisen. In Madrid wird er mit dem spanischen Premierminister Jose Maria Aznar sowie mit seiner spanischen Amtskollegin Luisa Rudio zusammenkommen. Außerdem wird Klaus einen Vortrag auf dem Business Leadership Forum halten.

Entscheidung für Brennstofflieferung für AKW Temelin am Montag

Dana Drabova, die Direktorin der Staatlichen Atomsicherheitsbehörde, hat am Sonntag mitgeteilt, dass die Behörde im Laufe des Montags die Genehmigung für einen Transport von Brennstäben für den zweiten Block des südböhmischen AKW Temelin erteilen werde. Der genaue Zeitpunkt sei aber noch nicht absehbar, fügte Drabova an.

Fünf Löwen für "Dunkelblaue Welt" - "Otesanek" bester Film

Jan Svankmajers moderne Märchenverfilmung "Otesanek" ist am Samstagabend als bester Film 2001 mit dem sog. "Löwen" ausgezeichnet worden. Über die Löwen genannten tschechischen Filmpreise entscheiden alljährlich die Jurymitglieder der Tschechischen Film- und Fernsehakademie. Erfolgreichstes Werk war in diesem Jahr Jan Sveraks Weltkriegsepos "Tmavomodry Svet/ Dunkelblaue Welt", das in fünf Kategorien erfolgreich war.

Tschechischer Doppelsieg im Siebenkampf bei Hallen-EM

Bei den Leichtathletik-Hallen-Europameisterschaften in Wien triumphierte am Samstag der tschechische Mehrkämpfer, Roman Sebrle, in der Disziplin Siebenkampf. Mit einem Endergebnis von 6280 Punkten verwies er seinen Landsmann Tomas Dvorak um 115 Punkte auf den zweiten Platz.

Hervorragende Skibedingungen in tschechischen Gebirgen

In vielen tschechischen Wintersportzentren herrschten am Wochenende gute Skibedingungen. So z.B. im Riesengebirge, wo die Schneehöhe zwischen 60 und 150 cm beträgt. Aber auch im Adler- und im Altvatergebirge kamen die Skifreunde auf ihre Kosten. Aufgrund des Endes der Schulferien sei der Besucherzuspruch allerdings nur durchschnittlich gewesen, hieß es aus den Skiarealen.

Autor: Olaf Barth
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