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Kontroverse Diskussion zu Spendenabsichten im tschechischen Wahlkampf
In der Entscheidung der Tschechischen Sparkasse (Ceská sporitelna), den nichtkommunistischen Parlamentsparteien des Landes " der Tschechischen Sozialdemokratischen Partei (CSSD), der Demokratischen Bürgerpartei (ODS) sowie der Koalition aus Christdemokraten und Freiheitsunion"Demokratischer Union " eine finanzielle Spende von je 2,5 Millionen Kronen für den bevorstehenden Wahlkampf zu erteilen, sieht ODS-Vizechef Ivan Langer nichts Bedenkliches. Langer urteilte in einer Diskussionsrunde des TV-Senders Nova am Sonntag, dass seine Partei diese Spende annehmen sollte. Demgegenüber erklärte der Vorsitzende der Sozialdemokraten Vladimír Spidla in der gleichen Sendung, noch keine ausgeprägte Meinung zur Absicht des Bankhauses zu haben und dass sich die Führung seiner Partei erst mit diesem Thema befassen müsse. Vertreter kleinerer Parteien äußerten am Sonntag ihre Verwunderung darüber, dass von Seiten des genannten Kreditinstituts nur drei und nicht alle demokratischen Parteien unterstützt werden sollen. Die Kommunisten wiederum vertreten den Standpunkt, dass politische Parteien kein Geld von ausländischen Wirtschaftssubjekten annehmen sollten. Die Aktienmehrheit an der Ceska sporitelna wird von der österreichischen Erste Bank Sparkassen gehalten.
Filip: NATO will weltweites Sicherheitssystem beseitigen wie damals Hitler
Der Fraktionsvorsitzende der Abgeordneten der Kommunistischen Partei Böhmens und Mährens (KSCM), Vojtech Filip, hat in einer Fernsehsendung des tschechischen TV-Kanals Prima am Sonntag geäußert, dass das gegenwärtige Verhalten der NATO mit der Handlungsweise des Naziführers Adolf Hitler in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts vergleichbar sei. Laut Filip bemühe sich die NATO, das weltweite Sicherheitssystem, wie es vom UN- Sicherheitsrat aufgebaut wurde, ebenso zu beseitigen, wie Hitler es in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts geschafft habe, das friedenssichernde System des Völkerbundes zu zerschlagen. "Das ist für mich völlig unannehmbar," sagte Filip.
Tschechiens Bild in deutschen Medien: Dekrete, Temelín und Prostitution
Auf der dreitägigen deutsch-tschechischen Konferenz, die am Sonntag in Jihlava/Iglau zu Ende ging, haben tschechische und deutsche Journalisten darüber diskutiert, welches Erscheinungsbild das Nachbarland in den Medien des jeweils anderen Landes derzeit abgibt. Dabei wurde festgestellt, dass die Hauptthemen aus der Tschechischen Republik in den deutschen Medien vornehmlich die Benes-Dekrete, das Atomkraftwerk Temelín und die Prostitution im Grenzgebiet sind. Aus der Reihe tschechischer Persönlichkeiten kennt der Durchschnittsdeutsche am ehesten Staatspräsident Václav Havel und Sänger Karel Gott, war die nahezu einhellige Auffassung der Medienvertreter auf der Konferenz in Jihlava.
Umfrage: Mehrheit der Tschechen gegen Aufhebung der Benes-Dekrete
Die Mehrheit der Tschechen ist der Überzeugung, dass die so genannten Benes- Dekrete nicht aufgehoben werden sollten. Das geht aus den Ergebnissen einer öffentlichen Umfrage hervor, die im Auftrag der Nachrichtenagentur CTK dieser Tage von der Gesellschaft TNS Factum vorgenommen wurde. Mehr als 57 Prozent der Befragten erklärten, dass die Tschechische Republik keinen Grund dafür habe, überhaupt zur Frage der Benes-Dekrete zurückzukehren. Nahezu 12 Prozent der Befragten vertraten die Ansicht, dass der Staat die Dekrete zwar nicht aufheben, andererseits aber anerkennen sollte, dass sie einen undemokratischen Charakter hätten. Gegen die Dekrete hatte sich zuletzt am Samstag auf der deutsch-tschechischen Konferenz in Jihlava/Iglau der Vorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft Bernd Posselt ausgesprochen.
Dichter Kundera erhielt Anerkennungspreis bei Leipziger Buchmesse
Der tschechische Dichter und Übersetzer Ludvik Kundera hat am Sonntag zum Abschluss der Leipziger Buchmesse den mit 5000 Euro dotierten Anerkennungspreis für sein Lebenswerk erhalten. Der 82-jährige Kundera wurde für seinen literarischen Rang und seine politische Unbeugsamkeit ausgezeichnet. "Kundera hat standgehalten dank seiner ungewöhnlichen Besessenheit, Leidenschaft und Liebe zur Literatur", sagte der Weimarer Lyriker Wulf Kirsten in seiner Laudatio. Kundera hatte nach der Niederschlagung des Prager Frühlings in der Tschechoslowakei Publikationsverbot erhalten und dann unter Pseudonym deutsche und tschechische Lyrik übersetzt. Daneben veröffentlichte er auch eigene Werke.
Internationale Fair-Play-Preise verliehen / Fußballtrainer Zeman geehrt
Für ihre Verdienste um den Fair-Play-Gedanken sind am Sonntag in Frankfurt/Main Sportler, Trainer und internationale Organisationen ausgezeichnet worden. Zu den Preisträgern zählte auch der tschechische Fußball-Trainer Zdenek Zeman, der für seinen Einsatz gegen Doping im italienischen Fußball ausgezeichnet wurde. Insgesamt ehrte das Internationale Fair-Play-Komitee (CIST) 22 Sportler und Gruppen.
Sechs Tote und mehrere Verletzte bei Verkehrsunfällen in Tschechien
Eine ungewöhnlich hohe Anzahl an Verkehrstoten und -verletzten mussten am zurückliegenden Wochenende auf tschechischen Straßen beklagt werden. Am frühen Sonntagmorgen war ein Militärfahrzeug mit sechs Soldaten auf einer eisglatten Stelle der Schnellstraße zwischen Prag und Slany ins Schleudern geraten und auf die Seite gekippt. Kurz danach wurden die dem Unfallwagen unversehrt entstiegenen Soldaten von einem mit hoher Geschwindigkeit überholenden PKW Skoda Forman erfasst. Dabei wurden ein Soldat getötet, drei Soldaten schwer- und einer leichtverletzt. Schwerverletzt wurde auch der Skoda- Fahrer. Drei junge Slowaken kamen bei einem Unfall in der Nacht zum Sonntag nahe des mährisch-slowakischen Grenzübergangs Brodské ums Leben, nachdem sie in ihrem BMW mit hoher Geschwindigkeit gegen einen Baum geprallt waren. Bei einem Zusammenprall zweier Autos am Sonntagmorgen unweit der mittelböhmischen Bezirksstadt Kolín wurde zwei junge Menschen getötet, einer schwer- und einer weiterer leichtverletzt.