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Havel spricht mit italienischen Politikern über Zukunft von EU und NATO

Der Gedanke an ein vereintes Europa darf nicht in technokratischen Vereinbarungen untergehen. Darauf einigten sich der tschechische Präsident Václav Havel und sein italienischer Amtskollege Carlo Ciampi während ihrer Gespräche am Donnerstag in Rom. "Um die große historische Chance nicht in irgendwelchen unendlichen technokratischen, ökonomischen oder von Prestige geprägten Abkommen untergehen zu lassen, hat es sich noch stets ausgezahlt, immer wieder in die entferntere Zukunft zu schauen," sagte Havel nach dem Treffen vor Journalisten. Danach traf Havel mit dem Vorsitzenden des italienischen Abgeordnetenhauses Pierferdinando Casini zusammen. Während seines offiziellen Italien-Besuches wird Havel noch mit weiteren italienischen Politikern zusammentreffen. In ihren Gesprächen werden vor allem die Zukunft und Erweiterung der Europäischen Union und der NATO im Vordergrund stehen.

Proteste in Prag gegen israelische Okkupation in Palästinenser-Gebieten

Rund zweihundert Palästinenser und Angehörige der in Prag lebenden arabischen Minderheit haben am Donnerstag auf dem Prager Wenzelsplatz gegen die Okkupation der palästinensischen Städte und Gebiete sowie die Gewaltanwendung von Seiten der Israelis protestiert. Mit palästinensischen Fahnen und Transparenten wie "Die israelische Okkupation ist faschistisch" und "Wir haben das Recht gegen die Okkupation zu kämpfen" sowie skandierten Parolen wie "Tod für Scharon" brachten sie ihren Zorn zum Ausdruck. Die Kundgebung, die von mehreren Polizisten überwacht wurde, verlief ohne Zwischenfälle.

Tschechische Kommunisten sind für breites Forum zu den Benes-Dekreten

Die Kommunistische Partei Böhmens und Mährens (KSCM) sprach sich für ein möglichst weitreichendes Forum aus, bei dem sich die tschechische politische Szene zu den so genannten Benes-Dekreten äußern sollte. Die Kommunisten sehen es als den günstigsten Fall an, wenn die Gültigkeit der Dekrete eindeutig von beiden Kammern des tschechischen Parlaments bestätigt würde., sagte deren Parteivizevorsitzender Václav Exner auf einer heutigen Pressekonferenz in Prag. Die Kommunisten begrüßten hierbei eine entsprechende Einladung von Abgeordnetenchef Václav Klaus zu einer Sitzung der Partei- und Fraktionsvorsitzenden aller parlamentarischen Parteien am 11. April in Prag.

Prager Stiftungsleiter wegen Betrugs von Hochwasseropfern verurteilt

In Tschechien ist fünf Jahre nach einem verheerenden Hochwasser der Vorsitzende einer Stiftung zur Hilfe der Hochwasseropfer zu zehn Jahren Haft wegen Betrugs verurteilt worden. Der 34-jährige habe als Leiter der "Kardinal- Tomasek-Stiftung" seit 1997 Spenden in Höhe von mindestens zehn Millionen Kronen (etwa 320 000 Euro) unterschlagen, zitierte die Prager Zeitung "Pravo" in ihrer Donnerstag-Ausgabe aus dem Urteil des Prager Stadtgerichts. Bei dem Unwetter waren 50 Menschen ums Leben gekommen. Die tschechische Kirche hatte sich stets von der 1992 gegründeten Organisation distanziert. Kardinal Frantisek Tomasek war eine der wichtigsten Persönlichkeiten in der kommunistischen Tschechoslowakei.

Bankenrat: Kursanstieg der Tschechischen Krone nur vorübergehend

Aufgrund der Intervention der Tschechischen Nationalbank ist der Wechselkurs der tschechischen Währung am Donnerstag Nachmittag auf den Stand von 30,7 Kronen für einen Euro gefallen. "Das Ziel ist die Schwächung des Kurses der Tschechischen Krone," begründete die Bank ihren Schritt gegenüber der Nachrichtenagentur CTK, ohne technische Details der Intervention zu veröffentlichen. Noch am Vormittag hatte der Bankenrat der Tschechischen Nationalbank in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, dass er die gegenwärtige Wertsteigerung der Tschechischen Krone im Wechselkursverhältnis zu anderen internationalen Währungen als eine vorübergehende Erscheinung ansehe und er seine weiteren Schritte danach ausrichten werde. Daraufhin war der Kurs der tschechischen Währung kurzzeitig auf seinen neuen Höchstwert von 30,2 Kronen für einen Euro nach oben geschnellt.

Stuntman bei Dreharbeiten in Prag ums Leben gekommen

Bei den Dreharbeiten zum US-Action-Film "Triple X" von Regisseur Rob Cohen ist am Donnerstag in Prag ein 45-jähriger Stuntman ums Leben gekommen. Der US-Amerikaner sei beim Filmen einer Paragliding-Szene auf der Moldau am Fallschirm hängend gegen einen Brückenpfeiler geprallt, sagte Polizeisprecherin Iva Knolová. Er sei seinen schweren Verletzungen sofort erlegen. Hauptdarsteller in "Triple X" ist Schauspieler Vin Diesel. Die Produktionsgesellschaft verweigerte jeden Kommentar.

High Tech am Hirsch: Tiere schicken Kurzmitteilungen an Forscher

Dank des Einsatzes moderner Sendetechnik kann seit diesen Tagen ständig der Aufenthaltsort dreier Rothirsche in den Nationalparks Böhmerwald (Sumava) und Bayerischer Wald verfolgt und festgestellt werden. "Die Wildtiere tragen 750 Gramm leichte High Tech-Halsbänder, die den Aufenthaltsort der Hirsche per Satellit bestimmen und speichern", erklärte dazu der Sprecher des Nationalparks Bayerischer Wald, Rainer Pöhlmann. Mit dem Projekt soll die Nutzung des Lebensraumes der Tiere in beiden Nationalparks erforscht werden. Daraus soll ein Konzept zum Umgang mit den Hirschen entwickelt werden, das auf deren Bedürfnisse abgestimmt ist.