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Tschechien erhielt Hilfe aus 18 Ländern

In die Tschechische Republik kommt nach wie vor Hilfe zur Beseitigung der Folgen der verheerenden Überschwemmungen aus verschiedensten Teilen der Welt. Laut einer Liste, die die EU aufgestellt hat, wurde Prag technische Hilfe von insgesamt 18 Ländern geleistet, unter diesen die USA, Israel, die Schweiz, Deutschland, Frankreich und Polen.

Geltender Notzustand möglicherweise verlängert

Am Mittwoch soll die tschechische Regierung über die Verlängerung des Notzustandes auf dem Gebiet der Hauptstadt Prag, weiter in den Kreisen Mittelböhmen, Usti nad Labem/Aussig, Südböhmen und Pilsen. Ursprünglich sollte der Ausnahmezustand bis Donnerstag gelten, das Kabinett erwägt seine Verlängerung bis Ende August.

Hochwasserschäden doppelt so hoch als 1997

Die Höhe der bei der diesjährigen Hochwasserkatastrophe verursachten Schäden werden den ersten Schätzungen nach doppelt so hoch sein als bei den Überschwemmungen vor fünf Jahren in Mähren. Mitglieder der Tschechischen Assoziation der Versicherungsanstalten haben die Schäden auf 18,3 Milliarden Kronen geschätzt, im Jahre 1997 hatten die Versicherungsgesellschaften an ihre Klienten knappe 10 Milliarden gezahlt. Die Nachrichtenagentur CTK bekam diese Informationen am Dienstag von den Vertretern der Assoziation. In der Assoziation sind 17 Gesellschaften vereint, die den Großteil des tschechischen Marktes darstellen.

Sondersitzung des Senats am Sonntag

Der tschechische Senat wird wegen den katastrophalen Überschwemmungen am Sonntag eine Sondersitzung abhalten. Die obere Parlamentskammer soll die Gesetzte begutachten, die zum schnellen Wiederaufbau der beschädigten Gebiete notwendig sind. Über diese Gesetze wird das Abgeordnetenhaus am Freitag im Legislaturnotstand verhandeln. Der Nachrichtenagentur CTK sagte dies am Dienstag der stellvertretende Vorsitzende des Senats Zdenek Vojir. Für die Verabschiedung dieser Gesetze ist die Zustimmung beider Parlamentskammer sowie die Unterschrift des Präsidenten erforderlich.

Ein Teil von Pragern weiterhin ohne Strom

Ein Teil der Bewohner des ersten Prager Stadtbezirks, dessen Teile überschwemmt wurden, müssen sich damit abfinden, dass sie in den kommenden drei bis vier Wochen ohne Strom leben werden. Dies sagte am Dienstag der Bürgermeister des ersten Prager Stadtbezirks Jan Bürgermeister vor Journalisten. In vielen Häuser gibt es auch kein Gas und nur in einigen ist Kanalisation außer Betrieb. In den Gebieten, die vom Hochwasser betroffen wurden, sind an die Hälfe der Trafostationen außer Betrieb, da sie in Kontakt mit Wasser gekommen sind, fügte Jan Bürgermeister hinzu.

Zwei Tschechen tödlich in europäischen Gebirgen verunglückt

Ein tschechischer Bergsteiger ist unter den fünf Opfern, die es am zurückliegenden Wochenende in den Schweizer Alpen gegeben hat. Der Tod des 48-jährigen Mannes aus Prag wurde der Nachrichtenagentur CTK am Montag durch die tschechische Konsulin Ivana Cervenková aus Bern bestätigt. Ein tschechischer Urlauber ist bei dichtem Nebel am höchsten bulgarischen Berg Mussala (2923 Meter) ums Leben gekommen. Seine Leiche wurde am Sonntag gefunden, teilte die bulgarische Polizei am Montag mit. Diese Nachricht hat am Dienstag der tschechische Konsul in Sofia bestätigt. Ein weiterer tschechischer Bergsteiger ist im nördlichen Kaukasus gestorben, zwei weitere sind schwer verletzt.

Landwirtschaft meldet hohe Schäden

Die ersten Schätzungen der Schäden, die die tschechischen Landwirte sowie die Lebensmittelindustrie aufgrund des Hochwassers erlitten haben, belaufen sich auf etwa 4 Milliarden Kronen (ca. 130 Mio Euro). Dies meldete am Dienstag das Landwirtschaftsministerium der Nachrichtenagentur CTK. Genauere Zahlen sind bisher nur aus Südböhmen bekannt, wo das Hochwasser bereits nachgelassen hat. Dort belaufen sich die Schäden der Landwirte auf 870 Millionen Kronen (rund 30 Millionen Euro), die Schäden aus der Fischzucht miteingerechnet. Der Vorsitzende der Agrarkammer Ceské Budejovice/Budweis hatte bereits vorher gesagt, dass die Landwirte in Südböhmen bereits 50 Prozent der Ernte eingebracht hätten und die verbleibende Hälfte nach dem Hochwasser wahrscheinlich abgeschrieben werden müsse.

Schifffahrt auf der Elbe untersagt

Auch wenn der Wasserpegel der Elbe sinkt, kann der Schiffsbetrieb noch nicht wiederaufgenommen werden. Die Staatliche Schiffsverwaltung in Usti nad Labem Elbe/Aussig an der Elbe macht alle Schiffsfahrtsgesellschaften darauf aufmerksam, dass der Schiffverkehr auf der Elbstrecke von Melnik bis zur Staatsgrenze mit Deutschland nach wie vor eingestellt bleibt, und das obwohl das Wasser bereits unter die Maximalwerte gesunken ist. Der Verbot bleibe bis auf Wiederruf gültig, meldete die Schiffsverwaltung am Dienstag der Nachrichtenagentur CTK.

Eingefangener Seelöwe Gaston bei Rücktransport nach Prag eingegangen

Der Seelöwe Gaston, der bei dem verheerenden Hochwasser aus seinem Bassin im Prager Zoo direkt in die Moldau gespült wurde und der daraufhin flussabwärts bis nach Deutschland ausbüchste, ist heute Morgen bei seinem Rücktransport nach Prag ums Leben gekommen. Bei seiner Flucht über Moldau und Elbe gelangte er bis nach Sachsen, wo er nördlich von Dresden erschöpft und scheinbar unverletzt eingefangen werden konnte. Den stundenlangen Transport zurück nach Prag überstand er allerdings nicht. Die Ursache für seinen Tod kann ein Schock, die Erschöpfung oder eine innere Verletzung gewesen sein, teilte der Direktor des Prager Tierparks der Nachrichtenagentur CTK mit.

Drei deutsch-tschechische Grenzübergänge weiterhin gesperrt

Durch die Folgen der Flutkatastrophe in Böhmen und in Sachsen bleiben drei deutsch-tschechische Grenzübergänge vorerst bis auf weiteres geschlossen. Im einzelnen sind dies der Grenzübergang Altenberg"Cínovec sowie die Reiseübergänge Bahratal"Petrovice und Schmilka"Hrensko. Dem Sprecher einer deutschen Behörde zufolge weicht der LKW-Verkehr von und nach Tschechien in der Regel auf den Grenzübergang Neugersdorf"Rumburk aus. Der Grenzübergang Sebnitz"Dolní Poustevna ist für den Reiseverkehr weiterhin geöffnet.