Nachrichten
PRE: Weitere Trafostationen angeschlossen
Die Prager Energiewerke PRE haben in den letzten 24 Stunden weitere 18 Trafostationen in Betrieb gesetzt, damit ist die Zahl der wieder funktionierenden auf fast 400 gestiegen. Ursprünglich wurden an die 520 unter Wasser gesetzt. Der Nachrichtenagentur CTK sagte dies am Freitag der Sprecher der Energiewerke Petr Holubec. Ihm zufolge haben so wieder 50 Tausend von den 70 Tausend Kunden, die vom Hochwasser betroffen wurden, Strom.
Baden nicht empfohlen
Menschen sollten derzeit in den tschechischen Flüssen und Stauseen, die unlängst überflutet wurden, nicht baden. Dabei würden sie ihre Gesundheit gefährden, sagte am Freitag nach der Tagung des Zentralen Krisenstabs der tschechische Innenminister Stanislav Gross. Bei Kontrollmessungen wurde laut Gross ein bedeutender Anstieg von bakteriologischer Verschmutzung festgestellt. Die Ärzte hätten allerdings noch keinen Anstieg von Hautkrankheiten oder anderen Epidemien verzeichnet.
Chlorgasverlagerung wird in Spolana Neratovice fortgesetzt
Unter speziellen Sicherheitsmaßnahmen wurde am Freitag Nachmittag die Verlagerung des Chlors im mittelböhmischen Chemiewerk Spolana Neratovice in ein neues Depot fortgesetzt. Noch sind zwei Tonnen Chlorgas zu verlagern. Die Firma setzt voraus, dass die Verlagerung des verbleibenden Stoffs im Laufe des Samstags beendet wird. Dann wird auch die zweite Stufe des Alarms abberufen. Der Nachrichtenagentur CTK teilte dies am Freitag der Sprecher der Gesellschaft Unipetrol mit, die Spolana führt.
Oberbürgermeister Nemec: Gefahrenzustand in Prag
Der Prager Oberbürgermeister Igor Nemec hat am Freitag für einige Prager Stadtviertel den Gefahrenzustand ausgerufen. Dieser wird ab dem 1. September in den Bezirken 1, 7 und 8, sowie Radotin, Chuchle, Lipence, Troja, Lysolaje und Modrany gelten. Es sei kein Geheimnis, dass die Stadt in einigen ihrer Viertel mit der Beseitigung der Folgen des Hochwassers Schwierigkeiten hat, sagte nach einer Pressekonferenz der Oberbürgermeister. Der Gefahrenzustand wird den Notstand ersetzen, der für Prag und weitere Landkreise von der Regierung erklärt worden war. Dieser Notstand geht am 31. August um Mitternacht zu Ende. Der Gefahrenzustand soll 20 Tage dauern, beide Maßnahmen unterscheiden sich praktisch nicht voneinander, sagte Igor Nemec.
Häufigste Schadensmeldungen aus Südböhmen
Die größten tschechischen Versicherungsgesellschaften verzeichnen die meisten Schadensmeldungen im Zusammenhang mit den Überschwemmungen in Südböhmen. Weitere stark betroffene Landkreise sind Mittelböhmen und Prag. Die höchsten Geldbeträge werden die Versicherungsgesellschaften wahrscheinlich in Prag auszahlen. Dies erfolgt aus einer Umfrage der Nachrichtenagentur CTK, die am Freitag veröffentlicht wurde.
Wallensteinpalais wieder eröffnet
Die Dauerausstellung in den historischen Räumlichkeiten des Wallensteinpalais auf der Prager Kleinseite, wo der Senat seinen Sitz hat, ist für die Öffentlichkeit wieder zugänglich. Die Besucher können den Rittersaal, weitere Salons und den Mythologischen Gang besichtigen, sagte am Freitag der Nachrichtenagentur CTK Kvetoslava Kozakova aus der Presseabteilung des Senats. Der Garten des Wallensteinspalais ist nach den Überschwemmungen weiter geschlossen, seine Eröffnung wird in zwei Wochen erwartet.
Humanitäre Hilfe für Tschechien
Weitere humanitäre Hilfe kommt nach Tschechien. In Ungarn wird ein Projekt Stars für vom Hochwasser betroffenen Länder organisiert, Bulgarien wird demnächst 20 Tonnen von chemischen Reinigungsmitteln schicken, die finanzielle Hilfe der Hörer eines polnischen Privatradios erreichte bereits an die 5 Millionen Kronen.