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Prager Regierung erörtert Irak-Krise und mögliche Folgen für Tschechien

Die tschechische Regierung wird sich auf ihrer heutigen Sitzung unter anderem mit der aktuellen Situation in der Irak-Frage und mit den möglichen Folgen für die Tschechische Republik befassen. Das erklärte der stellvertretende Außenminister Rudolf Jindrák am Dienstag in Prag vor Journalisten im Anschluss an die Verhandlungen des nationalen Sicherheitsrates. Wie Jindrák ergänzte, haben die Vertreter des Außen- und des Verteidigungsministeriums die Anwesenden über die gegenwärtigen Entwicklungen informiert und das Kabinett werde heute in der Debatte fortfahren. Danach werde Premier Vladimír Spidla die aus dieser Debatte gezogenen Schlüsse bekannt geben, sagte Jindrák.

Verteidigungsminister Tvrdík besuchte tschechische Einheit in Kuwait

Der tschechische Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdík hat am Dienstag auf dem Militärstützpunkt Camp Doha in Kuwait dem ersten Anti-ABC-Waffen-Bataillon der Tschechischen Armee einen Besuch abgestattet und den Soldaten dieser Einheit dabei die Kampfstandarte des Bataillons überreicht. Im Rahmen der Operation Enduring Freedom sind zur Zeit 394 tschechische Soldaten in Kuwait stationiert, die ab dem 1. März durch 60 Soldaten der Slowakischen Armee verstärkt und danach eine gemeinsame tschechisch-slowakische Einheit bilden werden. Im Falle eines UN-Mandats, das einen Militärschlag gegen das Regime des irakischen Diktators Saddam Hussein legitimiert, werden die tschechischen Soldaten aller Voraussicht nach in die militärischen Handlungen einbezogen.

Außenminister Svoboda reist zu Treffen mit de Villepin nach Frankreich

Die Europäische Union und die angespannte Situation im Irak werden zu den Themen gehören, über die der tschechische Außenminister Cyril Svoboda am Donnerstag in Paris mit seinem französischen Amtskollegen Dominique de Villepin verhandeln wird. Svoboda wird jedoch bereits am Mittwoch in die Seine-Metropole reisen, um am Abend dem Fußballvergleich zwischen Gastgeber Frankreich und der Tschechischen Republik beizuwohnen.

Arbeitgeber signalisieren Bereitschaft zur Zahlung von Krankentagegeld

Beim Zusammentreffen der Vertreter der sozialen Partnerschaft in Tschechien, der neben der Regierung auch die Arbeitgeberverbände und die Gewerkschaften des Landes angehören, haben die Arbeitgeber am Dienstag in Prag die Bereitschaft signalisiert, dass sie im Falle der Erkrankung ihrer Arbeitnehmer vom Staat die Zahlung des Krankentagegeldes für die ersten Wochen übernehmen würden. Voraussetzung dafür sei allerdings eine zuvor durchgeführte grundlegende Analyse der finanziellen Konsequenzen, die sich aus dieser Änderung ergeben würden, sagte der Generaldirektor des Arbeitgeberverbandes für Industrie und Verkehr, Zdenek Liska, am Dienstag vor Journalisten. Die Umstrukturierung des Sozialversicherungsbudgets ist nur ein Bestandteil der geplanten Reformen des Prager Finanzministeriums zur Gesundung der öffentlichen Haushalte, die das Dreierbündnis der sozialen Partnerschaft in die Wege leiten will.

Gewerkschafter von AKW Dukovany und Temelín erklären Streikbereitschaft

Die Gewerkschaftsorganisation des südmährischen Atomkraftwerks Dukovany will heute Mittag um 12 Uhr die Streikbereitschaft ausrufen. Die Protestaktion richtet sich gegen den fortschreitenden Abbau von Arbeitsplätzen. Den im Vorjahr entlassenen nahezu 100 Arbeitnehmern sollen bis zum Jahr 2004 weitere 300 folgen. Die Gewerkschafter des Atomkraftwerks Temelín haben ihren Kollegen in Dukovany Unterstützung zugesagt und wollen sich heute der Streikbereitschaft anschließen.

Tschechischer Autoexport ist 2002 um ca. 315 Millionen Euro zurückgegangen

Der Export von Personenkraftwagen, die der größte Exportschlager der Tschechischen Republik sind, ist im vergangenen Jahr 2002 um nahezu zehn Milliarden Kronen (ca. 315 Million Euro) auf 101,2 Milliarden Kronen zurückgegangen. Die wenig erfreuliche Entwicklung sei auf den Rückgang der Nachfrage von Skoda-Fahrzeugen auf dem westeuropäischen Markt und auf den in diesem Zeitraum angestiegenen Wechselkurs der tschechischen Krone zurückzuführen, sagte der Chefökonom der Firma Patria Online David Marek am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK.

Tschechiens Internet im Januar von 3,06 Millionen Usern (Rekord) besucht

Die auf dem tschechischen Markt angebotenen Internet-Webseiten wurden im Januar zum ersten Mal in der Geschichte des Internets von mehr als drei Millionen Usern besucht. Die Gesamtzahl von 3,06 Millionen Usern aus dem In- und Ausland stellt eine neue Rekordmarke bei der Nutzung des tschechischen Internets dar. Das sind um zehn Prozent mehr als im Dezember 2002, als bisherige Rekordzahl von 2,78 Millionen Usern registriert wurde.

Internationale Buchmesse Taipei eröffnet - Tschechien diesmal Partnerland

Mit der Rekordbeteiligung von 925 Verlagen aus 50 Ländern ist am Dienstag in Taiwan die diesjährige Internationale Buchmesse Taipei eröffnet worden. Partnerland der größten Buchmesse Asiens ist in diesem Jahr die Tschechische Republik. Taiwan hatte den tschechischen Ex-Präsidenten Václav Havel zur Buchmesse eingeladen, der aber aus Termingründen absagen musste. Dort werden sechs seiner Bücher in chinesischer Übersetzung präsentiert.

Drogenschmugglernetz in tschechischem Gefängnis zerschlagen

Bei einer Großrazzia in einem Gefängnis hat die tschechische Polizei ein umfangreiches Drogenschmugglernetz zerschlagen. Insgesamt 53 Menschen, darunter Angehörige der Haftanstalt, müssten mit einer Klage rechnen, berichtete die Prager Zeitung "Pravo" in ihrer Dienstag-Ausgabe. Außerdem wurden mehrere Mobiltelefone sichergestellt. Die Polizei hatte Gespräche innerhalb des Gefängnisses in Vinarice bei Prag abgehört und so die Herkunft des Rauschgiftes ausfindig gemacht. Sie hob vier Labors zur Herstellung von Designerdrogen aus. Unter den Angeklagten sind ein Wärter, eine frühere Gefängnisärztin sowie ein Betreuer der Anstalt.

Böhmische Schule bekämpft Drogenproblem mit Urintest im Lehrerzimmer

Um ihr Drogenproblem zu lösen, greift die Leitung der Landwirtschaftsschule in der westböhmischen Grenzstadt Cheb/Eger jetzt zu Sofortmaßnahmen: Jeder Schüler, der verdächtigt werde, Drogen zu nehmen, müsse zum Urintest im Lehrerzimmer antreten, berichtete die Tageszeitung "Mladá fronta Dnes" in ihrer Dienstag-Ausgabe. Nach Angaben von Direktor Jan Kot werde der Urin dort sofort mit einem Teststreifen untersucht. "Wir arbeiten im Wald, wir fahren mit Lastwagen, da können wir uns aus Sicherheitsgründen keine Schüler unter Drogeneinfluss leisten", sagte Kot. Jährlich würden in der Schule etwa 15 Drogen-Fälle enthüllt, sagte er.