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Spidla: Tschechien mit EU-Beschluss zum Wiederaufbau des Iraks einverstanden

Die Tschechische Republik ist mit dem Entschluss der Europäischen Union über das künftige Vorgehen gegen den Irak einverstanden. Premierminister Vladimir Spidla sagte dies am Freitag nach einem Arbeitsessen der Staatschefs der 15 Mitgliedsstaaten und der 13 Kandidatenländern in Brüssel. In dem Beschluss wird eine zentrale Rolle der Vereinten Nationen bei der humanitären Hilfe für das Land verlangt. Er sei überzeugt davon, dass der Wiederaufbau des Iraks unter der Ägide der UNO stattfinden müsse, und nicht unter der irgendeiner Großmacht oder einer kleineren Koalition. Er glaube, so Spidla weiter, dass der EU-Beschluss vom Donnerstag eine reale Hoffnung auf Erfolg habe.

Gross: Tschechien droht nach Ausbruch des Irak-Krieges keine unmittelbare Gefahr

In Tschechien droht nach Meinung von Innenminister Stanislav Gross auch nach dem Ausbruch des Irak-Krieges keine unmittelbare Gefahr. Dies sagte Gross nach der heutigen Sitzung des Zentralen Krisenstabes, an der traditionell führende Vertreter der Geheimdienste und der Polizei teilnahmen. Man verfüge über keinerlei Informationen, die auf irgendeinen Terrorakt hindeuten würden, so Gross. Auf ihrer außergewöhnlich kurzen Sitzung rekapitulierten die Mitglieder des Krisenstabes Gross zufolge daher lediglich bereits zuvor getroffene Sicherheitsmaßnahmen wie die ständige Bewachung strategisch wichtiger Objekte in der Tschechischen Republik. Die Polizei hatte dafür um Unterstützung von 620 Soldaten gebeten, die zur Hälfte in Prag und zur Hälfte in anderen Teilen Tschechiens eingesetzt werden.

Tschechien erwägt Schließung der irakischen Botschaft

Das Außenministerium erwägt die Schließung der irakischen Botschaft in Prag. Darum hätten die Vereinigten Staaten die Tschechische Republik und weitere Staaten ersucht. Es gäbe diesbezüglich unterschiedliche Aspekte zu berücksichtigen, die man zunächst erwägen müsse, sagte ein Sprecher des Außenministeriums. An diesem Wochenende werde die Entscheidung offenbar noch nicht fallen.

6. Feldlazarett auf Einsatz im Irak nach Kriegs-Ende vorbereitet

Das 6. Feldlazarett der Tschechischen Armee, das bereits im Rahmen der Internationale Schutztruppe in Afghanistan eingesetzt wurde, könnte möglicherweise nach Beendigung des Krieges in den Irak geschickt werden, um den Aufbau des Landes zu unterstützen. Dies sagte heute Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdik vor Journalisten. Das Feldlazarett wird Trvdik zufolge bis Ende März für einen erneuten Auslandseinsatz vorbereitet. Das Verteidigungsministerium wird aus seinem Ressort umgerechnet knapp eine

CSA verlegt Linienflüge Prag-Tel Aviv

Im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg hat die Fluggesellschaft ?eské aerolinie (CSA) ab heute zwei Linienflüge von Prag nach Tel Aviv um vier Stunden verschoben. Ziel dieser Maßnahme sei es, eine maximale Sicherheit der Flüge zu garantieren. Daher habe man sie so umgelegt, dass die Flugzeuge bei Tageslicht landeten, sagte der Sprecher der Gesellschaft, Daniel Plovajko, am Freitag.

Tschechisch-slowakische ABC-Schutztruppe in Kuwait wiederholt Zielscheibe von Raketenangriffen/ Luftverteidigung erfolgreich

Die in Kuwait stationierte tschechisch-slowakische ABC-Waffen-Abwehreinheit ist wiederholt Zielscheibe von Raketenangriffen geworden. Aufgrund einer erfolgreichen Luftabwehr sei den Soldaten jedoch nichts passiert, meldete der Oberbefehlshaber der Truppe, Dusan Lupulev, heute telefonisch aus Kuwait. Seit Beginn des Irak-Krieges wurden insgesamt sechs Raketen in Richtung des Gebietes der tschechisch-slowakischen ABC-Schutztruppe abgefeuert. Einem Beschluss des tschechischen Parlaments zufolge kann die ABC-Waffen-Abwehreinheit in der Konfliktregion nur dann zum Einsatz kommen, wenn Massenvernichtungswaffen angewendet werden oder zumindest der Verdacht ihrer Anwendung besteht. In einem solchen Fall würde das etwa vierhundert Mann starke tschechisch-slowakische Kontingent für Rettungseinsätze und humanitäre Aufgaben zur Verfügung stehen.

Tschechischer Präsident Klaus nennt Kriegsgründe "nicht überzeugend"

Der tschechische Präsident Vaclav Klaus hat die Gründe für einen Waffengang gegen den Irak "nicht überzeugend" genannt. Obwohl das Regime in Bagdad "inhuman und undemokratisch" sei, zweifle er an der Richtigkeit eines Krieges zur Entwaffnung von Saddam Hussein, sagte Klaus der Zeitung "Hospodarske noviny" (Freitag-Ausgabe). Zudem habe er große Zweifel, ob sich die Vorstellungen von einer Transformation der irakischen Gesellschaft tatsächlich verwirklichen lassen, sagte Klaus. Vorwürfe an die USA, ihnen gehe es bei dem Krieg nur um Öl, nannte der Präsident jedoch "absolut lächerlich und unsinnig". Klaus betonte erneut, dass Tschechien nicht Teil der "Koalition der Willigen" sei.

Erpressung mit Anschlägen: Polizei wirft Geld aus Hubschrauber

Nach Anschlags-Drohungen soll in Tschechien die Regierung auf die Forderungen unbekannter Erpresser eingegangen sein. In dem Aufsehen erregenden Fall habe die Polizei am Donnerstag aus einem Hubschrauber an 25 Orten insgesamt zehn Millionen Kronen (etwa 320 000 Euro) abgeworfen, berichtete die Zeitung "Mlada fronta Dnes" (Freitagausgabe). Zuvor hatte der Unbekannte mit Anschlägen auf öffentliche Einrichtungen gedroht, sollte die Summe nicht an den angegebenen Plätzen abgeworfen werden. Die Polizei wollte die Meldung am Freitag weder bestätigen, noch dementieren. Ob der Erpresser die 25 Plastiktüten abgeholt habe, sei nicht bekannt, berichtete das Blatt.

Tschechische und österreichische Bischofskonferenz rufen zur Versöhnung und Zusammenarbeit auf

Vertreter der tschechischen und österreichischen Bischofskonferenzen haben in einer gemeinsamen Erklärung zur Versöhnung und einer neuen Zusammenarbeit zwischen Tschechien und Österreich im vereinten Europa aufgerufen. Die überhaupt erste gemeinsame Erklärung beider Bischofskonferenzen wurde am Freitag von tschechischen und österreichischen Kirchenvertretern in Prag vorgestellt. In ihr wird dazu aufgerufen, Unrecht aus der Vergangenheit zu vergeben und die Spannung in den bilateralen Beziehungen zu überwinden. Das Problem der sog. Benes-Dekrete und des Atomkraftwerks Temelin wird darin nicht direkt erwähnt.

Generaldirektor der Union Banka zurückgetreten

Der Generaldirektor der Union Banka, Roman Mentlik, hat den Aufsichtsrat um die Entbindung von seiner Funktion ersucht, dieser gab dem Ansuchen Mentliks statt. Als Grund für seinen Rücktritt gab Mentlik an, er sei ernüchtert über die bürokratische Weise, mit der über Sanierungspläne für die Bank nun verhandelt werde, und bei dem die Interessen der Klienten der Bank oft zu kurz kämen.

Goethe-Medaille der Stadt Weimar für Lenka Reinerova

Die diesjährigen Goethe-Medaillen der Stadt Weimar werden an diesem Samstag an die tschechische Schriftstellerin Lenka Reinerova und den spanischen Autor Jorge Semprun verliehen. Die Medaillen werden jährlich an Goethes Todestag verliehen. Sie sollen Menschen ehren, die sich im Ausland um die deutsche Sprache und den internationalen Kultur-Austausch verdient gemacht haben. Reinerova ist die letzte deutsch schreibende Autorin Prags.