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Tschechien erhält weitere 80 Mio. Euro aus EU-Programmen
Die Tschechische Republik hat von der Europäischen Union weitere rund 80 Millionen Euro im Rahmen der Programme Phare 2003 und ISPA erhalten. Das Geld soll der Vorbereitung des Landes auf den Beitritt zur Union dienen. Die entsprechenden Kommuniques zu den Programmen unterzeichneten am Freitag der Leiter der Delegation der Europäischen Kommission in der Tschechischen Republik, Ramiro Cibrian, und Vize-Finanzminister Zdenek Hruby. Das Programm Phare 2003 sei das letzte Programm, das für die abschließenden Vorbereitungen auf den EU-Beitritt bestimmt sei, erinnerte Cibrian nach der Unterzeichnung.
Prager Krisenstab: Drohungen eines unbekannten Erpressers dürfen nicht unterschätzt werden
Der Krisenstab der tschechischen Hauptstadt Prag ist am Freitag zu weiteren Beratungen über das Vorgehen im Zusammenhang mit den angedrohten Giftanschlägen eines bisher unbekannten Erpressers zusammengetreten. Dieser fordert vom Staat 300 Millionen Kronen, das sind knapp 10 Millionen Euro, andernfalls würde er das Essen in Verpflegungseinrichtungen wie etwa Krankenhausküchen mit Zyankali vergiften. Im Anschluss an die Beratung des Krisenstabes meinte der Prager Oberbürgermeister Pavel Bem, es sei zwar keine Panik angebracht, doch dürfe man die Gefahr auch nicht unterschätzen. Die Krankenhäuser seien auf Notfälle vorbereitet. Die Polizei ist den Forderungen des Erpressers bisher nicht nachgekommen, da die von ihm geforderte Art der Geldübergabe technisch unmöglich sei.
Spidla: Klaus soll Bürger zu Teilnahme an EU-Referendum auffordern
Premierminister Vladimir Spidla verlangt von Staatspräsident Vaclav Klaus, die Bürger unmissverständlich zur Teilnahme am Referendum über den EU-Beitritt der Tschechischen Republik aufzufordern. Die Teilnahme möglichst vieler Menschen an der Volksabstimmung, die überhaupt die erste in der tschechischen Geschichte sein wird, habe sehr große Bedeutung, so Spidla. Generell halte er es für die Pflicht jedes Spitzenpolitikers, den Willen in der Bevölkerung zu unterstützen, sich aktiv an Entscheidungen über die Zukunft des Landes zu beteiligen, betonte der Regierungschef. Das EU-Referendum in Tschechien findet am 13. und 14. Juni statt.
Regierungssprecherin tritt zu Schuljahresbeginn zurück
Regierungssprecherin Anna Starkova hat sich entschieden, vor Beginn des neuen Schuljahres von ihrem Posten zurückzutreten. Als Begründung führte sie an, sie wolle künftig ihren beiden Kindern mehr Zeit widmen. Spekulationen über ihre neue Tätigkeit seien verfrüht, sagte Starkova am Freitag. Noch sei sie im Regierungsamt tätig.
Neuer Generaldirektor von TV Nova soll binnen einiger Wochen gewählt werden
Der private Fernsehsender TV Nova wird voraussichtlich spätestens in einigen Wochen einen neuen Generaldirektor haben. Darüber informierte am Freitag Nova-Sprecher Petr Kostka. Der langjährige Generaldirektor des Senders, Vladimir Zelezny, war am Mittwoch von den Vertretern der Aktionäre und von Geschäftsführern der Betreibergesellschaft CET 21 mit sofortiger Gültigkeit von seinem Posten abberufen worden.
Wegen Überschwemmung der Prager Metro tritt Verantwortlicher aus dem Verkehrsbetrieb zurück
Aufgrund der Überschwemmung der Prager Metro während der Hochwasserkatastrophe im vergangenen August ist der Verantwortliche für das Metro-Schutzsystem, Jiri Svoboda, von seinem Amt zurückgetreten. Das gab der Leiter des Verkehrsunternehmens am Freitag bekannt. Mit der eventuellen Verantwortung weiterer Personen aus dem Unternehmen wird sich der Vorstand am Montag befassen.
Erneut technische Störungen im tschechischen Atomkraftwerk Temelin
Im südböhmischen Atomkraftwerk Temelin ist es kurz nach dem gleichzeitigen Hochfahren beider Blöcke auf Maximalleistung zu technischen Störungen gekommen. Wegen eines defekten Generators habe der zweite Block wieder heruntergefahren werden müssen, sagte AKW-Sprecher Milan Nebesar am Freitag. Gegner des Atomkraftwerkes nannten die Störungen "beunruhigend". Dagegen sagte Nebesar, solche Probleme im nichtnuklearen Teil eines Atomkraftwerks seien "nicht ungewöhnlich". Rund zweieinhalb Jahre nach der Inbetriebnahme waren die beiden Blöcke Anfang Mai erstmals gleichzeitig auf Höchstleistung gebracht worden.
Lebensgefährlich verletzter Prager Psychiater wieder bei Bewusstsein
Der Prager Psychiater, den am Donnerstag ein ehemaliger Patient in seiner Praxis mit einer Machete angegriffen und lebensgefährlich verletzt hatte, wieder bei Bewusstsein. Der 63-jährige war am Donnerstag mit schwersten Schnittwunden am Kopf und an einer Hand in ein Krankenhaus gebracht worden. Der Täter war später von der Polizei gefasst worden. Sein Motiv ist unklar. Die Polizei untersucht gegenwärtig, ob sie einen Fehler gemacht hat, als sie eine frühere Strafanzeige des Psychiaters gegen den Patienten zurückgestellt hatte.
Hamburg veranstaltet Benefiz-Konzert für Prager Kultur-Einrichtungen
Mit einem Benefiz-Konzert will der "Neue Klub Hamburg" flutgeschädigten Kultur-Einrichtungen in Prag unter die Arme greifen. In der Musikhalle der norddeutschen Stadt werden Werke des tschechischen Komponisten Bohuslav Martinu aufgeführt. Weiter wird es eine Lesung des Dichters und Diplomaten Jiri Grusa über den Komponisten geben. Mit dem Erlös will der Veranstalter zwei kulturelle Einrichtungen in Prag unterstützen, die beim Hochwasser im vergangenen Sommer buchstäblich von der Flut weggerissen wurden.