Nachrichten
Die UNO wirft Tschechien Mängel vor, zu denen es sich bekannt hat
Die Aussagekraft der Informationen über die angebliche Diskriminierung der Roma in Tschechien, die am Montag das Europäische Zentrum für die Rechte der Roma veröffentlichte, hat heute der Beauftragte der tschechischen Regierung für Menschenrechte, Jan Jarab, in Frage gestellt. Das Zentrum mit Sitz in Budapest zitierte darin Passagen aus dem im August herausgegebenen Jahresbericht des Genfer UNO-Ausschusses für Menschenrechte, die auf die Intoleranz gegenüber den Roma in Tschechien hinweisen. Jarab zufolge handle es sich hierbei um Informationen, die die Tschechische Republik selbst der UNO meldete. Gleichzeitig aber - so Jarab gegenüber der Nachrichtenagentur CTK - bewerte der Jahresbericht die Bestrebungen Tschechiens in diesem Bereich positiv. Die bestehenden Mängel verheimliche die Tschechische Republik nicht. Sie habe Probleme mit den Roma und werde sie auch noch in 10 Jahren haben, sagte Jarab gegenüber der CTK.
Generalsekretär des Europarates Walter Schwimmer besuchte Nordböhmen
Der Vorsitzende des tschechischen Abgeordnetenhauses, Lubomir Zaoralek, und der seit Montag in Tschechien weilende Generalsekretär des Europarates, Walter Schwimmer, haben sich bei ihrem Treffen in Prag darauf geeinigt, dass die Gründung des diskutierten "Zentrums gegen Vertreibungen" keinesfalls einen richtigen Beitrag zur Bewältigung der Vergangenheit darstelle. In dieser Frage - so Zaoralek am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Prag - vertreten er und sein Gesprächspartner dieselbe skeptische und ablehnende Position. Walter Schwimmer besuchte am Dienstag den nordböhmischen Landkreis Liberec/Reichenberg, darunter auch die Grenzregion mit der Stadt Frydlant, in der um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert sein Ururgroßvater in einer Textilfabrik arbeitete.
Erfreuliche Nachricht für die Haushalte in Tschechien: Ab Oktober wird der Strom billiger
Nachdem in der vergangenen Woche eine Preissenkung für Gas angekündigt worden war, hat am Dienstag die Nachrichtenagentur CTK eine weitere erfreuliche Nachricht veröffentlicht. Ab Oktober soll nach Angaben des größten tschechischen Stromerzeugers CEZ nun auch der Strom im Schnitt um acht Prozent billiger werden. Für einige Haushalte kann die Preissenkung Ersparnisse bis zu mehrere Hundert Kronen pro Jahr bedeuten.
Der vier millionste Skoda Wagen verließ die Montagestrasse
Vier Millionen Wagen haben bis heute die Automobilwerke Skoda Auto seit ihrer Fusion mit dem deutschen Konzern Volkswagen im Jahr 1991 hergestellt. Genau der vier millionste PKW dieser Marke, der an diesem Dienstag die Montagestraße in der Autofabrik Mlada Boleslav verlassen hat, war ein mit Benzinmotor ausgestatteter Fabia Combi. Der Jubiläumswagen in Grau-Silber-Metallfarbe ist für einen Kunden in Tschechien bestimmt.
Künftiger Absatz der Skoda Wagen in Russland ist durch Zollerhöhung bedroht
Über den künftigen Absatz von Autos der Firma Skoda auf dem russischen Markt wird gegenwärtig in Moskau entschieden. Nach Informationen des Inlandsenders des Tschechischen Rundfunks verhandelt derzeit die russische Regierungskommission für Außenhandelschutz über einen Vorschlag zur Erhöhung des Einfuhrzolls für die Skoda-Autos. Es soll sich hiermit um eine Reaktion auf die zu Jahresbeginn von der tschechischen Regierung beschlossene 35prozentige Zollerhöhung für den Salpeterimport aus Russland handeln. Dass in Moskau die Zollerhöhung für die Skodas erwogen wird, bestätigte am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Mlada Boleslav auch der Vorstandsvorsitzende der Automobilwerke Vratislav Kulhanek. Er sprach vor einer circa 6prozentigen Zollerhöhung, die nach Meinung des Tschechischen Rundfunks die Skoda-Wagen in Russland faktisch unverkäuflich machen würde. Mit über zehn Tausend verkauften Wagen im Jahr 2002 hat die tschechische Autofabrik wiederholt die Position des größten Autoimporteurs in Russland belegt.
Für etwa die Hälfte der tschechischen Schulen begann erst am Dienstag das neue Schuljahr
In etwa einer Hälfte der tschechischen Schulen hat erst am Dienstag das neue Schuljahr begonnen. Ursache der eintägigen Verspätung war der Streik, der am 1. September, dem traditionellen Schuljahresbeginn, in über 3000 der insgesamt 5700 Grund- und Mittelschulen abgehalten wurde. An diesem Streik nahmen nach Aussage des Chefs der Schulgewerkschaften, Frantisek Dobsik, über 72.000 Lehrer teil. Mit der größten Protestaktion der Pädagogen in der Geschichte des Landes soll das sozialliberale Kabinett dazu gedrängt werden, die Löhne zu erhöhen.
Gericht in Decin entscheidet erst im Oktober über Eigentum der Familie Kinsky
Das Kreisgericht im nordböhmischen Decin/Tetschen hat sich heute mit einer Klage von Frantisek Oldrich Kinsky begonnen. Dieser beansprucht die Rückgabe vom Eigentum in Jiretin pod Jedlovou, das einst seiner Familie gehörte und auf Grund der Benes-Dekrete nach dem Zweiten Weltkrieg konfisziert wurde. Von der Gemeinde verlangt er einige Wege, Grundstücke und das Restaurant an der Spitze des Berges Jedlova, die diese Anfang der 90er Jahre vom Staat übernommen hatte. Das Verfahren wurde am Dienstag unterbrochen, das Gericht will die Entscheidung am 2.Oktober fällen.
Haushaltsdefizit im August: 71,9 Mld. Kronen
Das Defizit im tschechischen Staatshaushalt ist bis Ende August auf 71,9 Milliarden Kronen (umgerechnet ca. 2,3 Milliarden Euro) gestiegen. Nach zwei Dritteln des Jahres hat das Defizit damit 56 % des veranschlagten Jahresdefizits erreicht. Dieses wurde vom Finanzministerium inzwischen auf 128,3 Milliarden Kronen hochgerechnet. Nach Angaben des Finanzministeriums ist der Defizitanstieg neben unerwarteten Ausgaben auch auf die Tatsache zurückzuführen, dass es dem Staat nicht besonders gut gelinge, die Steuern der natürlichen und juristischen Personen. einzunehmen.
Weinkonsum in Tschechien
Vierzehn Prozent der Tschechen trinken täglich Wein, 5,5 Liter werden in jedem tschechischen Haushalt im Monat getrunken. Wie eine Meinungsumfrage der Gesellschaft Amasia und des Fonds für Weinproduktion ergeben hat, erfreuen sich der Rot- und der Weißwein gleichermaßen der Gunst der Konsumenten.