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Studenten und Pädagogen ehrten das Andenken an Jan Palach

Die Studenten und Pädagogen der der Philosophischen Fakultät der Prager Karlsuniversität haben am Donnerstag das Andenken ihres ehemaligen Studenten Jan Palach geehrt, der sich vor genau 35 Jahren aus Protest gegen die Invasion der Warschauer-Pakt-Staaten in der damaligen Tschechoslowakei am eigenen Leib verbrannt hatte. Der in der großen Aula der Fakultät abgehaltenen Gedenkveranstaltung wohnten ca. 500 Leute bei. Dieser Gedenkveranstaltung schloss sich ein Schweigemarsch an, bei dem die Studenten und Pädagogen in einem Fackelzug den Weg vom Palach-Platz bis zum Nationalmuseum zurücklegten. Den unmittelbaren Platz vor dem Nationalmuseum hatte sich Palach vor 35 Jahren zur Ausübung seiner Tat auserkoren.

Svoboda: Tschechische Firmen haben Auftragschancen im Irak

Der provisorische irakische Regierungsrat würdige die Haltung der Tschechischen Republik zum Irak und er habe bestätigt, dass für alle tschechischen Firmen, die sich um Aufträge im Irak bemühen, die Tore offen seien. Dies erklärte der tschechische Außenminister Cyril Svoboda am Donnerstag in Bagdad nach seinem Treffen mit Robert Jones, dem Stellvertreter des im Irak eingesetzten US-Chefverwalters Paul Bremer. Nunmehr liege es ausschließlich an den interessierten Firmen selbst, ob sie auf den irakischen Markt gelangen oder nicht, ergänzte Svoboda während seines eintägigen Besuches in Bagdad. Svoboda war in Begleitung des neuen US-amerikanischen Botschafters in Prag, William Cabaniss, in der irakischen Hauptstadt eingetroffen. In einem am Donnerstag in der Tageszeitung "Mladá fronta Dnes" veröffentlichten Interview bezeichnete Cabaniss als Ziel der Irak-Visite, das Interesse Tschechiens zu demonstrieren und seine Erfahrungen anzubieten.

Slowakei-Besuch von Klaus steht im Schatten aktueller Ereignisse

Der tschechische Staatspräsident Vaclav Klaus hat am Donnerstag seinen dreitägigen Besuch in der Slowakei mit weiteren Begegnungen fortgesetzt. Am Mittwoch war er in Kosice, der zweitgrößten Stadt der Slowakei, von seinem slowakischen Amtskollegen Rudolf Schuster empfangen worden. Die Politiker äußerten ihre Übereinstimmung darin, dass die Beziehungen der beiden Nachbarstaaten weitgehend unbelastet seien. Der Besuch von Klaus steht jedoch im Schatten der Ereignisse im Nachbarland. Die slowakischen Tageszeitungen widmeten ihm am Donnerstag nur beiläufige Aufmerksamkeit, die Titelseiten wurden vielmehr gefüllt von der Regierungskrise im Nachbarland sowie von der sich abzeichnenden großen Chance, den mit einer Milliardeninvestition verbundenen Auftrag zum Bau eines neuen Werkes des südkoreanischen Automobilherstellers Hyundai zu erlangen.

Tschechisches Binnenschiff ist im Hamburger versunken

Im Hamburger Hafen ist in der Nacht zu Donnerstag ein tschechisches Frachtschiff gesunken. Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich drei Personen an Bord - keine von ihnen wurde verletzt. Die Ursachen für das Versinken des Schiffes werden von der zuständigen Hafenpolizei ermittelt, der entstandene Schaden lässt sich derzeit noch nicht einschätzen, erklärte das Vorstandsmitglied der Tschechoslowakischen Elbeschifffahrt (CSPL), Miroslav Sefara, gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Als das Binnenschiff in der Elbe versank, befanden sich 800 Tonnen Ladung an Bord. Die weiteren 11.200 Tonnen Ladung, die für die Lovochemie-Werke in Lovosice bestimmt waren, sind am Ufer verblieben.

Diebe entkamen nach Geldtransportüberfall mit drei Millionen Kronen

Unbekannte Täter haben am Donnerstagmorgen im mährischen Olomouc/Olmütz einen Geldtransport überfallen und dabei rund drei Millionen Kronen (knapp 100.000 Euro) erbeutet. Bei der entwendeten Finanzsumme handelte es sich Lohngelder, die den örtlichen Arbeitnehmern der Tschechischen Eisenbahnen (CD) ausgezahlt werden sollten. Die für den Geldtransport verantwortlichen Personen - zwei Mitarbeiter der Tschechischen Eisenbahnen und ein Sicherheitsbeamter - sind von den Tätern in dem Augenblick überwältigt worden, als sie den Geldkoffer vom Fahrzeug in das Olmützer Eisenbahngebäude transportieren wollten. Wie CD-Sprecher Petr Stáhlavský gegenüber der Nachrichtenagentur CTK mitteilte, werde dafür gesorgt, dass die hiesigen Eisenbahner nunmehr auf anderem Wege ihren Lohn erhalten. Über die nach den Tätern eingeleitete Großfahndung wollte die tschechische Kriminalpolizei aus Ermittlungsgründen keine Informationen herausgeben.

14 Verletzte bei Unfall von italienischem Reisebus in Tschechien

Beim Unfall eines italienischen Reisebusses sind am Donnerstag früh um 5.30 Uhr in Südmähren 14 Menschen verletzt worden, zwei davon schwer. Das Fahrzeug habe auf der Strecke von Neapel nach Krakow/Krakau vor allem italienische und polnische Passagiere befördert, meldete die Prager Nachrichtenagentur CTK. Nahe dem mährischen Ort Pasohlavky bei Breclav sei der Bus vermutlich wegen überhöhter Geschwindigkeit in einen Graben gerutscht, hieß es.

CSA nimmt neues Güterterminal auf Prager Flughafen in Betrieb

Die tschechische Fluggesellschaft CSA hat am Donnersag auf dem internationalen Flughafen Prag-Ruzyne ein neues Terminal zur Güterabfertigung in Betrieb genommen. Es handelt sich dabei um eine Investition in Höhe von nahezu 750 Millionen Kronen (ca. 2,3 Millionen Euro), teilte der Direktor von CSA Cargo, Kamil Slavík, auf einer Pressekonferenz mit. Die Fluggesellschaft CSA verspricht sich von der Eröffnung des neuen Terminals eine weitere Steigerung des Transportumfangs von Gütern und Frachtpost, die auf dem Prager Flughafen umgeschlagen werden.

Analytiker: Tschechien hat keine Probleme mit deutscher Wirtschaftskrise

Die derzeitigen Probleme der deutschen Wirtschaft haben Analytikern zufolge keine allzu großen Auswirkungen auf die Tschechische Republik. Schwierigkeiten könnten nur einige Exporteure bekommen, viel stärker auf die tschechischen Firmen drücken aber die schnell ansteigenden Löhne, waren sich die Ökonomen einig, die von der Nachrichtenagentur CTK am Donnerstag zur Lage der tschechischen Wirtschaft befragt wurden. Von dem in Deutschland erwarteten Aufschwung würde andererseits auch die tschechische Wirtschaft profitieren und vor allem die Aussichten für Exporteure seien angeblich sehr gut, hieß es.

Tschechien ersucht um Unterstützung bei Reform der Bankrott-Legislative

Die Tschechische Republik hat bei der Europäischen Bank für Erneuerung und Entwicklung sowie bei der Weltbank um Unterstützung bei der Reform der Bankrott-Legislative ersucht und beide Geldinstitute haben ihre Bereitschaft zur Hilfe signalisiert. Das gab Michel Nussbauer von der Europäischen Bank für Erneuerung und Entwicklung am Donnerstag über die Agentur Reuters bekannt.

Tschechien ist mit 13 Firmen auf "Grüner Woche" in Berlin vertreten

Der tschechische Landwirtschaftsminister Jaroslav Palas wird auf der am Freitag in Berlin beginnenden Agrar- und Nahrungsgütermesse "Grüne Woche" u. a. mit der schwedischen Landwirtschaftsministerin Ann-Christin Nykvist zusammen treffen und mit ihr über die gemeinsame Landwirtschaftspolitik in der EU verhandeln. Mit seinem österreichischen Amtskollegen Josef Pröll soll Palas eine Vereinbarung über die bilaterale Zusammenarbeit beider Ministerien unterzeichnen. Am Abend wird er zudem Gespräche mit dem russischen Landwirtschaftsminister Alexej Gordejev führen. Auf der "Grünen Woche" werden sich in diesem Jahr auch 13 tschechische Lebensmittelfirmen präsentieren. Darunter befinden sich u. a. die bekannten Bierbrauereien Budejovický Budvar und Staropramen.