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Tschechiens Präsident Klaus lehnt schnelle Euro-Einführung ab

Der tschechische Präsident Václav Klaus lehnt einen schnellen Beitritt der neuen EU-Mitglieder zur europäischen Währungsunion ab. Um auf wirtschaftliche Veränderungen reagieren zu können, benötigen die Beitrittsstaaten Flexibilität in der Finanzpolitik, sagte Klaus am Samstag in Passau. Dies werde durch eine gemeinsame Währung verhindert. "Es gibt keine Notwendigkeit, rasch, der Eurozone beizutreten", betonte Klaus. Der Präsident war aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Passau nach Niederbayern gekommen.

Innenminister Gross liebäugelt mit der Funktion des CSSD-Vorsitzenden

Der tschechische Innenminister und Vizevorsitzende der Tschechischen Sozialdemokratischen Partei (CSSD) Stanislav Gross hat am Samstag erstmals eingeräumt, auf dem ordentlichen Parteitag der Sozialdemokraten im kommenden Jahr für die Funktion des Parteivorsitzenden kandidieren zu wollen. Auf der CSSD-Konferenz der Mitgliedschaft Mittelböhmen reagierte er dabei auf eine Aussage deren Leaders Richard Dolejs, der Gross als neuen Vorsitzenden ins Spiel brachte, mit dem die Sozialdemokraten im Jahr 2006 die Wahlen zum tschechischen Abgeordnetenhaus gewinnen sollten. Partei- und Regierungschef Vladimír Spidla indes bezeichnete die augenscheinlichen Absichten einiger Sozialdemokraten, eine innerparteiliche Opposition zu bilden, als dumm und eigensinnig sowie als einen Weg, der ins Nichts führe.

Orkanartige Stürme sorgten in Tschechien für Schäden und Verspätungen

Orkanartige Stürme haben am Samstag in Tschechien zu materiellen Schäden und zu Verkehrsproblemen geführt. So ist ein Triebwagenzug der Tschechischen Eisenbahnen - Ceske dráhy (CD) gegen Mittag bei der ostböhmischen Ortschaft Borová auf vier Baumstämme aufgefahren, die der Sturm entwurzelt hatte. Reisende wurden beim Aufprall nicht verletzt. Nach Entfernung der Hindernisse konnte der Zug mit knapp einstündiger Verspätung seine Fahrt fortsetzen. Auf den höchsten Gipfeln des Erzgebirges, dem böhmischen Keil- und dem sächsischen Fichtelberg erreichten die Orkanböen Windspitzen von bis zu 144 Stundenkilometern. In der Hauptstadt Prag wiederum hat der Sturm nicht nur Bäume und Laternenmasten umgeknickt, sondern auch Ziegel von den Dächern gerissen und große Reklametafeln zu Bruch gehen lassen. Derweil waren die Wasserpegel der meisten Flussläufe in Tschechien am Samstag wieder gefallen, nachdem die milden Temperaturen der letzten Tage zu einer starken Schneeschmelze und einem zunehmenden Anstieg der Wasserstände geführt hatten. Lediglich die Elbe führte bei Ústí nad Labem/Aussig an der Elbe mit 4,36 Meter einen Wasserstand von 2,36 Meter über dem Normalpegel. Die erste Hochwasser-Warnstufe erreicht der Fluss hier jedoch erst bei 4,50 Meter. Da aber für Sonntag bereits wieder sinkende Temperaturen um den Gefrierpunkt erwartet werden, scheint diese Gefahr gebannt.

AKW Temelín führt Kontrollen und Austausch von Brennstäben aus

Genau um Mitternacht ist in der Nacht zu Samstag der zweite Reaktorblock des südböhmischen Kernkraftwerks Temelín abgeschaltet worden. Der Grund für diese geplante Maßnahme ist der Austausch von einem Viertel der verwendeten Brennstäbe. In den nächsten ca. 70 Tagen werden mit diesem Austausch auch umfassende Kontrollen und Revisionen an der Steuerung des Reaktors einhergehen, teilte der Sprecher des Kraftwerks Milan Nebesár am Samstag der Nachrichtenagentur CTK mit.

PEN-Club-Präsident Grusa steht vor seiner Rückkehr nach Prag

Der Präsident des internationalen PEN-Clubs und tschechische Botschafter in Österreich Jirí Grusa bereitet sich auf seine Rückkehr nach Prag vor. Seine Funktion als Botschafter in Wien werde er in 14 Tagen beenden und dann in sein neues Büro in der Prager Innenstadt übersiedeln. Von hier aus werde er den ihm im November vergangenen Jahres übertragenen Vorsitz des PEN-Clubs weiter wahrnehmen und in dessen Londoner Sitz nur zu Tagungen des Exekutivausschusses und zu anderen wichtigen Angelegenheiten anreisen, sagte Grusa.

SPORT: Tschechisches Davis-Cup-Team führt 2:1 gegen Spanien

In der Davis-Cup-Partie zwischen Tschechien und Spanien gingen die gastgebenden Tennisspieler nach dem 3:0-Satz-Sieg im Doppel am Samstag in Brno/Brünn mit 2:1 in Führung. Das tschechische Duo Novák/Stepánek ließ den Spaniern Nadal/Robredo mit 6:4, 7:6 und 6:3 keine Chance. Am Vortag hatten Jirí Novák mit einem Drei-Satz-Sieg über Rafael Nadal und Tommy Robredo mit einem Vier-Satz-Erfolg über Radek Stepanek für den 1:1-Zwischenstand gesorgt.

In ihrem zweiten Spiel bei den Sweden Games unterlag die tschechische Eishockey-Auswahl am Samstag in Stockholm Gastgeber Schweden glatt mit 0:4. Damit haben vor den Abschlusspartien am Sonntag sowohl Russland, Schweden und die Tschechische Republik noch Chancen auf den Finaleinzug bei der diesjährigen Euro-Hockey-Tour. Als erster Finalist steht bereits Finnland fest.