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Spidla schlägt EU-Botschafter Telicka als Kandidat zum EU-Kommissar vor

Die tschechische Regierung hat den tschechischen Ex-Chefunterhändler und jetzigen EU-Botschafter Pavel Telicka als Kandidaten für das Amt des EU-Kommissars der Tschechischen Republik vorgeschlagen. Diese Wahl wurde am späten Montagabend nach einer dreistündigen Verhandlung der Chefs der Prager Regierungsparteien getroffen. Wie Ministerpräsident Vladimír Spidla nach den Beratungen vor Journalisten äußerte, genieße Telicka sowohl das Vertrauen der Sozialdemokraten als auch das der liberalen Freiheitsunion-Demokratische Union (US-DEU). Lediglich die dritte Koalitionspartei, die Christdemokraten, habe Einwände gegen Telicka, da dieser ein früheres Mitglied der Kommunistischen Partei (KSC) gewesen sei. Am Dienstag will Spidla über die Nominierung von Telicka auch mit der oppositionellen Demokratischen Bürgerpartei (ODS) verhandeln. Am Montag hatte der Vorsitzende der Europäischen Kommission Romano Prodi die tschechische Regierung dazu aufgefordert, dass sie nach Möglichkeit bis zum Mittwoch einen neuen Kandidaten für das Amt des EU-Kommissars der Tschechischen Republik zu nominieren. Es sollte sich dabei um eine flexible und starke Persönlichkeit handeln, hatte Tschechiens Außenminister Cyril Svoboda den Wunsch Prodis vor Journalisten kundgetan.

Sozialdemokraten wollen "EU-Versager" Kuzvart zu Konsequenzen zwingen

Die Parlamentarier der Tschechischen Sozialdemokratischen Partei (CSSD) werden am Dienstagvormittag aller Voraussicht nach über das weitere politische Schicksal des Abgeordneten Milos Kuzvart debattieren. Kuzvart hatte am Freitag völlig unerwartet auf seine Kandidatur für den Posten des tschechischen EU-Kommissars verzichtet und damit einigen politischen Wirbel ausgelöst. In seiner Partei wurden seitdem bereits mehrfach Stimmen laut, die den ehemaligen Umweltminister zur Aufhebung seines Mandats aufgefordert haben.

Presse: Großbritannien will neuen EU-Staaten sofort Freizügigkeit gewähren

Die britische Regierung hebt ab dem 1. Mai für die Bürger aller zehn neuen EU-Mitgliedsländer die Arbeitserlaubnis auf und führt stattdessen ein Register ein, in dem jeder ausländische Beschäftigte geführt werden muss. Das Register stellt eine Art Vorkehrung dar, dank dem es den Bürgern der neuen EU-Mitgliedsländer unmöglich gemacht werden soll, das britische Sozialsystem zu missbrauchen. Die britische Regierung hat nämlich an die unbegrenzte Freizügigkeit für die Bürger der neuen EU-Staaten in ihrem Land die Bedingung geknüpft, dass diese die ersten zwei Jahre für ihre soziale Absicherung selbst aufkommen müssen. Erst danach werde ihnen der Zugang zum britischen Sozialsystem gewährt, gab der britische Innenminister David Blunkett hat am Montag im Londoner Parlament bekannt. Blunkett unterstrich bei seinen Ausführungen, dass diejenigen, die in Großbritannien eine Arbeit finden, willkommen seien, nicht aber diejenigen, die nur die Leistungen aus dem sozialen Netz ausnutzen wollten.

Kardinal Spidlik: Europa sollte Brücke zwischen Ost und West sein

Europa sollte eine Brücke zwischen Ost und West sein. Diese Auffassung vertritt der tschechische Kardinal Tomas Spidlik, der am Montag auf Einladung von Kardinal Miloslav Vlk, dem Prager Erzbischof und Primas der tschechischen katholischen Kirche, zu einem Besuch in Prag weilte. Der 83-jährige jesuitische Geistliche, einer der bedeutendsten Vertreter des tschechischen katholischen Exils, äußerte in Prag die Überzeugung, dass gerade die Slawen bei dieser Brückenfunktion eine große Rolle spielen könnten. Während seines Besuches war Spidlik auch von Präsident Vaclav Klaus auf der Prager Burg empfangen worden. Am Abend zelebrierte er gemeinsam mit den Bischöfen der böhmischen und mährischen Diözesen eine Messe in der St.Veits-Kathedrale.

Gedenkversammlung zum 60. Jahrestag des tschetschenischen Genozids

Mit einer Gedenkversammlung erinnerten am Montag die Aktivisten vom Komitee SOS Tschetschenien und weiterer Non-Profit-Organisationen an den 60. Jahrestag des tschetschenischen Genozids. Auf dem Prager Friedensplatz haben mehr als 200 Menschen gleichzeitig für eine friedliche Lösung der Situation in der Kaukasus-Region demonstriert. Während der Kundgebung wurde eine Grußbotschaft des ehemaligen tschechischen Präsidenten Václav Havel verlesen. Aus demselben Anlass wurden ähnliche Meetings auch in Brüssel, Rom, Paris, Vilnius und anderen Städten veranstaltet. In Moskau wurde dies von den Behörden verboten.

2003 wurde größte Falschgeldmenge in Tschechien seit 1994 sichergestellt

Die Tschechische Nationalbank (CNB) hat im vergangenen Jahr rund 7300 Falsifikate von tschechischen Banknoten und Münzen aus dem Geldkreislauf zwischen Banken, Geschäfts- und Privatleuten herausgefiltert. Parallel dazu gelang es der tschechischen Polizei, mehr als 3500 Falsifikate sicherzustellen. Insgesamt wurden somit 10.829 Falsifikate im Wert von nahezu 18 Millionen Kronen (ca. 550.000 Euro) aufgespürt. Das ist größte sichergestellte Falschgeldmenge in Tschechien seit dem Jahr 1994.

Tschechische Währung weiterhin mit Kurs von unter 33 Kc je Euro notiert

Zum Auftakt der neuen Geschäftswoche wurde die tschechische Währung am Montagvormittag relativ stabil mit einem Wechselkurs von 32,57 Kronen für einen Euro gehandelt. Gegenüber der US-Währung wurde zur gleichen Zeit Kursverhältnis von 25,60 Kronen für einen Dollar registriert. Finanzexperten sagten voraus, dass die tschechische Währung in der ersten Wochenhälfte aller Voraussicht nach mit einem Kurs von 32,45 bis 32,75 Kronen für einen Euro gehandelt werden wird.

Tschechen nahmen Abschied von Schauspieler und Humorist Miloslav Simek

Mit einer außergewöhnlich hohen Anteilnahme der tschechischen Bevölkerung ist am Montag der populäre Schauspieler und Humorist Miloslav Simek, der am 16. Februar im unvollendeten 64. Lebensjahr verstorben ist, in Prag beigesetzt worden. Die Abschiedszeremonie fand in der Kirche des hl. Anton statt. In dem katholischen Gotteshaus gaben hunderte Trauergäste dem "Begründer des tschechischen politischen Humors" das letzte Geleit, vor der Kirche verfolgten weitere hunderte Menschen die Zeremonie über Lautsprecher.