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Drei entführte tschechische Journalisten werden weiter im Irak festgehalten

Zu einer unverzüglichen und bedingungslosen Freilassung aller in den zurückliegenden Tagen im Irak gefangen genommenen Journalisten und weiteren Zivilisten hat am Mittwoch in Paris die internationale Journalistenorganisation "Reporter ohne Grenzen" aufgerufen. Zu den im Irak festgehaltenen Medienvertretern zählten bis Mittwochabend weiterhin die drei am Sonntag entführten tschechischen Journalisten, über die bislang keine neuen Informationen vorliegen. Dies erklärte der Presseattache der tschechischen Botschaft in Bagdad, Pavel Buchta. Er konnte die am Mittwoch noch einmal telefonisch bestätigte Erklärung des irakischen Kulturministers Mufid Jazairi weder bestätigen noch widerlegen, nach dessen Worten die Entführten am Leben und unverletzt seien. Der irakische Kulturminister sagte am Dienstag in einem Gespräch für das Tschechische Fernsehen, dass hinter der Entführung eine der Gruppierungen stehe, die auf diese Weise gegen die Präsenz ausländischer Truppen im Land protestieren und die untereinander wetteifern, wer mehr Ausländer entführe. In der Stadt Falludscha wurde am Montag außerdem der tschechische Journalist Tomás Etzler verletzt, der für den Sender CNN arbeitet. Darüber informierte das Tschechische Fernsehen am Dienstagabend. Etzler wurde bei der Explosion in einer Schule verletzt.

Literatur-Nobelpreisträger: Birmas Oppositionsführerin freilassen

14 Literatur-Nobelpreisträger, darunter der deutsche Schriftsteller Günter Grass, haben von Birmas regierenden Militärs die Aufhebung des Hausarrests gegen Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi gefordert. Darüber hinaus verlange man die bedingungslose Freilassung von Künstlern, die als politische Gefangene inhaftiert seien, heißt es in einem von Tschechiens Ex-Präsident Václav Havel und dem Präsidenten des internationalen PEN-Clubs, Jirí Grusa, initiierten Brief an den Chef der birmanischen Junta, General Than Shwe. Nach Schätzungen von Amnesty International sitzen i Birma mehr als 1300 politische Gefangene hinter Gittern.

Jozef Kubinyi zum neuen tschechischen Gesundheitsminister ernannt

Der tschechische Präsident Václav Klaus hat am Mittwoch auf Vorschlag von Regierungschef Vladimír Spidla den sozialdemokratischen Abgeordneten Jozef Kubinyi zum neuen Gesundheitsminister des Landes ernannt. Kubinyi wird am Donnerstag in seine neue Funktion eingeführt. Kurz vor der Ernennung hatte Klaus dessen Vorgängerin im Amt, Ex-Ministerin Marie Soucková auf der Prager Burg empfangen. Bei der Ernennung führte Klaus u. a. aus, dass das Gesundheitsministerium ein krankes Ressort sei, an dessen Spitze sich die meisten Minister abwechseln. Es sei kranker als das tschechische Gesundheitswesen, ergänzte der Präsident. Mehr zu diesem Thema hören Sie im Anschluss in unserem Tagesecho.

Telicka bestand Interpellation im Europaparlament mit Bravour

Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments haben den für die Tschechische Republik kandidierenden zukünftigen EU-Kommissar Pavel Telicka bei dessen Interpellation am Mittwoch in Brüssel nicht geschont. Sie sondierten seine Vergangenheit und seine heutige politische Anschauung; intensiver als seine Kollegen aus den anderen Beitrittsländern führten sie bei ihm jedoch eine fachliche Überprüfung seiner Kenntnisse über das Ressort durch, das ihm zugewiesen wurde - Gesundheit und Verbraucherschutz. Telicka zeigte sich während der 80-minütigen Befragung sehr selbstbewusst und wurde am Ende von den Europa-Abgeordneten mit Beifall verabschiedet.

Finanzminister Sobotka wird Gouverneur der Europäischen Investitionsbank

Der tschechische Finanzminister Bohuslav Sobotka steigt mit dem Beitritt der Tschechischen Republik in die Europäische Union zu einem der Gouverneure der Europäischen Investitionsbank (EIB) auf. Seine Nominierung wurde am Mittwoch von dem Kabinett Spidla gebilligt, teilte Lubos Sikula von der Presseabteilung der Prager Regierung mit. Der Gouverneursrat der Europäischen Investitionsbank wird von Ministern der EU-Mitgliedsstaaten gebildet. In der Mehrzahl handelt es sich dabei um die Finanzminister der jeweiligen EU-Länder.

Präsident Klaus reist zu Staatsbesuch nach China

Der tschechische Staatspräsident Václav Klaus reist am Mittwochabend zu einem elftägigen Staatsbesuch nach China. Er wird der erste tschechische Staatspräsident sein, der China besuchen wird. Einige Menschenrechtsorganisationen haben in einem offenen Brief Präsident Klaus am Dienstag darum gebeten, dass er die Gespräche in China auch zu Debatten über die Einhaltung der Menschenrechte nutzen und sich für fünf chinesische politische Gefangene einsetzen solle. Entgegen seinem Nachfolger im Amt des Staatsoberhaupts hatte Václav Havel die Volksrepublik China nicht besucht, dafür aber systematisch auf Probleme bei der Einhaltung der Menschenrechte in China und auf chinesische Repressionen in Tibet aufmerksam gemacht.

Archäologen-Konferenz in Jihlava befasst sich mit mittelalterlichen Gebäuden

Mit einem Vortrag über das älteste Steingebäude in Jihlava/Iglau wurde am Mittwoch in der Kreisstadt des Landkreises Böhmisch-Mährische Höhe die dreitägige internationale Archäologen-Konferenz Forum Urbes Medii Aevi eröffnet. Unter Teilnahme von Archäologen aus Tschechien, der Slowakei, Deutschland, Österreich und Ungarn wird sich diese Konferenz bis einschließlich Freitag hauptsächlich mit der Problematik mittelalterlicher Mauergebäude befassen.

Ausstellung über Johannes von Nepomuk in Prag eröffnet

Eine Ausstellung mit dem Titel "Johannes von Nepomuk - der Heilige Mitteleuropas" ist am Dienstag im Franziskanerkloster bei der Maria-Schnee-Kirche in Prag eröffnet worden. Die Ausstellung zeitgenössischer Malerei wird vom Land Oberösterreich, der Gesellschaft Communicatio Klatovy und dem Österreichischen Kulturforum anlässlich der EU-Erweiterung veranstaltet.

Pavel Kohout mit goldener Ehrenmedaille der Stadt Wien ausgezeichnet

Mit der goldenen Ehrenmedaille der österreichischen Hauptstadt Wien ist der tschechische Schriftsteller Pavel Kohout geehrt worden. Kohout wurde die Auszeichnung für seine Verdienste um die Donaumetropole am Mittwoch vom Landeshauptmann und Bürgermeister der Stadt Wien, Michael Häupl, überreicht. Die Ehrung wurde Kohout zudem für sein Lebenswerk zuteil.