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Karel Hoffmann trat Haft an

Der ehemalige kommunistische Funktionär Karel Hoffmann hat am Montag im Gefängnis Prag-Pankrác eine vierjährige Haftstrafe angetreten. Hoffmann war im Zusammenhang mit dem vor 36 Jahren erfolgten Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen in die Tschechoslowakei wegen Sabotage verurteilt worden. Als damaliger Direktor der Telekommunikationsverwaltung hatte er in der Nacht auf den 21. August 1968 die Abschaltung des Rundfunks angeordnet. Eine Stellungnahme der damals noch regierenden Reformkommunisten, die die Okkupation verurteilten, konnte somit nicht gesendet werden. Hoffmann ist der einzige ehemalige Vertreter des kommunistischen Regimes, der im Zusammenhang mit der Invasion verurteilt wurde. Gleichzeitig ist er mit seinen achtzig Jahren momentan der älteste Häftling in Tschechien. Staatspräsident Václav Klaus hat indes verlautbart, er erwäge eine Amnestie für Hoffmann. Dieser hat seine Schuld stets bestritten. Trotz seiner schlechten Gesundheit wolle er nicht Gnade, sondern Gerechtigkeit, so Hoffmann, der laut eigener Aussage sein Leben lang Kommunist bleiben werde. Die Invasion des Jahres 1968 sei die einzige Möglichkeit gewesen, den Sozialismus zu retten, sagte Hoffmann am Montag auf einer Pressekonferenz.

Neue Arbeitslosenzahlen: Zirka 10 Prozent offiziell auf Jobsuche

Die Arbeitslosenrate in Tschechien betrug im Juli durchschnittlich 10,1 Prozent. Dies gab am Montag das Ministerium für Arbeit und Soziales bekannt. Parallel zur bisher angewandten Methode wurde die Arbeitslosenzahl auch nach dem Verfahren der Internationalen Organisation für Arbeit gemessen. Dieses wird von den meisten EU-Staaten angewandt und nun auch in Tschechien eingeführt. Es berücksichtigt jene Menschen nicht, die zwar als Arbeitsuchende registriert sind, aber aus verschiedenen Gründen nicht sofort eine Stelle antreten könnten. Laut den Ergebnissen aus diesem neuen Verfahren waren 9,2 Prozent der Tschechinnen und Tschechen beschäftigungslos. Am niedrigsten ist die Arbeitslosenrate mit etwa 3,7 Prozent in Prag, am höchsten mit mehr als 23 Prozent im nordböhmischen Most / Brüx.

Fußball-Korruptionsaffäre: Polizist vom Dienst suspendiert

Im Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre im tschechischen Klubfußball wurde am Montag ein 31jähriger Polizist aus Westböhmen vom Dienst suspendiert. Dies gab eine Polizeisprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur CTK bekannt. Der Mann wird verdächtigt, als Schiedsrichterassistent Bestechungsgelder angenommen zu haben. Vorige Woche war gegen ihn und 16 weitere Personen Anklage erhoben worden. Insgesamt haben sich die Untersuchungen in dem Korruptionsskandal mittlerweile auf 10 Vereine ausgedehnt.

Kein Sicherheitszeugnis für Jan Klas?

Der Vorsitzende der Unterhauskommission zur Kontrolle des zivilen Spionagedienstes (BIS), Jan Klas von der Demokratischen Bürgerpartei ODS, erhielt bisher offensichtlich keine positive Sicherheitsbescheinigung, die für den Zugang zu streng geheimen Dokumenten erforderlich wäre. Laut Informationen des Tschechischen Rundfunks hat Klas einen entsprechenden Bescheid vom Amt für Nationale Sicherheit erhalten und dagegen Berufung eingelegt. Die Mitgliedschaft in dem Kontrollausschuss des Abgeordnetenhauses ist zwar nicht unmittelbar an ein solches Sicherheitszeugnis gebunden, Klas könnte aber als dessen Vorsitzender gegebenenfalls nicht an Sitzungen teilnehmen, bei denen Dokumente ab einer bestimmten Geheimhaltungsstufe verhandelt werden. Klas selbst bestreitet die Probleme rund um seine Sicherheitsbescheinigung. Die Angelegenheit sei lediglich noch nicht abgeschlossen, teilte er dem Rundfunk per sms mit.

Trockenheit: Elbe teilweise unschiffbar

Die Elbe ist aufgrund des niedrigen Wasserstandes teilweise unschiffbar. Die Waren der Güterschiffe werden meist bereits im Hafen Decin / Tetschen nahe der deutschen Grenze abgeladen. An einer Schleuse in der Nähe von Ustí / Aussig wurde am Montag ein Wasserstand von nur 140 Zentimetern gemessen. Die Meteorologen haben zwar für Mittwoch Gewitter vorausgesagt, nach Einschätzung von Experten müsste es jedoch eine Woche lang regnen, damit der für die Schifffahrt erforderliche Wasserstand von 180 Zentimetern wieder erreicht würde. Es wird damit gerechnet, dass der Normalbetrieb erst zu Ende der Sommerferien wieder aufgenommen werden kann, die Verluste für die Transportunternehmen dürften mehrere Millionen Kronen betragen.

Mann geriet in Leitung - Teile Brünns ohne Strom

Der Norden und Nordosten der mährischen Metropole Brno / Brünn war am Montagvormittag für ca. eine Stunde ohne Strom. Grund für den Ausfall der Energieversorgung war ein Unfall eines Arbeiters. Der 27jährige Mann war im Umspannwerk Brno-Husovice gerade mit Reparaturarbeiten in einer Verteilerstation beschäftigt und geriet offenbar aus Unachtsamkeit in einen unter Hochspannung stehenden Bereich. Mit schweren Verbrennungen wurde er in ein Brünner Krankenhaus eingeliefert.

Wetter

Am Dienstag bleibt es in Tschechien überwiegend sonnig und warm, die Tageshöchsttemperaturen steigen auf 26 bis 30 Grad.