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Tschechien und die Türkei beschließen Vereinfachung bei der Visumspflicht
Die Tschechische Republik und die Türkei werden "sehr bald" die Visumspflicht für die Bürger beider Länder vereinfachen. Dies gab der tschechische Außenminister Cyril Svoboda am Dienstag in Prag unmittelbar nach dem Treffen mit seinem türkischen Amtskollegen Abdullah Gül bekannt. In der kommenden Woche sollen aus diesem Grund Experten aus beiden Staaten zusammenkommen, um gemeinsam alle erforderlichen Unterlagen zur Vereinfachung der Visumspflicht auszuarbeiten. Beide Außenminister waren sich darin einig, dass die gegenseitigen Beziehungen zwischen beiden Ländern sehr gut seien und dass sie außer der Visumspflicht von keinen Erschwernissen getrübt würden. Der türkische Chefdiplomat Gül weilt noch bis zum Mittwoch zu einem zweitägigen Arbeitsbesuch in Prag. Bei diesem Besuch wird er außerdem noch mit Staatspräsident Václav Klaus und Abgeordnetenhauschef Lubomír Zaorálek zusammentreffen.
Weißrussen demonstrieren in Prag gegen Lukaschenko und dessen Politik
Rund zwanzig in der Tschechischen Republik lebende Weißrussen haben am Dienstag in Prag gegen die Politik des weißrussischen Diktators Alexander Lukaschenko demonstriert. Die Protestaktion wurde vom Verband der im Ausland lebenden Weißrussen organisiert. Der Verband hat zudem den tschechischen Präsidenten, die Regierung und das Parlament in Prag dazu aufgefordert, einen "eindeutig harten Standpunkt" gegen Lukaschenko und dessen Politik zu beziehen. Präsident Klaus hatte bereits am Montag in einem Brief an seinen weißrussischen Amtskollegen Alexander Lukaschenko den Verlauf der Wahlen kritisiert, die vor mehr als einer Woche in Weißrussland abgehalten wurden.
Kolár: Polizisten sollen dem gegen ihre Arbeit ausgeübten Druck widerstehen
Polizeipräsident Jirí Kolár hat am Montag in einer Sitzung mit den Chefs der regionalen Polizeibehörden und den führenden Vertretern des tschechischen Polizeipräsidiums seine Unterstellten dazu aufgefordert, sich nicht von dem gegenwärtig gegen sie und ihre Mitarbeiter ausgeübten Druck beeinflussen zu lassen. "Er hat sie dazu aufgefordert, sich nicht von der momentan um die Führung des Polizeipräsidiums herrschenden Situation beunruhigen zu lassen, stabile Dienstleistungen sicherzustellen und keine äußeren Einflüsse in die Polizeiarbeit einfließen zu lassen", teilte die Sprecherin des Polizeipräsidiums, Blanka Kosinová, am Dienstag der Nachrichtenagentur CTK mit.
Zilk sieht Tschechiens EU-Beitritt nach sechs Monaten "ohne Sorgen"
Rund sechs Monate nach der EU-Erweiterung hat der frühere Wiener Bürgermeister Helmut Zilk die Zusammenarbeit zwischen Österreich und Tschechien als "erfolgreiches Nebeneinander" bezeichnet. "Die ängstlichen Stimmen über den tschechischen Beitritt, die in Österreich vor dem 1. Mai zu hören waren, kamen lediglich von einigen sehr lauten Gruppen, aber nie von der ganzen Bevölkerung", sagte Zilk der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Dienstag in Prag. Die Menschen in Österreich hätten "keinen Anlass zur Sorge". Hingegen gebe es bezüglich des tschechischen Atomkraftwerks Temelín "Handlungsbedarf", sagte Zilk. "Temelín steht wie das slowakische AKW Mochovce in der Nähe der österreichischen Grenze. Über Mochovce regt sich aber kaum jemand auf, denn dort gibt es nicht wie in Temelín alle paar Wochen einen Störfall", kritisierte Zilk. Hingegen spiele die Nachkriegsvertreibung aus der Tschechoslowakei im bilateralen Verhältnis eine "untergeordnete Rolle", unterstrich der 77-Jährige. Österreich und Tschechien begehen in dieser Woche ihre Staatsfeiertage - Österreich am Dienstag und die Tschechische Republik am Donnerstag.
Prager Studie stellt keine negativen Einflüsse von AKW Temelín fest
Vier Jahre nach Inbetriebnahme des südböhmischen Atomkraftwerks Temelín hat ein Gutachten in der unmittelbaren Umgebung der Anlage keine negativen Einflüsse auf Mensch und Natur festgestellt. Allerdings sei zu einer fundierten Aussage eine viel längere und intensivere Untersuchung nötig, sagte ein Mitarbeiter der Prager Akademie der Wissenschaften der Zeitung "Hospodárské noviny". In der Nähe von Temelín seien bei Männern weniger und bei Frauen mehr Krebserkrankungen als im Landesdurchschnitt festgestellt worden, hieß es. Diese Ergebnisse dürften aber nicht "vereinfacht" werden, warnte der Prager Experte in dem Zeitungsgespräch, das am Dienstag veröffentlicht wurde.
Zwei Tote bei Gasexplosion im nordböhmischen Liberec/Reichenberg
Bei einer Gasexplosion in einem Wohnhaus im nordböhmischen Liberec/Reichenberg sind am Dienstagmorgen zwei Menschen ums Leben gekommen. Das Unglück ereignete sich in einem viergeschossigen Plattenbau, in dem seit der Explosion zwei Stockwerke des Gebäudes beschädigt sind. Der entstandene Sachschaden beträgt ersten Schätzungen zufolge über zwei Millionen Kronen (ca. 65.000 Euro). Weitere Hausbewohner wurden nicht verletzt. Im Anschluss an die Explosion brach ein Brand aus, kurz darauf waren Einsatzkräfte von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr vor Ort. Nähere Einzelheiten über den Unglückshergang seien derzeit noch nicht bekannt, sagte ein Polizeibeamter.
13-Jähriger in Tschechien von Mitschüler erstochen - Täter war geständig
Ein 14-jähriger Schüler in Tschechien hat vermutlich in Nachahmung eines brutalen Computerspiels einen 13-jährigen Mitschüler getötet. Der Junge sei nach Messerstichen in die Kehle im nordmährischen Hanusovice auf offener Straße verblutet, berichtete ein Lokalreporter des Tschechischen Rundfunks am Dienstag. Der Psychologe Lubomír Smekal schloss aus, dass es sich um eine Tat im Affekt gehandelt haben könnte. "Dazu waren die Stiche zu gezielt. Möglicherweise hat der Täter ein Computerspiel nachgeahmt", sagte der Spezialist aus Olomouc/Olmütz der Nachrichtenagentur CTK. Wie die zuständige Kriminalpolizei noch am Dienstag bekannt gab, habe der tatverdächtige Schüler die Bluttat inzwischen gestanden. Aufgrund seiner labilen Psyche wurde er fürs erste in eine Jugendheilanstalt eingewiesen.
Kinderpsychologe Zdenek Matejcek im Alter von 82 Jahren verstorben
Im Alter von 82 Jahren ist am Dienstag in Prag der weltweit anerkannte Kinderpsychologe Zdenek Matejcek verstorben. Matejcek war in seinem langjährigen Schaffen unermüdlich um die Verbreitung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse bemüht, er war einer der ersten Kritiker des sozialistischen Modells der kollektiven Erziehung sowie ein Fürsprecher des klassischen Familienmodells. Matejcek hat sich auch über die tschechische Ländergrenze hinweg als Autor mehrerer Artikel und Bücher über Erziehung und Kinderpsychologie einen Namen gemacht.
Kurs der tschechischen Krone bewegt sich bei 31,6 bis 31,7 Kronen je Euro
Die tschechische Währung wurde den gesamten Dienstagvormittag mit einem Wechselkurs zwischen 31,60 Kronen bis 31,70 Kronen für einen Euro gehandelt. Gegenüber der US-Währung wurde sie mit einem stabilen Kurs von 24,71 Kronen für einen Dollar registriert. Noch am Montag hatte sie mit dem Verhältnis von 24,55 Kronen je US-Dollar einen historischen Kursrekord gegenüber der amerikanischen Währung verzeichnet. Nach Meinung von Finanzexperten kann sich dieses Wechselkursverhältnis schrittweise auf den Kurs von 24,00 Kronen für einen US-Dollar einpendeln.