Nachrichten
Ehemalige Gesundheitsministerin Souckova tritt aus der CSSD aus
Die ehemalige tschechische Gesundheitsministerin Marie Souckova ist aus der Sozialdemokratischen Partei (CSSD) ausgetreten. Dies meldete am Freitag der Internet-Informationsdienst iDnes. Als Grund werden angebliche Angriffe einiger Parteigenossen in den Medien genannt. Gegen die 51-jährige Souckova, die das Gesundheitsministerium bis zum April 2004 geführt hatte, gibt es Vorwürfe im Zusammenhang mit Unregelmäßigkeiten bei der Auftragsvergabe des Ministeriums in ihrer Amtszeit.
Prager Oberbürgermeister kontrolliert verdeckt Taxichauffeure
Mit einer ungewöhnlichen Aktion reagierte der Prager Oberbürgermeister Pavel Bem in Zusammenarbeit mit der Tageszeitung Mlada Fronta Dnes auf die anhaltenden Klagen über betrügerische Prager Taxifahrer. Von einer Maskenbildnerin mit Sonnenbrille und falschem Bart als italienischer Tourist verkleidet, absolvierte das Prager Stadtoberhaupt zwei Testfahrten in der Prager Innenstadt und wurde prompt beide Male betrogen. In einem Fall habe der Taxifahrer gar den sechsfachen normalen Fahrpreis verlangt, berichtet die Mlada fronta, die die Aktion begleitet hatte, in ihrer Freitagsausgabe. Bem zeigte sich geschockt und kündigte ein härteres Vorgehen gegen betrügerische Taxifahrer an.
EU-Tierschutzinspektion endet mit positiver Bilanz
Bei den aktuellen Kontrollen haben EU-Inspektoren in Tschechien keine schwerwiegenden Verstöße gegen die Tierschutzbestimmungen festgestellt. Das gab am Freitag der Sprecher der staatlichen Veterinärverwaltung bekannt. Bemängelt wurden seinen Angaben zufolge nur kleinere Unzulänglichkeiten. Die Inspektion, die sich auf Betriebe im Bezirk Vysocina konzentriert hatte, hatte am vergangenen Montag begonnen und wurde am Freitag mit einer zusammenfassenden Bewertung im Prager Landwirtschaftsministerium abgeschlossen.
Tschechisches Kommando über internationale NATO-Einheit ausgelaufen
Mit der Auszeichnung verdienter Soldaten endete am Freitag in der nordböhmischen Stadt Liberec/Reichenberg das tschechische Kommando über die internationale NATO-Einheit zum Schutz gegen Massenvernichtungswaffen. Ab Samstag wird Deutschland die Leitung der Einheit übernehmen. In der zweiten Jahreshälfte will Tschechien dem Bataillon, das aus 600 - 700 Spezialisten aus 11 Ländern Europas, den USA und Kanadas besteht, eine weitere 31-köpfige Gruppe zur Abwehr von radioaktiven und chemischen Kampfstoffen angliedern. Dies gab am Freitag Verteidigungsminister Kühnl bekannt.
Auswahlverfahren für dritte UMTS-Lizenz eröffnet
Das tschechische Amt für Telekommunikation (CTU) hat am Freitag das Auswahlverfahren für die Vergabe der dritten UMTS-Lizenz für Mobilfunkbetreiber eröffnet. In der ersten Runde, die bis Ende Februar dauern soll, wird das Amt zunächst nur mit dem Netzbetreiber Oskar Mobil verhandeln, der als einzige der drei heimischen Mobilfunkgesellschaften noch über keine UMTS-Lizenz verfügt. Als Preis sind zwei Milliarden Kronen, rund 66 Millionen Euro im Gespräch. Die Konkurrenten Eurotel und T-Mobile hatten vor vier Jahren noch um rund zwei Drittel mehr bezahlt. Der UMTS-Standard ermöglicht die Hochgeschwindigkeitsübertragung von großen Datenmengen.
Weitere Kinder aus Beslan kommen in Tschechien an
Eine weitere Gruppe von Kindern aus der südrussischen Stadt Beslan, in der Terroristen Anfang September eine Schule überfallen hatten, traf am Freitag zu einem Erholungsaufenthalt in Tschechien ein. Nach Aussage des tschechischen Außenministeriums werden etwa 90 Personen erwartet, hauptsächlich Opfer des Geiseldramas und ihre Verwandten. Sie verbringen etwa einen Monat in der westböhmischen Kurstadt Karlovy Vary (Karlsbad).
International gesuchter tschechischer Waffenhändler in Liberia verhaftet
Ein mit internationalem Haftbefehl gesuchter Waffenhändler aus Tschechien ist in Liberia verhaftet worden. Dies bestätigte am Freitag ein Sprecher des tschechischen Justizministeriums und kündigte an, einen Antrag auf Auslieferung zu stellen. Der 42-jährige Geschäftsmann wird verdächtigt, Waffen an die militante Palästinenser-Organisation Hamas sowie an den Irak geliefert zu haben. Der Tscheche war in Liberia angeblich während Verhandlungen über eine illegale Waffenlieferung verhaftet worden. Ihm droht in Tschechien eine zehnjährige Haftstrafe.
Österreichischer Möbel-Großhändler Kika expandiert nach Prag
Die niederösterreichische Möbel-Großhandelskette Kika / Leiner bereitet für dieses Jahr die Expansion in die Tschechische Republik vor. In der ersten Phase sollen 50 Millionen Euro in den Bau von zwei neuen Kika-Möbelhäusern in Prag investiert werden, von denen das erste noch im laufenden Jahr eröffnet werden soll. Nach Angaben des Geschäftsführers der tschechischen Tochtergesellschaft wird es sich dabei um das größte Möbelhaus Tschechiens handeln. Insgesamt will Kika in den kommenden zwei Jahren 430 Arbeitsplätze in Prag schaffen. Die Firmengruppe Kika / Leiner betreibt in Österreich 50 Einrichtungshäuser mit 6800 Angestellten.
In Tschechien startet gastronomischer Spartenkanal TV Paprika
Tschechien erhält ein neues Fernsehprogramm. Unter dem Namen TV Paprika startet am Montag ein Spartenprogramm, das auf gastronomische und kulinarische Inhalte ausgerichtet ist. Der Chef der Betreibergesellschaft aus Ungarn, wo das Gastro-TV schon seit vergangenem Herbst zu empfangen ist, sagte am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK, TV Paprika wolle in Tschechien die nationale Küche stärken, Bier- und Weinkultur präsentieren und gastronomischen Tourismus fördern. TV Paprika wird 14 Stunden täglich über Satellit und Kabel senden. Nach dem Start von Eurosport 2 am vergangenen Montag handelt es sich bereits um den zweiten neuen Fernsehsender in Tschechien im laufenden Jahr.
EU-Mittel fördern tschechisch-deutsche Kontakte in der Grenzregion Sluknov / Schluckenau
Fördermittel der Europäischen Union unterstützen in diesem Jahr die Ausweitung der Kontakte zwischen der nordböhmischen Region Sluknov / Schluckenau und den angrenzenden sächsischen Gebieten. Nahezu 25 000 Euro hat die Gesellschaft zur nachhaltigen Entwicklung der Region Sluknov (TUR) zu diesem Zweck aus dem europäischen Phare-Programm erhalten, das u.a. die Regionalentwicklung in den neuen EU-Staaten fördert. Mit dem Geld sollen etwa gemeinsame tschechisch-deutsche Sprachkurse, binationale Jugendbegegnungen und eine Zusammenarbeit der Museen in der Grenzregion finanziert werden.
Prager Zoll findet Lager mit gefälschten Markentextilien
Prager Zollbeamte haben im Lager eines vietnamesischen Unternehmers in Prag gefälschte Markentextilien im Wert von rund 12 Millionen Kronen, etwa 400 000 Euro, gefunden. Dies gab am Freitag der Sprecher der Prager Zollverwaltung bekannt. Dem Geschäftsmann droht nun für die Verletzung von Markenrechten und den Diebstahl geistigen Eigentums eine Strafe in Höhe von bis zu 20 Millionen Kronen, das entspricht knapp 670 000 Euro.