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Tschechien wird Juni 2008 vermutlich EU-Ratspräsidentschaft übernehmen

Die Tschechische Republik wird gemeinsam mit Frankreich und Schweden aller Voraussicht nach im Juni 2008 die EU-Ratspräsidentschaft übernehmen. Das gab der tschechische Außenminister Cyril Svoboda am Montag in Prag nach seinem Treffen mit der französischen Ministerin für europäische Angelegenheiten Claudie Haigneré bekannt. Zu den gegenwärtigen diplomatischen Auseinandersetzungen mit Weißrussland wiederum sagte Svoboda, dass die Informationen über den tschechischen Diplomaten Pavel Krivohlav nicht glaubwürdig seien. Die weißrussischen Behörden werfen Krivohlav Verstöße gegen die nationalen Gesetze vor, weshalb sie die Ausweisung des tschechischen Diplomaten veranlasst haben.

Tschechiens Landwirtschaftsminister Palas zu Verhandlungen in Brüssel

Über Milchquoten, eine Reform der gültigen EU-Richtlinien zur Zuckerproduktion sowie über den Getreidehandel verhandelte der tschechische Landwirtschaftsminister Jaroslav Palas am Montag in Brüssel mit der EU-Kommissarin für Landwirtschaft, Mariann Fischer-Böl. Palas wird außerdem an der Tagung der EU-Landwirtschaftsminister teilnehmen, die sich u. a. mit der Flutkatastrophe in Südostasien befassen wird.

EU-Politiker: In Tschechien herrscht unbegründete Angst vor EU als Superstaat

Die Europäische Verfassung gelte keineswegs als Fundament für die Entstehung eines Superstaates, wie deren tschechische Gegner behaupten. Dies erklärten der Vorsitzende des verfassungspolitischen Ausschusses im Europaparlament Joe Leinen (SPD), und Andrew Duff, der als Mitglied des Europäischen Konvents an der Entstehung des Verfassungsdokumentes beteiligt war, am Montag gegenüber der tschechischen Nachrichtenagentur CTK. Beide Politiker sind überzeugt, dass die Europäische Verfassung die Tschechische Republik im Vergleich zu anderen Ländern nicht benachteilige, sondern ihr im Gegenteil als einem kleineren Land eine privilegierte Position sichere. Wer sich jedoch nicht mit der Vereinigung Europas identifizieren wolle, der könne nur schwer die Europäische Verfassung akzeptieren, ließen beide Politiker in dem CTK-Interview wissen.

Tschechien zögert noch bei Unterstützung von Vertriebenen-Initiative

Die Tschechische Republik sei unter gewissen Voraussetzungen bereit, ihre bisherige Zurückhaltung gegenüber der von der deutschen Kulturstaatsministerin Christina Weiss vorgeschlagenen Gründung eines "Europäischen Netzwerkes gegen Zwangsmigration und Vertreibung" aufzugeben. Dieses Netzwerk soll in Warschau ein Sekretariat unterhalten und die Geschichte der Vertreibungen aufarbeiten, schreibt die Deutsche Presseagentur (dpa) unter Berufung auf einen aktuellen Bericht des Wochenmagazins "Der Spiegel". Einem der dpa vorliegenden Dokument zufolge schließe sich Prag der Errichtung des Netzwerkes an, wenn gesichert sein sollte, dass die künftige Diskussion "wirklich gesamteuropäisch verläuft" und wenn "alle bisherigen Vereinbarungen über die Folgen des Zweiten Weltkriegs als historische Tatsachen respektiert würden". Ein hochrangiger Mitarbeiter des tschechischen Außenministeriums habe am Sonntag die Echtheit des Papiers bestätigt. Ohne Berücksichtigung der beiden Punkte nehme Tschechien vermutlich nicht an der Unterzeichnung des Entwurfs einer Gründungserklärung am 2. Februar in Warschau teil, sagte er. Die Unterzeichnung der Erklärung der parteilosen deutschen Ministerin solle von den Kulturministern mehrerer mittel- und osteuropäischer Staaten vorgenommen werden, heißt es in der dpa-Meldung.

Konzert in Krakau soll an vier tschechische Komponisten erinnern

Im polnischen Krakau wird am Montag zu Ehren von vier tschechischen Komponisten ein Konzert gegeben. Es handelt sich um die Komponisten Pavel Haas, Hans Krasa, Viktor Ullmann und Gideon Klein. Alle vier wurden während des Zweiten Weltkriegs in das nahe gelegene KZ Auschwitz verschleppt, drei von ihnen fanden dort den Tod.

Notizen von ermordetem jüdischem Jungen in Prag als Buch erschienen

Die vor einiger Zeit auf einem Dachboden in Prag gefundenen Aufzeichnungen eines jüdischen Jungen, der 1944 im KZ Auschwitz ermordet worden war, sind dieser Tage unter dem Titel "Denik meho bratra" (Das Tagebuch meines Bruders) als Buch veröffentlicht worden. Die Notizen des am 1. Februar 1928 geborenen Petr Ginz beschrieben die Atmosphäre im damaligen "Protektorat Böhmen und Mähren" authentisch und erinnerten an das berühmte "Tagebuch der Anne Frank", berichtete die Prager Zeitung "Lidové noviny". Näheres zu diesem Thema hören Sie im Anschluss in unserem Tagesecho.

Kurs der tschechischen Krone stieg auf 30,15 Kronen je Euro an

Die tschechische Währung hat zum Auftakt der neuen Geschäftswoche eine weitere Wertsteigerung erfahren. Zum Geschäftsschluss am Montagnachmittag konnte sie gegenüber dem Euro einen Kursanstieg von 15 Hellern verzeichnen und wurde mit einem Wechselkurs von 30,15 Kronen für einen Euro registriert. Das war ihre höchste Notierung in den zurückliegenden 28 Monaten seit September 2002. Auch gegenüber der US-Währung erzielte die Krone eine Wertsteigerung von 13 Hellern gegenüber dem Geschäftsschluss am Freitag. Ihr Wechselkurs wurde mit 23,12 Kronen für einen Dollar notiert. Nach Meinung von Finanzexperten sollte sich der Kurs der Krone zum Euro in dieser Woche jedoch bei einem Verhältnis um die 30,30 Kronen für einen Euro bewegen.

Kraftstoffpreise in Tschechien: Diesel teurer als Benzin

An den tschechischen Tankstellen wird derzeit der Dieselkraftstoff um durchschnittlich sieben Heller teurer verkauft als ein Liter Super bleifrei. Den Angaben der Gesellschaft Webfarm zufolge beträgt der durchschnittliche Dieselpreis in Tschechien momentan 24,34 Kronen je Liter, während man für die gleiche Menge des Benzins Super bleifrei durchschnittlich 24,27 Kronen zahlen müsse. Ansonsten seien die Kraftstoffpreise in Tschechien weiterhin im Fallen begriffen. Seit Beginn des Jahres sind die Preise für je einen Liter Benzin und Diesel um rund 70 Heller zurückgegangen, informierte die Nachrichtenagentur CTK am Montag.