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Tschechiens Präsident trifft zu guter Letzt Bush in Brüssel
Eine Geste des tschechischen Regierungschefs Stanislav Gross beschert Präsident Vaclav Klaus an diesem Dienstag doch noch ein Treffen mit US-Präsident George W. Bush. Er überlasse Klaus beim Treffen der EU-Staaten mit Bush in Brüssel seinen Platz und nehme nur am Treffen von Bush mit den NATO-Mitgliedern teil, sagte Gross am Montag in Prag. Zuvor hatte die luxemburgische Regierung als derzeitiger EU-Vorsitzender mitgeteilt, sie rechne "standesgemäß" mit Gross. Klaus bemüht sich seit Monaten um ein Treffen mit Bush. Nach Angaben Prager Diplomaten habe der US-Präsident jedoch "wenig Interesse", da Klaus scharfe Kritik am Irak-Krieg geäußert hatte.
Präsident Klaus sieht kriselnde Regierungskoalition in der "Sackgasse"
Staatspräsident Vaclav Klaus hat am Montag den Ministerpräsidenten Stanislav Gross (CSSD) und den Vorsitzenden der Christdemokratischen Volkspartei (KDU-CSL), Miroslav Kalousek, dazu aufgefordert, einen Ausweg aus der anhaltenden Krise der tschechischen Regierungskoalition zu suchen. In die nächste Koalitionssitzung am Mittwoch sollten beide Seiten mit einem solchen Lösungsvorschlag gehen, der "ein Ausbrechen aus der gegenwärtigen Sackgasse" ermögliche, sagte der Präsident. Beide Politiker sollten Klaus zufolge einen derartigen Ausweg aus der Koalitionskrise finden, der die Bürger davon überzeuge, dass die jetzige Regierung auch im weiteren Verlauf der Legislaturperiode ihre Arbeit glaubwürdig fortsetzen kann. Der Präsident richtete seinen Appell an beide Politiker, nachdem er zuvor unter vier Augen mit Gross am Sonntag und mit Kalousek am Montagvormittag gesprochen hatte. Kalousek wiederholte nach der einstündigen Zusammenkunft mit Klaus seine Forderung, dass Premierminister Gross zurücktreten solle. Es sei für die Christdemokraten ein entscheidendes Problem, dass die Einkommen der Familie des Regierungschefs mit Einkommen aus zweifelhaften Geschäften in Verbindung stünden. Kalousek bezog sich damit auf die unternehmerische Tätigkeit von Gross´ Ehefrau, die diese inzwischen eingestellt hat. Zugleich betonte der Vorsitzende der Christdemokraten, dass seine Partei "fest entschlossen" sei, an der Koalition festzuhalten. Der stellvertretende Vorsitzende der KDU-CSL, Außenminister Cyril Svoboda, bezweifelte unterdessen, dass Kalousek für die Rücktrittsforderungen an Gross das Mandat seiner Partei habe. Premier Gross wiederum hatte verlauten lassen, sich notfalls von den Christdemokraten zu trennen und mit einer Minderheitsregierung weiter zu amtieren.
Bürgerpetition fordert tschechische Regierung zum Rücktritt auf
Zum Rücktritt der Landesregierung und zu vorgezogenen Neuwahlen wird im tschechischen Internet mittels einer Bürgerpetition aufgerufen, die bis einschließlich Montagnachmittag von über 22.000 Leuten unterzeichnet worden ist. Darüber hinaus soll am Mittwoch vor dem Prager Regierungsgebäude eine Protestkundgebung von Bürgern stattfinden, die dort ihre Unzufriedenheit über das bisherige Verhalten von Ministerpräsident Stanislav Gross in der Affäre um die Finanzierung seiner Wohnung und die unternehmerische Tätigkeit seiner Gattin zum Ausdruck bringen wollen.
Analytiker: Koalitionskrise kann zu Verzögerung bei Telecom-Verkauf führen
Ein möglicher Wechsel an der Regierungsspitze oder der eventuelle Austausch einiger Minister würde höchstwahrscheinlich auch zu einer Verzögerung beim Verkauf der 51-prozentigen Aktienmehrheit des Staates an der Gesellschaft Cesky Telecom führen. Das jedenfalls ist die Auffassung einer Mehrzahl von Analytikern, die von der Nachrichtenagentur CTK zu diesem Punkt befragt wurden. Die Koalitionskrise sollte jedoch auf den Kaufpreis, der von den Investoren für den Aktienanteil geboten wird, nur einen unbedeutenden Einfluss haben, auch wenn die Firmenaktie kurzzeitig an der Börse fallen sollte, meinen die Analytiker.
Krise schwächt Kurs der Tschechischen Krone auf 29,90 Kronen je Euro ab
Die Krise der Prager Regierungskoalition hat sich auch auf den Handel mit der tschechischen Währung niedergeschlagen. Als Folge der Verschärfung der politischen Situation hat die Tschechische Krone am Montag um zehn Heller gegenüber dem Euro verloren und wurde zum Geschäftsschluss mit einem Wechselkurs von 29,90 Kronen für einen Euro registriert. Gegenüber der US-Währung bewegte sich die Krone hingegen den ganzen Tag über in einem Kursband von 22,84 bis 22,94 Kronen je US-Dollar. Sollte sich die politische Szenerie in Prag auch in den nächsten Tagen nicht beruhigen, dann könne es durchaus passieren, dass die tschechische Währung bis auf ein Kursverhältnis von 30,30 Kronen je Euro abfallen werde, sagte der Chefökonom der Gewerbebank (Zivnobanka) Patrik Rozumbersky am Montag der Nachrichtenagentur CTK. Der Chefökonom der Gesellschaft Patria Online David Marek sprach sogar davon, dass ein Sturz der derzeitigen Regierung verbunden mit vorgezogenen Neuwahlen bis zu einem Kursabfall von 31 Kronen je Euro führen könne.
Kraftstoffpreise in Tschechien sind in zurückliegender Woche gestiegen
Die Benzinpreise in Tschechien haben sich in der zurückliegenden Woche verteuert. Der durchschnittliche Preis für Super bleifrei, den an tschechischen Tankstellen meistverkauften Kraftstoff, stieg um 17 Heller und wurde am Montag mit 24,59 Kronen je Liter notiert. Der durchschnittliche Dieselpreis wiederum liegt momentan bei 24,31 Kronen je Liter, was gegenüber dem Montag der Vorwoche einer Verteuerung von fünf Hellern entspricht. Das geht aus den aktuellen Informationen der Gesellschaft Webfarm hervor, die heute veröffentlicht wurden.
Anzahl gefälschter Euro-Banknoten ist in Tschechiens Geldfluss gestiegen
In Tschechien ist im vergangenen Jahr die Anzahl gefälschter Euro-Banknoten gestiegen, die hierzulande im Umlauf waren. Die Tschechische Zentralbank entzog dem Finanzkreislauf eine mehr als doppelte Menge an gefälschten Euro-Scheinen als im Jahr 2003. Demgegenüber seien die Falsifikate von Tschechischen Kronen und US-Dollar-Noten zurückgegangen, geht aus den Angaben hervor, die die Tschechische Nationalbank am Montag auf ihren Internetseiten veröffentlichte.
Tscheche in Indien mit 155 Kilogramm Haschisch verhaftet
Die indische Polizei hat einen tschechischen Staatsbürger wegen des Verdachts auf Drogenhandel festgenommen. Der Tscheche soll zusammen mit zwei weiteren Männern mindestens 155 Kilogramm Haschisch angeboten haben. Das meldete der Internet-Nachrichtendienst Novinky.cz am Montag. Das Haschisch war in Möbeln versteckt, die für die Ausfuhr nach Europa bestimmt waren. Der Marktwert der Drogen beträgt rund 2,5 Millionen Euro. Dem Tschechen droht nun eine vieljährige Haftstrafe in Indien.
23 Verletzte bei Zusammenstoß eines Busses mit einem Lkw in Mähren
Bei einem Busunfall in Mähren sind am Montag 23 Menschen verletzt worden. Ein voll besetzter Linienbus war in der Nähe der Stadt Jihlava/Iglau frontal mit einem Lastwagen zusammengestoßen, meldete die Nachrichtenagentur CTK. Ein Sprecher des Rettungsdienstes sprach von 21 leicht und zwei schwer Verletzten. Der Lastwagen war auf schneebedeckter Straße in einer Kurve auf die Gegenfahrbahn geraten und hatte den Bus gerammt.
Deutsche kommen vermehrt zu plastischen Operationen nach Pilsen
Die Angebote der Abteilung für Plastische Chirurgie im Fakultätskrankenhaus im westböhmischen Pilsen werden zu einem großen Teil auch von deutschen Patienten wahrgenommen. Diese nutzten die Möglichkeit, kosmetische Operationen zur Hälfte des in Deutschland üblichen Preises durchführen zu lassen, berichtet die regionale Tageszeitung "Plzensky denik" in ihrer Montagausgabe. Der Leiter der Abteilung betonte, dass es sich um geplante Operationen handele, die entsprechend der Kapazität der Abteilung angesetzt werden und in keinem Fall zu Lasten der tschechischen Patienten gehen würden.