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Regierungskrise: Klaus erwartet Stellungnahme von Gross

Der tschechische Premierminister Stanislav Gross will Präsident Václav Klaus erst am Dienstag darüber informieren, ob er die Verhandlungen zur Bildung einer neuen Regierung als gescheitert ansieht oder nicht. Er wolle sich zuvor noch mit seinen sozialdemokratischen Parteikollegen beraten, sagte Gross. In der Nacht auf Donnerstag hatten sich die Spitzen von Sozialdemokraten, Christdemokraten und Liberalen auf die Bildung eines Kabinetts auf Basis ihrer bisherigen Koalition geeinigt. Am Donnerstagabend war das Abkommen vom Parteivorstand der Sozialdemokraten jedoch abgelehnt worden. Präsident Klaus sagte am Montag, er erwarte jetzt nicht die Abberufung von Ministern, die bereits selbst zurückgetreten seien, sondern eine klare Stellungnahme des Premierministers über die Gültigkeit des Abkommens der Koalitionsparteien. Für den Präsidenten kommen nur eine Dreiparteien-Einigung oder Neuwahlen in Frage. Eine sozialdemokratische Minderheitsregierung, die sich vermutlich auf die Stimmen der Kommunisten stützen würde, lehnt Klaus ab. Gross hingegen hatte diese Variante am Montag als "reale Alternative" bezeichnet.

Erste Jagdflugzeuge Jas-39-Gripen in Tschechien gelandet

Auf dem Militärflugplatz Cáslav sind am Montagvormittag die ersten sechs Abfangjäger des Typs Jas-39-Gripen gelandet. Insgesamt hat die Tschechische Republik 14 Maschinen dieses Typs für zehn Jahre von Schweden gemietet. Die restlichen acht Flugzeuge soll Schweden bis Ende August dieses Jahres nach Tschechien liefern. Die ersten sechs Maschinen, die künftig statt der alten sowjetischen MiG-21 den tschechischen Luftraum schützen sollen, werden sich der tschechischen Öffentlichkeit bereits am 8. Mai anlässlich des 60. Jubiläums des Kriegsendes bei Überflügen über Prag vorstellen.

Prager U-Bahn soll bis zum Flughafen verlängert werden

Die Prager U-Bahnlinie A soll von ihrer derzeitigen westlichen Endstation Dejvická bis zum internationalen Flughafen Prag-Ruzyne verlängert werden. Der neue Abschnitt soll acht Stationen umfassen, 14 Kilometer lang sein und 38 Milliarden Kronen, also etwa 1,25 Milliarden Euro kosten, sagte am Montag der Prager Oberbürgermeister Pavel Bém. Bereits 2010 könnte die Verbindung in Betrieb gehen. Vertreter des Stadtrates haben sich dabei auf eine Streckenführung geeinigt, die unter anderem die Stadtteile Petriny, Motol oder Bílá hora (Weißer Berg) mit einschließt. Zunächst war eine direktere und damit schnellere Verbindung zum Flughafen im Gespräch gewesen. Mit Rücksicht auf die weitere Entwicklung des nordwestlichen Teils von Prag haben sich die verantwortlichen Politiker aber für die längere Variante entschieden, die ein größeres Einzugsgebiet versorgen soll.

Zypriotischer Präsident Papadopoulos zu Besuch in Prag

Präsident Václav Klaus ist am Vormittag in Prag mit seinem zypriotischen Amtskollegen Tassos Papadopoulos zusammengekommen. Themen der Gespräche waren vor allem die gemeinsame Mitgliedschaft in der Europäischen Union sowie Fragen rund um die Teilung Zyperns. Papadopoulos bezeichnete den Verlauf der Präsidentschaftswahl, die am Sonntag im türkischen Nordteil der Insel abgehalten wurde, als "positives Signal". Bei der Wahl hatte sich der als pro-europäisch geltende Kandidat Mehmet Ali Talat durchgesetzt, der den UN-Friedensplan zur Wiedervereinigung Zyperns unterstützt. Klaus sagte, Tschechien wolle sich so gut es geht an der Lösung der Probleme zwischen dem türkischen Norden und dem griechischen Süden der Insel, der im Mai 2004 der EU beigetreten ist, beteiligen.

Aufruf zum Beten für glückliche Papstwahl

Am Montag begann in Rom das Konklave zur Wahl des neuen Papstes. Der Prager Erzbischof Miloslav Vlk, der als einziger Tscheche daran teilnimmt, rief die tschechischen Katholiken in einem Hirtenbrief dazu auf, sich den weltweiten Gebeten für eine glückliche Wahl des neuen Papstes sowie für die Zukunft der Kirche anzuschließen. Zur Konklaveeröffnung wurde der seit 1951 im Vatikan lebende tschechische Kardinal Tomás Spidlík unter insgesamt 20 Kandidaten ausgewählt, die geistliche Eröffnungsrede zu halten. Spidlík hat die Altersgrenze von 80 Jahren bereits überschritten und nimmt daher selbst nicht mehr am Konklave teil.

Deutsche Oper am Rhein und Prager Nationaltheater führen "Ring" auf

Mit der Premiere von "Das Rheingold" hat am Sonntagabend im Prager Nationaltheater in Koproduktion mit der Deutschen Oper am Rhein die Aufführung von "Der Ring des Nibelungen" begonnen. Es ist das erste Mal in der 121-jährigen Geschichte des Theaters, dass der Zyklus von Richard Wagner von der bedeutendsten tschechischen Bühne gezeigt wird. Rund 1000 Besucher, darunter Parlamentsabgeordnete und Diplomaten, feierten die Inszenierung von Kurt Horres mit langem Applaus. Bis zum 22. Mai ist "Der Ring des Nibelungen" zwei Mal in Prag zu sehen. Kulturstaatsministerin Christina Weiss und ihr tschechischer Amtskollege Pavel Dostal würdigten die Kooperation in einem Grußwort als "gutes Beispiel für die enge Zusammenarbeit in den deutsch-tschechischen Kulturbeziehungen".

Wetter

Am Dienstag ist es in Tschechien bewölkt bis bedeckt, örtlich gibt es Regenschauer. Tagshöchsttemperaturen: 14 bis 18 Grad.