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Tschechien ein Jahr EU-Mitglied - positive Bilanz
Seit genau einem Jahr ist die Tschechische Republik Mitglied der Europäischen Union. Präsident Vaclav Klaus hat aus diesem Anlass bereits vor einigen Tagen eine positive Bilanz des ersten Mitgliedsjahres gezogen: Die Eingliederung Tschechiens in die Gemeinschaft habe sich ruhig, angemessen und ohne Rückschläge vollzogen, so Klaus. Der Parteivorsitzende der Sozialdemokraten und ehemalige Premierminister Stanislav Gross sagte am Samstag bei einer Gedenkveranstaltung an die ersten Maifeiern in Prag, dass sich Befürchtungen vor einem dramatischen Preisanstieg und dem Verlust der Konkurrenzfähigkeit Tschechiens als Panikmache herausgestellt hätten. "Die Tschechische Republik hat sich gut gehalten, darüber freue ich mich", so Gross weiter. Gemeinsam mit neun anderen Staaten Mittel- und Osteuropas war Tschechien am 1. Mai 2004 in der größten EU-Erweiterung der Geschichte der Europäischen Union beigetreten.
Kommunistische Maikundgebungen durch Proteste gestört
Die Kommunistische Partei Böhmens und Mährens (KSCM) hat am Sonntag in vielen Städten Tschechiens ihre traditionellen Kundgebungen zum 1. Mai abgehalten. In Prag kamen nach Angaben der Veranstalter rund 10 000 Anhänger der Kommunisten zu der zentralen Demonstration im Letna-Park. Zugleich versammelten sich etwa 2 000 Teilnehmer zu einer Gegendemonstration. Wegen Störungen musste die Polizei mehrfach eingreifen; einige Gegendemonstranten wurden festgenommen.
In der CSSD konstituiert sich "Linke Fraktion"
Die so genannte "Linke Fraktion" der Sozialdemokratischen Partei wird am 14. Mai in Prag zu ihrer Gründungsversammlung zusammentreten. Mitglied des Vorbereitungsausschusses ist unter anderem der CSSD-Abgeordnete Vladimir Lastuvka, der weiterhin erwägt, der neuen Regierungskoalition unter Premier Paroubek nicht sein Vertrauen auszusprechen. Es sei an der Zeit, der Partei Glaubwürdigkeit und Verständlichkeit zurückzugeben, sagte Lastuvka. Parteichef Stanislav Gross nahm die Ankündigung gelassen hin. Er halte Fraktionsbildung in einer demokratischen Partei für nichts ungewöhnliches, so Gross. Gross´ interner Rivale, Arbeitsminister Zdenek Skromach, hat bereits angekündigt, der Fraktion nicht beitreten zu wollen.
Polizei verhindert Zusammenstöße zwischen Neonazis und Antifaschisten in Brno / Brünn
Im südmährischen Brno / Brünn ist es am Sonntag nicht zu den erwarteten Auseinandersetzungen zwischen Neonazis und Anhängern der linken Szene gekommen. Rund 250 tschechische Neonazis der so genannten "Bewegung Nationaler Widerstand" hatten sich am Mittag zu einer angemeldeten Kundgebung versammelt. Etwa 30 links orientierte Jugendliche hatten versucht, den Zug aufzuhalten; der Polizei ist es jedoch gelungen, beide Gruppen voneinander zu trennen. Am Samstag hatte in der Brünner Innenstadt die so genannte "streetparty" stattgefunden, ein linksalternatives Festival mit rund 1000 Teilnehmern. Wegen befürchteter Ausschreitungen und Zusammenstöße war die Brünner Polizei am Wochenende mit einem Großaufgebot im Einsatz.
Eishockey-WM: Tschechien schlägt die Schweiz mit 3:1
Die tschechische Mannschaft hat bei der Eishockey- Weltmeisterschaft in Wien ihr Auftaktspiel gegen die Schweiz mit 3:1 (2:1, 0:0, 1:0) gewonnen. Die Tschechen waren anfangs hoch überlegen; später kam das Schweizer Team besser in die Partie. Die Tore für Tschechien erzielten Vaclav Prospal, Jaromir Jagr und Frantisek Kaberle. Die tschechische Mannschaft zählt zu den großen Favoriten der Weltmeisterschaft. Durch die Absage der sonst zeitgleich spielenden amerikanischen Liga wird allgemein eines der höchstklassigen Turniere der Eishockey-Geschichte erwartet.