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Klaus und Putin vereinbaren Besuch in Prag

Der russische Präsident Vladimir Putin wird in absehbarer Zeit zu Besuch nach Tschechien kommen. Dies vereinbarten Putin und der tschechische Präsident Vaclav Klaus am Montag am Rande der Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag des Kriegsendes in Moskau. Es sei nicht ausgeschlossen, dass Putin noch in diesem Jahr nach Prag komme, sagte Klaus gegenüber der Presse. Putin hat die Tschechische Republik in seiner Funktion als Präsident bislang noch nicht besucht.

Klaus kritisiert Ehrung von Jaruzelski in Moskau

Zuvor hatte Klaus, der als Vertreter der Tschechischen Republik an den Feiern in Moskau teilnimmt, die Ehrung des früheren polnischen Staatschefs Wojciech Jaruzelski während der Siegesparade scharf kritisiert. Diese habe "den diesjährigen Feierlichkeiten in Moskau unnötig geschadet", hieß es in einer Erklärung des Präsidentenbüros in Prag. Für die Tschechen sei Jaruzelski als Verteidigungsminister in Erinnerung geblieben, der den Einmarsch der Warschauer Pakt Truppen in der Tschechoslowakei 1968 mitorganisiert habe. Zudem sei er ein Symbol für die Unterdrückung der Demokratie-Bewegung in Polen in den 1980er Jahren. Der 81-jährige Jaruzelski war am Montag während der Feiern in Moskau für seine Verdienste bei der Befreiung Polens von Nazi- Deutschland geehrt worden.

Gedenken an den 60. Jahrestag des Kriegsendes im Senat

In Prag erreichten die Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag des Kriegsendes am Montag mit einer Feierstunde im Senat ihren Höhepunkt. Der Senatsvorsitzende Premysl Sobotka überreichte dabei Teilnehmern des nationalen Befreiungskampfes eine Medaille. Mit der größten Militärparade seit der politischen Wende von 1989 hatten mehr als 100.000 Tschechen bereits am Sonntag in Prag das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 60 Jahren gefeiert.

Vizevorsitzende der EU-Kommission Margot Wallström zu Gast in Prag

Die schwedische Vizevorsitzende der Europäischen Kommission, Margot Wallström, traf am Montag in Prag mit dem tschechischen Ministerpräsidenten Jiri Paroubek zu Gesprächen zusammen. Im Anschluss daran hielt sie an der Prager Karlsuniversität einen Vortrag zum Thema "Die Zukunft Europas - ein Superstaat oder eine demokratischere Union?". Am Sonntag hatte die EU-Politikerin bereits aus Anlass des 60. Jahrestags des Kriegsendes die Gedenkstätte im ehemaligen Konzentrationslager Terezin / Theresienstadt besucht.

Neuer Ministerpräsident gibt Regierungsprogramm bekannt

Der neue tschechische Ministerpräsident Jiri Paroubek wird am Dienstag offiziell das Regierungsprogramm seines Kabinetts veröffentlichen. Inhaltlich unterscheidet sich das Programm nur wenig von dem der Vorgänger-Regierung unter Stanislav Gross. Hauptziel ist die Verabschiedung des europäischen Verfassungsvertrages. Am Freitag findet im Abgeordnetenhaus die Vertrauensabstimmung über die Regierung Paroubek statt.

Arbeitslosenzahlen im April erneut gesunken

Die Arbeitslosenquote in Tschechien ist erneut gesunken. Wie das Ministerium für Arbeit und Soziales am Montag bekannt gab, waren im April 512.557 Menschen ohne Arbeit, das entspricht 8,9 Prozent. Im März waren es noch 9,4 Prozent gewesen. Ein immer größeres Problem stellt jedoch die Langzeitarbeitslosigkeit in Tschechien dar. Fast 55 Prozent aller Arbeitslosen sind bereits länger als ein Jahr ohne Beschäftigung.

Sudetendeutsche zeichnen tschechischen Bischof aus

Die Sudetendeutsche Landsmannschaft übergibt in diesem Jahr erstmals ihre höchste Auszeichnung, den Europäischen Karlspreis, an einen Tschechen. Geehrt wird der 79-jährige emeritierte Bischof von Litomerice / Leitmeritz Josef Koukl, der sich nachhaltig für die tschechisch-deutsche Aussöhnung eingesetzt hat. Die Auszeichnung soll im Rahmen des 56. Sudetendeutschen Tages überreicht werden, der am kommenden Samstag unter dem Motto "Vertreibung überwinden - Ausgleich schaffen" in Augsburg stattfindet.

Quartalsbilanz: 122 000 Personenwagen in Tschechien gefertigt

In Tschechien wurden im ersten Quartal des Jahres 122 270 Personenwagen hergestellt. Das bedeutet einen Anstieg um mehr als 11 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum. Rund 80 Prozent gehen in den Export, der ebenfalls Zuwächse aufweist. Die Zahlen veröffentlichte der Verband der tschechischen Automobilindustrie auf seinen Internetseiten. Einziger Massenhersteller von Personenwagen in Tschechien ist derzeit die Volkswagen-Tochter Skoda. Mit Anlaufen der Produktion im Gemeinschaftswerk von Toyota, Peugeot und Citroen in Kolin ist ein weiteres Ansteigen der Fertigungszahlen zu erwarten. Analysten machen jedoch darauf aufmerksam, dass damit zugleich die Abhängigkeit der tschechischen Wirtschaft vom Automobilsektor steigt.

Nächster "James Bond" wird größtenteils in Prag gedreht

Der nächste James-Bond-Film "Casino Royale" soll größtenteils in Prag gedreht werden. Das berichtete die tschechische Tageszeitung Pravo auf ihrer Internetseite. Die Entscheidung für die Moldau-Metropole sei Ende April bei einer Beratung der Produktionsgesellschaft gefallen. Als Grund hieß es, das Drehbuch sei in der historischen Altstadt von Prag und den traditionsreichen Barrandov-Studios besser umzusetzen als in Studios in Großbritannien. "Casino Royale" soll von November an gedreht werden und 2006 in die Kinos kommen.