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Minister will Eltern finanziell motivieren, sich Kinderbetreuung zu teilen

Der tschechische Minister für Menschenrechte, Jiří Dienstbier, hat den Vorschlag gemacht, finanzielle Anreize zu schaffen, damit sich beide Elternteile um die Kinderbetreuung kümmern. Dienstbier sagte am Dienstag bei einer Sitzung des Petitionsausschusses im Abgeordnetenhaus, dass dies ein Konzept sei, dass diskutiert werden müsse. Die Idee stammt von seiner Parteikollegin Michaela Marksová-Tominová. Sie hatte ein solches Modell bereits vor einem Jahr ins Gespräch gebracht, damals waren die Sozialdemokraten (ČSSD) aber noch in der Opposition. Die jetzige Arbeits- und Sozialministerin war aber damals auch in der eigenen Partei auf Widerstand gestoßen, der Vorschlag schaffte es auch nicht in das Wahlprogramm der ČSSD.

Tschechien und Slowakei gegen Spaltung der Ukraine

Der tschechische Außenminister Lubomír Zaorálek und sein slowakischer Amtskollege Miroslav Lajčák haben sich bei ihrem Treffen in Bratislava gegen eine Spaltung der Ukraine ausgesprochen. Das Land müsse nun aus seiner tiefen politischen Krise herauskommen, erklärten die Chefdiplomaten, dies sei die vorrangige Aufgabe einer neuen Regierung. Eine Teilung bezeichnete Zaorálek als Schritt zurück. Er glaube, dass die Mehrheit der Bevölkerung gegen eine Spaltung sei, sagte der tschechische Außenminister. Beide Länder wollen der Ukraine auch aktiv helfen. In einer ersten Phase soll es sich dabei vor allem um medizinische Hilfe für Verletzte handeln, später sollen finanzielle Mittel folgen.

Hauptthema der ODS im Europa-Wahlkampf ist Ablehnung des Euros

Die ehemalige, in Tschechien regierende Partei der Bürgerdemokraten (ODS), will sich im Wahlkampf für das Europaparlament auf eine Ablehnung der europäischen Gemeinschaftswährung in der Tschechischen Republik konzentrieren. Das sagte der ODS-Spitzenkandidat Jan Zahradil am Dienstag bei einem Treffen der Kandidaten der Partei für die Europaparlamentswahl. Man sage klar Nein zum Euro und unterstütze eine starke tschechische Krone, so Zahradil. Weitere Themen im Wahlkampf sollen eine Abschaffung des Zweitsitzes des europäischen Parlaments in Straßburg sein sowie die Reduzierung der Energiepreise für Unternehmen und Privathaushalte.

Zwei Drittel der Tschechen verfolgen Ereignisse in Ukraine

Etwa zwei Drittel der Tschechen haben die Ereignisse in der Ukraine verfolgt und 63 Prozent halten das Vorgehen der Opposition und der Demonstrierenden für gerechtfertigt. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts CVVM hervor. Befragt wurden 1000 Personen im Zeitraum vom 3. bis zum 10. Februar. Lediglich ein Zehntel der Tschechen gaben indes an, das Handeln des ukrainischen Staatspräsidenten Wiktor Janukowitsch zu unterstützen.

Außenminister Zaorálek zu Besuch in der Slowakei

Der tschechische Außenminister Lubomír Zaorálek besucht am Dienstag die slowakische Hauptstadt Bratislava. Mit seinem Amtskollegen Miroslav Lajčák wird er über die bilateralen Beziehungen sowie über die Koordinierung der Zusammenarbeit bei der Lösung internationaler Probleme sprechen. Erwartet wird auch, dass die beiden Außenminister über Hilfe für die Ukraine diskutieren. Später wird Zaorálek zudem vom slowakischen Staatsoberhaupt Ivan Gašparovič empfangen.

EU rechnet 2014 mit tschechischem Haushaltsdefizit in Höhe von 2,8 Prozent

Die Europäische Kommission geht für das Jahr 2014 von einem Haushaltsdefizit der Tschechischen Republik in Höhe von 2,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Für das kommende Jahr 2015 rechnet die Kommission mit 3,3 Prozent. Für den Anstieg macht die EU die höheren Ausgaben und die Änderungen bei der Besteuerung der Einkommen durch die neue Regierung verantwortlich. Allerdings rechnet die EU-Kommission auch mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts der Tschechischen Republik, und zwar für das laufende Jahr um 1,8 Prozent, für 2015 um 2,2 Prozent.

Lebensmittelinspektion verhindert Einfuhr von pestizidverseuchten Tee

Die tschechische staatliche Landwirtschafts- und Lebensmittelinspektion hat die Einfuhr von Tee aus China verhindert, wegen der Überschreitung von Pestizid-Grenzwerten. Bei einer Stichprobe auf dem Prager Václav-Havel-Flughafen hatten die Kontrolleure in dem grünen Tee hohe Werte des Insektenbekämpfungsmittels Dimethoat festgestellt. Die gesamte Lieferung im Umfang von 22 Kilogramm wurde beschlagnahmt und eine Meldung an die europäische Frühwarndatenbank RASFF abgesetzt, um andere Mitgliedsländer von dem möglicherweise verunreinigten Tee in Kenntnis zu setzen.

Mahnveranstaltungen in Prag zum Jahrestag der kommunistischen Machtübernahme

Mit einer Mahnveranstaltung und einem Happening wird am Dienstag in Prag der Ereignisse vom 25. Februar 1948 gedacht. Vor 66 Jahren haben die Kommunisten kurz nach dem Krieg die Macht in der damaligen Tschechoslowakei übernommen. Drei ehemalige politische Gefangene werden bei der Gedenkveranstaltung ausgezeichnet, zu ihnen gehört auch die 85-jährige Růžena Popílková, die in den 1950er Jahren zu vier Jahren Gefängnis verurteilt wurde, weil sie ihren Vater unterstützte, ein Mitglied einer antikommunistischen Initiative.

In den Jahren 1948 bis 1989 wurden über 260.000 Menschen in der Tschechoslowakei aus politischen Gründen ins Gefängnis geschickt. In den Gefängnissen und kommunistischen Arbeitslagern starben bis zu 3000 Menschen. 241 Menschen wurden hingerichtet.

Festival gegen Totalitarismus „Mene Tekel“ beginnt

In der Sankt-Nikolauskirche auf dem Altstädter Ring in Prag wurde am Montag das internationale Festival gegen Totalitarismus „Mene Tekel“ eröffnet. Das diesjährige Festival steht unter dem Motto „Studenten im Kampf gegen totalitäre Regime“. Bei der Eröffnung sprach Kulturminister Daniel Herman (KDU-ČSL). Die Vorsitzende der Konföderation politischer Gefangener, Naděžda Kavalírová, appellierte an die jungen Menschen, die Geschichte nicht zu vergessen.

Auf dem Programm des Festivals stehen Konferenzen, Konzerte, Ausstellungen sowie Film- und Theatervorstellungen. Gezeigt wird unter anderem ein Dokumentarfilm über den ungarischen Schüler Sándor Bauer, der sich 1969, ebenso wie Jan Palach, aus Protest gegen die sowjetische Okkupation der Tschechoslowakei verbrannte. Das Festival wird am Sonntag im Veitsdom mit einem ökumenischen Gottesdienst beendet, bei dem der hingerichteten und verstorbenen politischen Gefangenen gedacht wird.

Tschechisches Sorgentelefon für Kinder in finanziellen Nöten

Das tschechische Sorgentelefon für Kinder ist in finanziellen Schwierigkeiten. Im 20. Jubiläumsjahr muss die kostenlose Telefonnummer drastisch ihre Kapazitäten reduzieren. Noch 2013 waren sieben Berater gleichzeitig erreichbar, im laufenden Jahr 2014 sind es nur noch vier Helfer. Die Zahlen gab der Direktor der Organisation „Linka bezpečí“ am Dienstag bekannt. Man wolle nun vor allem durch die Mithilfe von Einzelspendern das Haushaltsloch stopfen, sagte der Direktor weiter. Die Organisation finanziert sich nur zu 30 Prozent durch staatliche Gelder, der Rest kommt von Firmenspenden und durch EU-Gelder. Bisher haben die Spenden von Einzelpersonen nur drei Prozent des Haushaltes ausgemacht, dies möchte die NGO nun mithilfe eines TV-Spots ändern.

Tausende Menschen im Prager Stadtbezirk 9 ohne Wasser

Im Prager Stadtbezirk 9 ist nach einem Wasserrohbruch die Versorgung der nördlichen Stadtteile beeinträchtigt. Mehrere tausend Menschen sind von der Frischwasserzufuhr abgeschnitten, die Stadtwerke haben Tankwagen in die betroffenen Gegenden geschickt. Bereits am Dienstagmorgen war eine Wasserversorgungsleitung geplatzt, die Reparaturen haben sich aber wegen eines Betonmantels um das Rohr verzögert. Eine Sprecherin der Stadtwerke sagte, man hoffe, die Arbeiten bis zum Abend abgeschlossen zu haben und die Wasserversorgung wiederherzustellen.

Eishockey: Slavia-Trainer Růžička als Nationaltrainer gehandelt

Der Trainer und Sportdirektor des Eishockey-Extraligaklubs HC Slavia Prag, Vladimír Růžička, wird derzeit in den tschechischen Medien als Nationaltrainer gehandelt. Er soll Nachfolger des am Montag zurückgetretenen bisherigen Coachs der Nationalmannschaft, Alois Hadamczik, werden. In einem regionalen Privatradiosender sagte Růžička am Montag, dass er ein solches Angebot höchstwahrscheinlich annehmen werde, wenn der tschechische Eishockeyverband ihn anspreche. Allerdings spiele dabei auch noch die Meinung seines derzeitigen Arbeitgebers eine Rolle, so der Trainer. Das Exekutivkomitee des Eishockeyverbands wird über den neuen Nationaltrainer am Mittwoch entscheiden.

Růžička hatte mit dem tschechischen Team bereits in den Jahren 2005 und 2010 die Eishockey-WM gewonnen und war zweimal parallel sowohl Trainer der Nationalmannschaft als auch des HC Slavia Prag. Zuvor feierte er als Kapitän des tschechischen Eishockeyteams 1998 bei den olympischen Winterspielen in Nagano die Goldmedaille. In den Jahren 1989 bis 1994 spielte Růžička in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL.

Das Wetter am Mittwoch: bedeckt, bis 9 Grad Celsius

Am Mittwoch zieht es in Tschechien zu, der Himmel ist bedeckt mit hochnebelartiger Bewölkung. Örtlich kommt es zu Nebel und Nieselregen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 5 und 9 Grad Celsius. In Höhenlagen ab 1000 Meter werden maximal 4 Grad Celsius erreicht.