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Finanzminister und Außenminister streiten über Euro-Einführung

Die neue Regierungskoalition streitet über eine mögliche Einführung des Euro in Tschechien. Finanzminister Andrej Babiš von der Partei Ano widersprach dabei am Donnerstag dem sozialdemokratischen Außenminister Lubomír Zaorálek. Babiš sagte auf eine parlamentarische Anfrage der Opposition an die Regierung, dass die Einführung der Gemeinschaftswährung nicht zu den Zielen der Regierungskoalition gehöre. Seiner Meinung nach sei die tschechische Wirtschaft bisher auch nicht auf den Euro vorbereitet, die Krone könne frühestens in sechs Jahren ersetzt werden.

Außenminister Zaorálek hatte vergangene Woche mitgeteilt, man wolle so schnell wie möglich in der Lage sein, den Euro anzunehmen. Allerdings hatte der Leiter des Außenressorts angefügt, dass noch kein Termin vereinbart worden sei.

Gegner des Prager Frühlings Biľak gestorben

Der ehemalige tschechoslowakische Spitzenfunktionär und kommunistische Hardliner Vasil Biľak ist tot. Er starb in der Nacht zum Donnerstag im Alter von 96 Jahren in Bratislava. Der Slowake gehörte zu den entschiedensten innerparteilichen Gegnern des Prager Frühlings, des Tauwetters und Reformkurses der 1960er Jahre in der damaligen Tschechoslowakei. Biľak war der letzte lebende Unterzeichner jenes Briefes, mit dem 1968 die Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei gerufen wurden, um die vermeintliche Konterrevolution niederzuschlagen. Biľak bestritt aber bis zuletzt, den Brief unterschrieben zu haben. Ein Gutachten der tschechoslowakischen Polizei aus den 1990er Jahren kam jedoch zu dem Urteil, dass die Unterschrift echt war.

In den Jahren nach der sowjetischen Invasion machte Biľak Karriere in der Tschechoslowakei. Er wurde einer der führenden Ideologen der Kommunistischen Partei und Mitglied führender Parteigremien. In den 1980er Jahren war er einer der schärfsten Kritiker des Perestroika-Kurses des russischen Parteichefs Michal Gorbatschow.

Tschechischer Export erreicht neue Rekordmarke

Der tschechische Export hat eine neue Rekordmarke erreicht. Die Firmen führten im vergangenen Jahr Waren im Gesamtwert von 3,157 Billionen Kronen (116 Milliarden Euro) aus. Dies sei so viel wie noch nie zuvor in einem Jahr gewesen, gab der Verband tschechischer Exportfirmen bekannt. Bei den Einfuhren betrug der Zuwachs 2,8 Prozent im Jahresvergleich, bei den Ausfuhren wurde ein Plus von 1,4 Prozent registriert. Die neuen Zahlen veröffentlichte das Tschechische Statistikamt am Donnerstag.

Insgesamt fiele die Bewertung des Jahres 2013 aus Sicht des Exportes sehr positiv aus, sagte der stellvertretende Verbandsvorsitzende Otto Daněk gegenüber der Presseagentur ČTK. Vor allem habe sich die Voraussage erfüllt, dass der Export in der zweiten Hälfte des Jahres die Stagnation überwinden werde, so Daněk.

Nationalbank korrigiert Konjunkturaussichten nach oben

Nach dem Finanzministerium hat auch die Nationalbank die Konjunkturaussichten für Tschechien nach oben korrigiert. Laut der neuen Prognose dürfte das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 2,2 Prozent zulegen und im kommenden Jahr um 2,8 Prozent. Im November vergangenen Jahres waren die Schätzungen noch um 0,1 Prozentpunkt für dieses Jahr und um 0,3 Prozentpunkte für kommendes Jahr niedriger gelegen.

Das Finanzministerium war trotz einer Korrektur nach oben jedoch deutlich vorsichtiger gewesen als die Nationalbank: Das Ressort prognostiziert einen Anstieg um 1,4 Prozent für dieses Jahr und um 2,0 Prozent für kommendes Jahr.

Abgeordnete streiten über Abschaffung des Lustrationsgesetzes

Die tschechischen Parlamentarier haben am Mittwoch im Abgeordnetenhaus heftig über die Abschaffung des Lustrationsgesetzes gestritten. Einen dementsprechenden Antrag hatte die Kommunistische Partei (KSČM) gestellt. Das Gesetz stehe im Widerspruch zu den europäischen Normen gegen Diskriminierung, sagte KSČM-Chef Vojtěch Filip. Aber auch der Sozialdemokrat und Außenminister Lubomír Zaorálek kritisierte das Gesetz. Die Menschen würden pauschal verurteilt, das sei wie im Sozialismus. Hinzu käme, dass sich bei der Beurteilung der Menschen auf Akten verlassen werde, die eben die Stasi erstellt habe. Das sei eines demokratischen Staates nicht würdig, erklärte Zaorálek.

Verteidigt wurde das Gesetz dagegen von den Abgeordneten der bürgerlichen und liberalen Parteien. Sowohl Christdemokraten, als auch Bürgerdemokraten und die Partei Top 09 argumentierten gegen eine Abschaffung der Lustration. Top-09-Parteichef Karel Schwarzenberg sagte, es sei schlichtweg unmöglich, dass sich in Deutschland ein ehemaliger Gestapo-Agent um ein öffentliches Amt bemühe. Sein Stellvertreter, der ehemalige Finanzminister Miroslav Kalousek fügte hinzu, es gehe nicht um Rache oder Strafen, sondern um den Schutz der demokratischen Gesellschaft. Zu einer Abstimmung kam es am Mittwoch nicht, die Debatte wurde auf die nächste Sitzung verschoben.

Zahl illegal in Tschechien lebender Ausländer leicht gestiegen

Die Zahl der Ausländer, die sich illegal in Tschechien aufhalten, ist im vergangenen Jahr leicht angestiegen. Im Jahr 2013 entdeckte die Polizei 4135 Ausländer ohne Aufenthaltsgenehmigung, im Vorjahr 2012 waren es 550 Menschen weniger gewesen. Am häufigsten stammen die illegalen Einwanderer aus der Ukraine, Russland oder Vietnam. Das sagte ein Sprecher der Ausländerpolizei am Donnerstag der Presseagentur ČTK. Aber auch aus Ländern wie Libyen, Kuwait oder Saudi-Arabien wurden Personen aufgegriffen, für sie ist Tschechien jedoch meist nur Transitland. Am häufigsten wurden Menschen ohne gültige Papiere in den internationalen Zügen aus Wien und aus Budapest festgestellt, so der Sprecher weiter.

Industrieproduktion in Tschechien 2013 leicht gewachsen

Die Industrieproduktion in Tschechien ist 2013 leicht gewachsen. Nach Angaben des Statistikamtes legte sie im Jahresvergleich um 0,5 Prozent zu. 2012 hatten die Branchen insgesamt noch einen Rückgang von 1,2 Prozent verzeichnet. Am meisten zum Wachstum beigetragen haben die metallverarbeitende Industrie sowie der Auto- und Maschinenbau. Einbußen mussten hingegen die Bereiche Bergbau, Energie und Elektro hinnehmen.

Den Industriebetrieben halfen vor allem die Aufträge aus dem Ausland. Diese legten im vergangenen Jahre um 5,8 Prozent zu, die einheimische Nachfrage stieg hingegen nur um 1,5 Prozent an.

Schwarz- und Weißstorch sind Vögel des Jahres in Tschechien

Schwarz- und Weißstorch sind die Vögel des Jahres in Tschechien. Dies gab die Tschechische Ornithologische Gesellschaft am Donnerstag bekannt. Zur Wahl hätten mehrere Gründe geführt, sagte der Leiter der Gesellschaft, Zdeněk Vermouzek. Dazu gehöre der Umstand, dass die Populationen beider Storcharten in diesem Jahr europaweit gezählt werden sollen, so Vermouzek. Zudem waren auch in Tschechien im vergangenen Jahr fast alle Jungstörche wegen der schlechten Witterung gestorben.

Störche gehören in Europa zu den am stärksten geschützten Vögeln, ihre Zahl steigt daher auch wieder an. Laut Schätzungen von 2004 leben in ganz Europa etwa 244.000 Paare des Weißstorchs. Der Schwarzstorch ist hingegen seltener. In Tschechien wurden 2001/02 zwischen 300 und 400 Paare geschätzt.

Pfleger im Zoo Ostrau kämpfen um Leben von neugeborenem Elefanten

Die Pfleger im Zoo von Ostrava / Ostrau kämpfen um das Leben eines neugeborenen Elefanten. Weil das Jungtier nicht bei der Mutter trinken will, begannen sie am Donnerstag, das Kleine mit einer Sonde künstlich zu ernähren. Das Elefanten-Baby war in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch zur Welt gekommen. Es war in guter körperlicher Verfassung, und die Mutter hat ihr Baby akzeptiert. Allerdings stellten die Pfleger in der Nacht auf Donnerstag fest, dass das Neugeborene bisher keinen Saugreflex entwickelt hat. Die Versuche, das Junge mithilfe einer Flasche zu füttern, schlugen fehl. Deswegen wurde entschieden, den Elefanten per Sonde künstlich zu ernähren, um sein Leben zu retten.

Sotschi 2014: Wenige tschechische Olympioniken wollen zu Eröffnungsfeier

Nur wenige tschechische Athletinnen und Athleten wollen an der Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Sotschi teilnehmen. Ein Grund für das Fernbleiben ist die lange Anfahrt vom Bergdorf Krasnaja Poljana in den Olympiapark. Zudem wird ein Gutteil der Sportler erst in der kommenden Woche anreisen. Daher wird das Aufgebot bei der Feier vor allem aus Sportfunktionären und Begleitpersonal bestehen. Wie Deutschland schickt aber auch Tschechien eine Alpinskifahrerin als Fahnenträgerin vorweg, und zwar Šárka Strachová. Die Eröffnungsfeiert startet am Freitag um 17.14 Uhr mitteleuropäischer Zeit im zentralen Stadion des Olympiaparks. Das tschechische Olympiateam besteht aus 88 Sportlerinnen und Sportlern.

Weitere tschechische Olympioniken in Sotschi eingetroffen

Am Donnerstag sind 18 weitere tschechische Sportlerinnen und Sportler in Sotschi eingetroffen. Ein Spezialflugzeug der Tschechischen Armee hatte sie von Prag aus an den Austragungsort der Olympischen Winterspiele in Russland gebracht. Zu den Passagieren gehörte mit der Snowboardfahrerin Eva Samková auch eine der Medaillenhoffnungen des tschechischen Aufgebots. Außerdem war ein Teil des Eishockeyteams inklusive Nationaltrainer Alois Hadamczik an Bord.

Das Wetter am Freitag, 7.2.: Wolken, bis 7 Grad

Am Freitag ist es in Tschechien meist stark bewölkt oder bedeckt, vereinzelt mit leichtem Regen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 3 und 7 Grad Celsius, im böhmischen Landesteil örtlich auch bis 10 Grad. In Lagen ab 1000 Meter werden Werte um 2 Grad erreicht.