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Tschechische Republik erhält Geld aus EU-Fonds für umweltfreundliche Stadtbusse
Die Tschechische Republik erhält eine Milliarde Kronen (37 Millionen Euro) aus EU-Fonds für den Kauf von umweltfreundlichen Stadtbussen. Sie sollen die Luftqualität im Mährisch-Schlesischen, im Südmährischen und im Kreis Ústí verbessern. Das gab das Umweltministerium in einer Presseerklärung am Freitag bekannt. Den Antrag, die alten mit Diesel angetriebenen Stadtbusse gegen umweltfreundliche Erdgasbusse auszutauschen, hatte Tschechien bereits 2011 eingereicht. Nun habe man sich auch in den letzten Punkten mit der EU-Kommission geeinigt, sagte Umweltminister Tomáš Podvínský.
Okamura besucht Rassisten und verurteilten Mörder im Gefängnis
Der Gründer, Vorsitzende und Abgeordnete der Partei Úsvit (Morgenröte), Tomio Okamura, hat am Freitag Vlastimil Pechanec im Gefängnis besucht. Pechanec wurde wegen dem Mord an einem 30-jährigen Roma zu 17 Jahren Haft verurteilt. Bei der Verhandlung hatte Pechanec erklärt, er sei ein Anhänger der weißen Rasse und wolle eine Republik ohne Zigeuner und Schwarze. Seine Strafe sitzt er seit 2003 in einer Haftanstalt in Pardubice ab. Die Partei Úsvit bezeichnet den Gerichtsprozess, der zu dem Urteil geführt hat, als manipuliert. Bereits 2011 hatte Okamura den Verurteilten besucht und ihn in seinen Blog als zu Unrecht Verfolgten bezeichnet.
Okamura hatte selbst für Aufmerksamkeit gesorgt, als er sagte, die Roma müssten ihre Eliten wachrufen, damit diese sich bemühten, einen eigenen Staat der Roma zu gründen.
Partner der kommenden Regierung streiten über Posten in Ministerien
Die beiden wichtigsten Partner der kommenden Koalitionsregierung, die Sozialdemokraten (ČSSD) und die Partei Ano streiten sich um die Besetzung der Stellvertreterposten im Finanzministerium. Im Koalitionsvertrag war vorgesehen, dass jeder Minister einen Stellvertreter der jeweils anderen Partei einsetzen müsse. Der künftige Finanzminister und Chef der Partei Ano, Andrej Babiš widersetzt sich nun aber und will einen Kandidaten aus seiner Partei zum Stellvertreter ernennen. Der Vorsitzende der ČSSD und kommende Premier, Bohuslav Sobotka, erklärte am Freitag, dass der Koalitionsvertrag gelte. Und daher müsse Babiš einen ČSSD-Mann als Stellvertreter akzeptieren. Er werde aber noch mit dem Ano-Chef ein persönliches Gespräch darüber führen, so Sobotka weiter.
Künftiger Premier nominiert Kandidaten für die Leitung des Regierungsamts
Der künftige Premier Bohuslav Sobotka hat Pavel Dvořák für den Posten des Chefs des Regierungsamtes nominiert. Dvořák ist parteilos, er war bisher Sekretär der Stadtverwaltung in Sobotkas Heimatort Slavkov u Brna / Austerlitz. Seine Wahl erklärte Sobotka mit der Notwendigkeit, an der Spitze des Regierungsamtes einen erfahrenen Beamten zu haben, der die Verwaltung gut führe und keine Politik betreibe.
Das Regierungsamt ist der Arbeitssitz des Premiers und weiterer Behörden, die direkt dem Premier unterstellt sind. Der Bedeutung nach ist es mit dem deutschen Kanzleramt zu vergleichen.
Präsident Zeman ernennt Regierung Sobotka am Mittwoch – letzte Einzelgespräche am Dienstag
Der tschechische Präsident Miloš Zeman wird die Regierung von Premier Bohuslav Sobotka am 29. Januar ernennen. Das gab sein Sprecher Jiří Ovčáček am Donnerstag bekannt. Das Kabinett einer Dreierkoalition wird 17 Mitglieder haben, von denen acht aus den Reihen der Sozialdemokraten (ČSSD), sechs von der Ano-Partei und drei von den Christdemokraten (KDU- ČSL) gestellt werden. Mit 14 designierten Ministern hat Zeman am Mittwoch und am Donnerstag persönliche Gespräche geführt. Dabei habe er allen Kandidaten gegenüber zugesichert, sie kommenden Mittwoch auch auf den Ministerposten zu erheben. Zu früheren Anlässen hatte das Staatsoberhaupt noch Vorbehalte gegen einige Kandidaten geäußert. Die Gespräche mit den Kandidaten wird Zeman am Dienstag mit zwei Treffen abschließen – auf der Prager Burg wird er dazu den designierten Außenminister Lubomír Zaorálek und den designierten Minister für den Legislativrat der Regierung, Jiří Dienstbier, empfangen.
Olympiakomitee in Tschechien erhält Terrordrohung für Spiele in Sotschi
Zwei Wochen vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi hat das Tschechische Olympische Komitee (ČOV) eine Terrordrohung erhalten. Die Drohung erhielt das Komitee am Donnerstagabend per E-Mail, bestätigte dessen Sprecher Alexandr Kliment der Nachrichtenagentur ČTK. Die tschechische Polizei und das Internationale Olympische Komitee (IOC) wurden von dem Vorfall informiert.
Vorher hatten die olympischen Komitees von Ungarn, Slowenien, Italien, Deutschland, der Slowakei und den USA bereits solche Terrordrohungen erhalten. Das IOC stufte sie indes als ungefährlich ein, die russischen Organisatoren der Spiele baten, sie zu ignorieren, die Sicherheitsvorkehrungen in Sotschi seien sehr gründlich. ČOV-Generalsekretär Petr Graclík sagte, man sei aus Gesprächen mit den Veranstaltern in Russland zu der Überzeugung gelangt, dass die Sicherheit aller gewährleistet werde.
Schiedsgericht: Tunnel Blanka in Prag soll weitergebaut werden
Ein Schiedsgericht hat am Freitag empfohlen, dass die Baufirma Metrostav die Arbeiten am Tunnelkomplex Blanka in der tschechischen Hauptstadt wieder aufnehmen solle. Gleichzeitig müsse die Stadt aber ihren Zahlungen nachkommen. Das sagte der stellvertretende Oberbürgermeister der Stadt Prag, Jiří Nouza, am Freitag. Die Stadt Prag betrachte die Entscheidung als Erfolg, so Nouza weiter.
Das Bauunternehmen hatte die Arbeiten an der unterirdischen Stadtumgehung im Dezember unterbrochen. Grund waren ausstehende Zahlungen der Stadt in Höhe von über zwei Milliarden Kronen (etwa 74 Millionen Euro). Die Stadt hatte erklärt, die Gelder nicht zu überweisen, weil sie fürchte, dass der ursprünglich geschlossene Vertrag über den Bau des Tunnels ungültig sei. Das Gericht hat aber nun die Gültigkeit des Vertrags bestätigt und die Firma aufgefordert, die Arbeiten innerhalb von 60 Tagen wieder aufzunehmen.
Menschen im Mährisch-Schlesischen Kreis erneut von Smog bedroht
Die Menschen im Mährisch-Schlesischen Kreis haben erneut mit einer erhöhten Luftverschmutzung zu kämpfen. Am Freitagmorgen wurden an allen Messstationen der Region über 50 Mikrogramm Feinstaub je Kubikmeter Luft registriert. Das ist die zulässige Höchstgrenze für Feinstaub, die aber an einigen Stationen sogar um das Zwei- bis Dreifache überschritten wurde. Der höchste Wert wurde dabei in Český Těšín mit 145 Mikrogramm Feinstaub je Kubikmeter Luft gemessen.
Der Mährisch-Schlesische Kreis ist das Zentrum der Schwerindustrie im Osten des Landes und gilt als die Gegend Tschechiens mit der schlechtesten Luft. Zu den größten Emittenten von Feinstaub gehören dort die Stahlwerke ArcelorMittal und Třinecké železárny.
Trans Siberian Orchestra gibt Debüt in Prag
Die progressive amerikanische Rockband Trans Siberian Orchestra gibt ihr Debüt in der tschechischen Hauptstadt Prag. Im Rahmen ihrer European 2014 Tour, bei der die Band Konzerte in 13 europäischen Metropolen gibt, wird sie am Freitagabend im Prager Kongresszentrum auftreten. Die Tournee mit dem Untertitel „Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft“ endet am 29. Januar.
Die Band präsentiert ihr Repertoire als Rocktheater mit einer großen Licht- und Lasershow kombiniert mit pyrotechnischen und visuellen Effekten. Die Band hat bereits über zehn Millionen Alben verkauft, die Konzertshows ihrer bisherigen Welttourneen wurden von mehr als neun Millionen Menschen besucht.
Teile der Mumie des ägyptischen Herrschers Rameses II. in Olomouc entdeckt
Im Landeskundemuseum von Olomouc / Olmütz wurden wertvolle Teile der Mumie des ägyptischen Herrschers Rameses II. gefunden. Die Textilienteile kamen zufällig bei der Durchsicht des Nachlasses eines langjährigen Museumsmitarbeiters zum Vorschein. Der Wert der Fundstücke sei nicht zu beziffern, schwärmte der Museumsdirektor bei einer Pressekonferenz am Freitag. Ursprünglich hatten die Fragmente dem Wiener Fotografen und Maler Richard Bucht gehört, wie sie in das Museum nach Olomouc gelangten, ist bislang unklar.
Apple-Smartphones im Wert von über einer Million Euro gestohlen
Die Kriminalpolizei fahndet nach zwei Dieben, die im Dezember einen Transporter auf der tschechischen Autobahn D1 überfallen und dabei Smartphones im Wert von über einer Million Euro erbeutet hatten. Die zwei Männer täuschten den Fahrer des Firmentransporters mithilfe einer Polizeikelle. Die beiden Angestellten dachten, sie wären in eine Zivilkontrolle geraten und hielten auf dem Seitenstreifen. Dort überwältigten die Täter den Fahrer und seinen Begleiter, fesselten sie und entwendeten mehrere hundert Modelle iPhone 5S des Herstellers Apple. Die Geräte waren für den slowakischen Markt bestimmt, der Schaden beträgt circa 30 Millionen Kronen (1,1 Millionen Euro).
Das Wetter am Samstag: bewölkt, leichter Schneefall, maximal -2 Grad
Am Samstag ist es in Tschechien größtenteils bedeckt, mit örtlichen Aufheiterungen. Im Südwesten und Nordosten schneit es häufig, im Rest des Landes nur vereinzelt. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen -6 und -2 Grad Celsius, im Nordosten bei bis zu -9 Grad Celsius. In Höhenlagen ab 1000 Meter liegen die Höchstwerte bei -12 Grad Celsius.